Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2316 - Rivalen der Kolonne

Titel: 2316 - Rivalen der Kolonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
nahm er ein Wogen und Winden wahr, als sei das Gestein auf unbegreifliche Weise zum Leben erwacht.
    Aus brennenden Augen musterte er die Anzeigen der Tastung und Ortung. Sie zeigten Erdrutsche und Felsstürze im gesamten Hochtal. Der Himmel hingegen blieb ruhig, aus dem All drohte keine Gefahr.
    Valthero schwenkte die Bugscheinwerfer, versuchte die rechte Talseite auszuleuchten. Jeden Augenblick musste das Plateau mit der Hütte auftauchen.
    Du hast es verpasst! Er wollte umkehren, aber da entdeckte er Trümmer der Hütte am Abhang. Das Plateau war abgebrochen, zusammen mit dem Erdreich und einer Gerölllawine in die Tiefe gestürzt.
    Valthero schlug mit der Faust auf den Sensor für die Außenlautsprecher. „Aya!"
    Seine ganze Verzweiflung legte er in diesem Schrei, die Ohnmacht gegenüber den Naturgewalten. Und er verfluchte sich, weil die Idee mit der einsamen Hütte in den Bergen von ihm gekommen war. „Ihr Sternengötter, lasst es nicht wahr sein!" Er stürzte sich mit dem Gleiter in die Tiefe, raste dem Hang mit den Trümmern entgegen. In letzter Sekunde dachte er ans Bremsen und verzögerte mit maximalem Gegenschub.
    Ein Stück tiefer ragte aus einem Gewirr aus Baumstämmen und Geäst ein Dachgiebel hervor. Bei diesem Anblick verlor Valthero jede Hoffnung. Dann aber entdeckte er eine Bewegung weiter hinten am Hang, dort, wo es noch zu keinem Muränenabgang gekommen war.
    Schaspaken!
    Diese sich windenden und schlängelnden Bewegungen, dieser glibberige Eindruck ... das war charakteristisch. Dort waren Unmengen von Schaspaken, dazwischen ein leuchtender Fleck wie von einem kleinen Scheinwerfer. „Aya?"
    Während der Gleiter einen Satz nach vorn machte, öffnete Valthero die Tür.
    Dicht neben den wogenden Schlangenleibern brachte der Orbton das Fahrzeug zum Halten. Die Schaspaken schnellten sich ihm entgegen. Sie klatschten gegen die Bordwandung, schienen sich daran festsaugen zu wollen. Valthero riss den Handstrahler aus dem Holster und entsicherte ihn. Das Gewimmel stülpte eine Art Kamin aus, der sich zielsicher wie ein Tubus auf die Tür zuschob. Das Licht im Innern ließ undeutlich eine humanoide Gestalt erkennen.
    Sie war es!
    Valthero warf den Strahler achtlos zur Seite. Innerlich leistete er den Schaspaken Abbitte für sein Verhalten. Hastig beugte er sich dem wimmelnden Trichter entgegen. Die Schaspaken schoben Aya vorsichtig ins Innere des Gleiters. Mit bebenden Fingern und Puddingknien nahm er sie entgegen, unterdrückte das Gefühl des Ekels bei den Berührungen der schmierigen Leiber und zerrte Aya in den Mittelgang. „Danke, Freunde!", rief er und schloss hastig die Tür. „Automatik, Notstart! Raus aus dem Tal!"
    Der Autopilot setzte die Anweisungen um, und Valthero fand Zeit, sich um die geliebte Frau zu kümmern. Sie atmete gleichmäßig, war aber bewusstlos. Der im Gleiter integrierte Medo untersuchte sie.
    Zum Glück war sie unverletzt. Valthero riss eines der Wandfächer mit den Notpaketen auf, flößte ihr Wasser ein. Sie trank gierig, schlug nach einer Weile die Augen auf und sah ihn zweifelnd an.
    Dann aber glitt ein Lächeln über ihr Gesicht. „Du hast mich gerettet, danke!"
    „Die Schaspaken waren es. Ich habe dich nur in Empfang genommen." Er half ihr auf. „Wir müssen weg hier. Was auch immer die Ursache ist, das Gebirge stürzt ein!"
    „Nicht wegfliegen", krächzte sie. „Sie sind am oberen Ende des Tals und brauchen bestimmt Hilfe."
    „Wer denn?"
    „Dando Gentury und seine Familie."
    Der legendäre Dando Gentury. Valthero hätte viel darum gegeben, dem Caiwanen einmal persönlich zu begegnen. Jetzt bot sich die Gelegenheit. „Woher weißt du?"
    „Sie sind mir am Nachmittag begegnet."
    „Gut, sehen wir nach."
    Draußen war das Gebirge noch immer in Aufruhr. Im Licht der starken Scheinwerfer polterten Gesteinsmassen zu Tal, die durch ihre Schattenwürfe um ein Vielfaches größer schienen, als sie in Wirklichkeit waren. Baumgruppen fielen aus heiterem Himmel, als habe ein Raumschiff sie irgendwo dort oben abgeworfen.
    Valthero glaubte nicht mehr, dass es sich um einen simplen Bergsturz handelte.
    Dazu wimmelte es an den Hängen zu sehr von diesen Schlangenwesen.
    Erneut fraßen sich die Lichtkegel der Scheinwerfer durch das Halbdunkel. Aya kam nach vorn und setzte sich in den Sessel neben ihm. „Die Caiwanen sind voll dunkler Ahnungen über das, was kommt."
    „Sind sie Hellseher?"
    „Nein, ich denke nicht. Aber sie erkennen Veränderungen in ihrem symbiotischen

Weitere Kostenlose Bücher