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2316 - Rivalen der Kolonne

Titel: 2316 - Rivalen der Kolonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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längst, dass wir hier sind. Sie können das Fort und die Fabriken auf mehrere Lichtjahre Entfernung sehen."
    Tafferier schaltete die Verbindung ab.
    Eine Weile beobachtete Zerberoff die Dunkelkapsel. Der Vizekapitän versuchte den Verfolgern doch noch ein Schnippchen zu schlagen, aber es gelang ihm nicht. Schließlich gab er es auf und steuerte auf direktem Weg das Kolonnen-Fort an. Die Verfolger drehten eine halbe Lichtstunde entfernt ab, weit außerhalb der Gefahrenzone. Sie wussten, mit welchen Waffensystemen und Reichweiten sie zu rechnen hatten. Und das Vorhandensein von zwei Chaos-Geschwadern übersahen sie ebenfalls nicht. Die zweimal 484 Disken nahmen es im Raumkampf problemlos mit ein paar tausend ihrer Schiffe auf.
    Nach der im Westteil der Milchstraße geltenden Zeitrechnung war es inzwischen Juli des Jahres 1344.
    Zerberoff kommandierte TRAICOON 0099 seit drei Monaten. Ende Juni war das Kolonnen-Fort endgültig fertiggestellt worden. Potenzialwerfer und Fraktale Aufrissglocken hatten ihre Funktionsprüfung absolviert und bestanden. Die beiden Chaos-Geschwader umgaben das Fort in einer Kugelschale mit weiten Zwischenräumen. Die Besatzungen fieberten ihrem ersten Kampfeinsatz entgegen.
    Die Terraner und Arkoniden trauten sich nicht heran. Sie wussten, dass sie gegen das fertig gestellte Fort keine Chance hatten, nicht mit allen ihren Ultraschlachtschiffen und LFT-BOXEN, nicht mit ihren GWALON-Kelchen und ihren Geschützen und Projektilen. Aber sie beobachteten, verfolgten den Flug jeder Dunkelkapsel und jedes Traitanks, egal, wo diese hinflogen.
    Zerberoff ließ sie gewähren. Der Duale Kapitän kämpfte inzwischen mit ganz anderen Problemen. Die Progress-Wahrer hatten die Milchstraße noch immer nicht erreicht, und die Laboratorien des Chaos blieben ebenfalls aus. Entsprechend lagen keine Anweisungen über die Verwendung der Ressourcengalaxis Milchstraße vor.
    Nachschub aus der Terminalen Kolonne war nicht vorgesehen.
    Einerseits erwuchs Zerberoff daraus ein nicht zu unterschätzender Vorteil. Solange die Progress-Wahrer fehlten, genoss der Duale Kapitän seine absolute Ausnahmestellung innerhalb der militärischen Organisation TRAI-TORS. Duale Kapitäne führten gewöhnlich gewaltige Flotten des Heerwurms an, sie befehligten Hunderttausende Kampfeinheiten und schlugen Schlachten an den Brennpunkten dieses Universums. Ihren Einsätzen fielen Sonnensysteme und ganze Kugelhaufen zum Opfer mit Milliarden von Lebewesen.
    Entsprechend groß war Zerberoffs Nimbus bei den Mannschaften, entsprechend hoch sein Ansehen. Keiner im Kolonnen-Fort hätte es gewagt, ihm zu widersprechen, nicht einmal die Awour taten das öffentlich.
    Tafferier traf ein. Er schickte seinen Bericht aus der Dunkelkapsel ins Steuerzentrum, ein deutlicher Hinweis, dass er keinen Wert auf eine persönliche Begegnung legte.
    Der Duale Kapitän kommandierte ihn zur Inspektion der Schirmsysteme ab, die in regelmäßigen Abständen fällig war. Der Vizekapitän nahm es kommentarlos zur Kenntnis, aber in seinem Innern tobte es.
    Irgendwann, das wusste Zerberoff, würde dieser brodelnde Vulkan ausbrechen. Noch war es nicht so weit, aber der Duale Kapitän würde alles tun, um den Zeitpunkt selbst zu bestimmen. Auf diese Weise blieb sein Kolonnen-Rivale für ihn berechenbar.
    Zerberoff verzichtete bewusst darauf, Tafferier im Auge zu behalten. Es reichte ihm aus, dass es umgekehrt der Fall war.
    Tafferier schickte seine Awour unauffällig durch das Fort. Immer wieder kam es zu „zufälligen" Begegnungen mit dem Dualen Kapitän. Manchmal fragte Zerberoff sich, wozu sie in der Milchstraße so viele Kopfjäger benötigten.
    Aber das war nicht sein Problem. Sollte sich Tafferier damit herumschlagen, sobald die Progress-Wahrer den Bericht des Dualen Kapitäns gelesen hatten und seinem Stellvertreter entsprechende Fragen stellten.
    Zerberoff widmete sich wichtigeren Aufgaben. Seit der Fertigstellung des Forts sah er sich einmal am Tag die Statistik des Hyperkristallverbrauchs an. Als unmittelbare Folge davon besaßen die Traitanks eingeschränktes Flugverbot. Ihre Besatzungen hielten die Schiffe auf geringstem Energielevel, um Kapazitäten für den Ernstfall zu sparen. Dennoch konnten sie nicht völlig auf Flüge innerhalb Jamondis verzichten. Es galt, technisierte Welten zu beobachten und mögliche weitere Fehler der Dunklen Ermittler zu erkennen.
    Der schlimmste aller anzunehmenden Fälle durfte auf keinen Fall eintreten, nämlich die Vernichtung

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