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2316 - Rivalen der Kolonne

Titel: 2316 - Rivalen der Kolonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Voraus tauchte eine Hügelkette auf, während linker Hand eine gewaltige Energiesäule in den Himmel stieg. CW-04 war zerstört, die Energietanks im Felsmassiv waren explodiert. „Die Sternengötter mögen ihnen gnädig sein!", hauchte Aya. „Flieg schneller. Die Feuerwalze kommt."
    Sie sahen die Glut, die sich mit der Druckwelle über die Berghänge schob, alles verzehrte, durch die Feuersbrunst noch mehr Energie aufnahm und die Hänge hinab beschleunigte. Als sie die Ebene erreichte, war der Gleiter noch einen halben Kilometer von den Hügeln entfernt.
    Die Walze raste heran, rot bis weißgelb glühend, wie ein künstlich beschleunigter Lavastrom. Durch die Kanzel des Gleiters sahen sie die ersten Bäume, die unter der Wucht des Aufpralls abknickten, als seien es Zahnstocher. „Val!" Aya schrie. Er beachtete es nicht, sondern konzentrierte sich ganz auf die Gleiter Steuerung. Der Gleiter machte einen Satz nach vom, gewann dadurch gut hundert Meter. Die Hügel schossen heran.
    Valthero gab Gegenschub, hob das Fahrzeug ein Stück an, drückte es dann wieder nach unten zwischen die Bodenwellen. Felsbastionen tauchten auf, versperrten dem Gleiter den Weg. Er stellte ihn hochkant, raste zwischen Felswänden entlang und hielt mit einem lauten Singen des Prallfeld-Triebwerks an.
    Durch das Flimmern des sich, aufbauenden Schirms sahen sie der Feuersbrunst zu, die heranraste, jeden Geländeeinschnitt ausfüllte, gegen die Bastionen prallte und dicht über den Gleiter hinwegschwappte.
    Fast eine ganze Minute loderte die alles verzehrende Gewalt, dann war sie vorüber wie eine Meereswelle.
    Langsam ging die Temperatur der Außenanzeige zurück, pendelte sich bei zweihundert Grad ein, ein erträglicher Wert für die Insassen des Gleiters.
    Draußen aber war es die Hölle. Der Peak hatte ungefähr bei zweitausend Grad gelegen, ein Wert, bei dem nichts überleben konnte, kein Tier, keine Pflanze, nicht einmal die Mikroben im Boden. Zurück blieb eine sterile, leblose Planetenoberfläche.
    Valthero schimpfte. „Dieser Narr Threman. Sie hätten sich alle in Sicherheit bringen können, wären noch am Leben wie wir." Er war überzeugt, dass die Traitanks alle vier Bodenforts zerstört hatten. „Wie wir, ja. Aber wer sonst?"
    Er zeigte ihr die Handflächen zum Zeichen seiner Ratlosigkeit. „Die Walze erreicht in diesen Augenblicken Takijon.
    Keiner, der sich im Freien aufhält, wird das überleben."
    Die Caiwanen höhlten den Boden unter ihren Hütten und Häusern aus. Unterirdisch existierte ein Tunnelsystem, in das sich die Einwohner zurückzogen, wenn es ihnen an der Oberfläche zu warm und zu trocken wurde. Die meisten würden in der Glut ersticken, aber einige konnten überleben. Sie brauchten dann Hilfe.
    Valthero prüfte die Systeme des Gleiters. Schäden hatten sie keine erlitten, das Fahrzeug funktionierte. Aber vermutlich war es das einzige auf dieser Seite des Planeten.
    Er schaltete die Prallfelder der beiden Kontursessel ab. Mühsam hangelte er sich zu Aya hinüber, fasste sie an den Händen und legte dann seinen Kopf an ihren. „Mein Stern", hauchte er ihr ins Ohr, „es spricht viel dafür, dass wir jetzt allein sind.
    Ob es ein Vor- oder Nachteil für uns ist, werden wir bald herausfinden."
    Sie küssten einander, als gäbe es kein Morgen mehr. Nachdem sich die arkonidische Militärhierarchie auf Caiwan in nichts aufgelöst hatte, regelten keine Dienstvorschriften mehr den Umgang der Soldaten untereinander. Nur eine Regel war noch in Kraft: Überleben, koste es, was es wolle.
    Valthero kletterte zurück in den Pilotensessel. Er schob alle Aggregatregler in die Minimalposition. Geringer Energieverbrauch bedeutete geringe Emissionen und damit keine Ortungsgefahr. Unter den gegebenen Umständen brauchten sie keine hohen Geschwindigkeiten. Und solange der Boden glühte, würde ein langsam vor sich hin schleichender Gleiter erst recht nicht auffallen. „„Wir fliegen nach Norden", entschied der Orbton. „In der Polregion des Planeten ist es kühl, und es gibt Wasser."
    Er bugsierte den Gleiter rückwärts aus dem Felsenriss ins Freie, brachte ihn in Horizontalposition und sondierte das Gelände. Der Luftraum über Caiwan blieb leer, die Schiffe des Gegners sammelten sich weit draußen um den Giganten.
    Valthero flog nach Takijon. Beinahe hätte er den dunklen Brandfleck in der Ebene übersehen. Als er sich orientierte, tat er es mit Hilfe der dunklen Rinne, die sich östlich der Stadt durch die verbrannte

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