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2322 - Die Schläfer von Terra

Titel: 2322 - Die Schläfer von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bei ihm, Arlsson, aber auch Qualitäten erkannt, die ihm selbst nicht bewusst waren. Er musste aufpassen, dass er sich nicht geschmeichelt fühlte und selbst für das Ekel zu schwärmen begann.
    Das änderte allerdings nichts daran, dass er sich bald wie ein besserer Laufbursche vorkam, der Meldungen einzuholen oder Daellians Ankunft persönlich anzukündigen hatte, bevor jener die betreffenden Stationen betrat. Er konnte nur das Beste daraus machen und kam immer mit einer Miene von seinen „Botengängen" zurück, als hätte er höchst wichtige Informationen für Daellian.
    Shawnettes Blicke bestätigten ihn in seiner Taktik. Die Sache war zu retten...
    Es ging weiter von Abteilung zu Abteilung. LORETTA-02 präsentierte sich geschäftig wie ein Bienenkorb. Sunday musste Daellian zugestehen, dass er präzise Fragen stellte und immer wieder nachhakte. Er ließ sämtliche Aggregate, die an der Projektion des Kristallschirms beteiligt waren, nach der ersten echten Belastungsprobe durch die Traitanks so gründlich durchchecken wie nur möglich, und selbst wo das bereits getan worden war, verlangte er neue Tests und Analysen.
    Dieser Mann wusste, was er wollte, keine Frage. Er ließ alles prüfen und hinterfragte alles, ohne dass dadurch wichtige Baugruppen demontiert werden mussten; schließlich konnte der nächste Angriff jede Sekunde erfolgen. Daellian betonte es mehrmals, und Sunday Arlsson kam nicht umhin, ihm zu attestieren, dass er mit dem Herzen ebenso dabei war wie mit dem Verstand. Das „Ekel" war scheinbar auch nur ein Mensch.
    Leider verstand der Leutnant das meiste von dem, was zwischen den Fachleuten geredet wurde, nur sehr begrenzt. Da ging es zum Beispiel um die neuen Wandler-Provisorien, in die das Salkrit eingesetzt war, von dem bisher nur wenig an die Öffentlichkeit gedrungen war. Die Provisorien erfüllten offenbar ihren Zweck, denn Daellian hatte nichts auszusetzen.
    Keine der Vorrichtungen hatte versagt, während sie unter Feuer lagen.
    Das Salkrit selbst: Die eingesetzten Mengen waren nicht mehr dahingeschmolzen wie Butter in der Sonne, so wie beim ersten Versuch, sondern hatten sich einigermaßen stabil verhalten.
    Ein „Sekundäreffekt", bekam Sunday mit, schien zu sein, dass das ebenfalls verwendete HS-Howalgonium beim Einsatz im Strahlungsbereich des Salkrits weiter stabilisiert wurde und nahezu keine Zerfallserscheinungen mehr aufwies.
    Daellians Besuch in LORETTA-02 dauerte etwas mehr als vier Stunden. Am Ende zeigte er sich sehr zufrieden mit dem Ergebnis, denn nun, sagte er, bestünde Hoffnung, dass die von Rhodan verlangte Mindestlaufzeit des Kristallschirms von zehn Tagen nicht nur erreicht, sondern eventuell sogar überschritten werden könne.
    Und er war kein einziges Mal ausfallend geworden. Er hatte niemanden angeschnauzt, nicht einmal kritisiert. Was erzählte man sich denn da über diesen Mann? Ob zermatschte Leiche oder nicht - Daellian war großartig. Sunday musste es ganz einfach anerkennen. Dieser Mann gehörte zu den ganz Großen, bestimmt in eine Reihe mit einem Einstein, Kalup, Kantor oder Waringer.
    Und er, Sunday Arlsson, hatte ihm LORETTA-02 zeigen dürfen!
    Als sie wieder im Hangar standen und seine Begleiter schon ungeduldig warteten, wandte sich Daellian noch einmal an den jungen Leutnant und dankte ihm ausdrücklich für seine, wie er sich ausdrückte, „fachkundige Führung und Begleitung". Die Stimme aus dem Sarg war angenehm, nicht mehr zu vergleichen mit vorher, bei seiner Ankunft. Nur - was meinte Daellian damit, dass er „es nicht zu sehr übertreiben" solle?
    Er war versucht zu winken, als er neben Shawnette, die zuletzt kaum noch gesprochen hatte, stand und zusah, wie sich die Luken der Space-Jet schlossen und das kleine Schiff aus dem Hangar in die Luftschleuse glitt. Als sich das große Innenschott geschlossen hatte, sagte seine Kollegin: „Ich glaube, ich muss mich bei dir entschuldigen, Sunny."
    „Wofür?", fragte er vorsichtig. Sie hatte „Sunny" gesagt! „Ich habe dich wohl falsch eingeschätzt.
    Ich bin auch gar nicht mehr böse, weil Daellian mich kaum beachtet hat. Er wollte, dass du ihn führst, und er hatte Grund dazu - oder?"
    „Wie meinst du das?" Machte sie sich über ihn lustig? „Nun ... ja, du weißt so vieles. Du hast auf alles eine Antwort. Ich hatte den Eindruck, dass Daellian viel von dir hält, Sunday. Ich meine, er hat dich behandelt ... fast wie einen Freund."
    Sunday fand sein Lächeln wieder. Er beugte sich zu Shawnette

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