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2324 - Traitanks ÃŒber Drorah

Titel: 2324 - Traitanks ÃŒber Drorah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den Jackenärmel darüber. Seinen Strahler schob er ins Holster unter der linken Achsel. Viermal spähte er in der Abenddämmerung und jetzt, als die ersten Sterne über der Bucht leuchteten, aus dem Fenster. Sein Gleiter stand unversehrt dort, wo er ihn zuletzt geparkt hatte.
    Und sie warten nur darauf, dass ich einsteige und mein nächstes Ziel ansteuere, dachte er und fuhr mit seinen Vorbereitungen fort.
    In den letzten Jahren der Machtübernahme hatten die Agenten des Energiekommandos in mühevoller Kleinarbeit die Stadt durchkämmt und mit harten Methoden und durchschlagendem Erfolg den Bewohnern der Hauptstadt klar gemacht, dass sich ein guter Akone seine Identität erst durch die Abgrenzung zu staatsfeindlichen Umtrieben definierte; die Definition „staatsfeindlich" oblag den Agenten des Energiekommandos. Durch diese Vorgehensweise, die bisweilen als terrorisierend empfunden worden war, hatte seine Organisation ein zutreffendes Bild aller Umstände.
    In dieses Bild passte auch, dass sich an Stellen, an denen sie niemand vermutete, Energiekommando-Agenten und -Zellen befanden. Die nächste sichere Zuflucht - noch unvermint! - war das Strandhotel 1000 Segel, zehn Minuten zu Fuß entfernt, am Langen Strand Garoths.
    Seit Mittag war Mafron von seinen Stellvertretern und von allen internen Informationen abgeschnitten. Dieses Versäumnis musste er in der Nacht nachholen.
    Er beseitigte die Spuren seines Aufenthalts, schaltete die Pantry auf Standby und verließ das Zimmerchen. Stufe um Stufe tastete er sich die schmale, dunkle Treppe hinunter.
     
    *
     
    Siebzehn Minuten nachdem er die Tür geöffnet und auf die leere Seitengasse hinausgetreten war, schob sich die Terrassentür zur Seite. Im Dunkeln wagte sich Mafron aus dem Hotelzimmer und hob das Spezialspektroskop vor sein rechtes Auge. Ohne Zwischenfall war er im Strom der Spaziergänger und Besucher vom Fährenanleger bis zum Hotel gelangt.
    Die Wahl eines Zimmers im obersten Stockwerk hatte ihn nicht länger als zwei Minuten aufgehalten.
    Jetzt blieb er in der Deckung der abendfeuchten Palmettowedel stehen, die über die Terrasse wucherten, und suchte systematisch den Himmel ab. Der Westwind trug den stechenden Brandgeruch über die Hügel und bis hierher zur Strandpromenade, aber es hatte in der Stadt keine zweite Explosion gegeben.
    Kein ovaler Schatten, weder fern noch nahe, bewegte sich vor den Sternen und den perlmuttfarbenen Nachtwolken.
    Mafron glaubte der trügerischen Sicherheit des Augenblicks nicht, aber er glaubte auch nicht, dass die Fremden gezielt nach ihm suchten. Trotzdem musste er sich so verhalten, als wäre er erkannt worden und würde verfolgt.
    Die Tarnexistenz bot ihm gewissen Schutz, auch wenn er kein festes Ziel vor Augen hatte. Die nächsten Kontakte mit Rat Shur-Ka von Dharro, seinen anderen Stellvertretern und den Tortmonen würden mehr Klarheit schaffen. Er ließ das Feldlinsengerät sinken und ging ins Zimmer zurück.
    Niabeen Gorm. Einer seiner Stellvertreter, Vizechef der Städtischen Polizei. Dort arbeitete er unter diesem Tarnnamen.
    Thatos Mafron holte das Funkgerät aus dem Rucksack, schloss sein Headset an und wählte den Anschluss; Kode und Nummer kannte er, zusammen mit einigen hundert anderen, seit Jahren auswendig.
    Der Rufimpuls war laut und deutlich.
    Dreimal ... fünfmal. „Undenkbar. Mitten in der Dienstzeit."
    Er sah Gorms Arbeitszimmer im Hauptquartier im Geist vor sich. Ein mäßig großer Raum voller Kommunikationsgeräte in der obersten Ebene des Gebäudes, keine 100 Schritte vom Gleiterlandeplatz auf dem Dach entfernt. Mafrons Signale wurden automatisch bestätigt, aber niemand meldete sich. Nach dem elften Rufimpuls unterbrach Mafron die Verbindung und verdrängte das aufkommende Gefühl, von allen Mitverantwortlichen allein gelassen worden zu sein.
     
    *
     
    Hevror Thages. Chef der Hafenkontrolle und Küstenwache. Er arbeitete und wohnte in der Seestation auf Valroor in einem mächtigen Turm, der einem Leuchtturm glich und auf der äußersten Klippe hockte.
    Thages' Blick über die Enden der fünf Halbinseln und die Buchten war einer der aufregendsten Konars, denn die Seestation befand sich am höchsten Punkt der riesigen Bucht.
    Das Funksignal kam durch, die Funkverbindung und die Leitungen meldeten den Besetzt-Status. Nach fünf Versuchen brach Mafron den Kontakt ab.
    Vorahnungen gaukelten ihm schreckliche Szenen vor. Er wählte sich nach kurzem Nachdenken in das Netz der TrividÜberwachung ein und

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