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2324 - Traitanks ÃŒber Drorah

Titel: 2324 - Traitanks ÃŒber Drorah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gegenlicht praktisch unsichtbar und huschte dann, von See kommend, in weiten Schlangenlinien auf das Ufer zu. Schräg über der Brücke hing er eine Weile bewegungslos in geringer Höhe, näherte sich dem geparkten Gleiter und verschmolz mit dem Hintergrund. Mafron starrte die Erscheinung so lange an, bis seine Augen tränten.
    Noch immer wusste er nicht, ob das, was er zu sehen glaubte, eine Illusion oder ein Objekt im Schutz eines Dunkelschirms war. Er verdrängte die Gedanken an die Akonen, die dem zweiten Massaker zum Opfer gefallen waren, und fühlte die bittere Einsicht, dass die Fremden ihn jagten. Ihn und die Signalgeber. Er war nur um Sekunden schneller gewesen als die Unsichtbaren.
    Für kurze Zeit bot ihm das Apartment Sicherheit. Mafron suchte aus seinem Vorrat spezielle Kleidungsstücke heraus, die halb automatisch Farbe und Muster wechseln konnten, und legte seinen Botendienst-Overall ab. In der Robotpantry bereitete er sich, während er ein Aufnahmegerät zusammensteckte und durchtestete, eine selbsterhitzende Mahlzeit zu und trank aus seinem Vorrat einen Becher Carama. Vor dem Duschen entfernte er die Knieprothese endgültig und warf sie in den Abfallkonverter.
    Er setzte sich vor die Platte des Schreibtisches, die aus der Wand herausgefahren war, und entfernte die wasserdichte und schocksichere Verpackung von einem der beiden Pakete.
    Die Folie mitsamt dem Text und den Werbeaufdrucken verging im Konverter. 4420 - die Zahl zeigte ihm die Effizienz seiner Leute und die Leistungsfähigkeit des Energiekommandos. So viele Stellen des Blauen Systems, die meisten sicherlich in Konar und auf Drorah, waren inzwischen mit Minenfallen versehen. Der Signalgeber hatte die Form eines länglichen Kästchens, etwa zweieinhalb Finger dick, das sich verformen ließ. Die vier Teile, durch urisichtbares Dauermaterial verbunden, legten sich wie eine längs halbierte Röhre um den Unterarm und passten gerade zwischen Ellenbogen und Handgelenk, ohne die Bewegungen zu behindern. Drei breite Bänder aus schwarzem Kunststoff-Metall-Plastik schoben sich aus der Unterseite und hielten das Gerät fest. Die grau gerasterte Oberfläche, eine Schicht Panzermetall, schützte Energiezelle, Speicher, Sender und Rechner.
    Mafron schob ein daumengroßes Teil in der Deckplatte zur Seite und testete die Tastatur. Ein handtellergroßer Bildschirm am Handgelenk wurde hell, gleichzeitig baute sich über dem angewinkelten Unterarm ein Holo auf. Beide Sichtelemente zeigten Zahlen- und Buchstabenreihen und die Schaltung, mit der die akustische Befehlseingabe aktiviert wurde. Der Signalgeber wog so viel wie eine große Handfeuerwaffe, wie ein Strahler mit großem Energiemagazin.
    Ebenso leistungsfähig schien die Energieversorgung des Zündgebers zu sein; Ladetest und Kapazitätskennung verliefen zu Mafrons Zufriedenheit.
    Er stellte die Funktionen ein, die er wahrscheinlich benutzen würde, und sagte leise: „Liste der Objekte erstellen."
    Das schwarzweiße Holo begann lautlos abrollend die Verstecke der Minen zu zeigen. Koordinaten, Wirkung der Sprengung auf die Umgebung, Lageplanskizzen und Besonderheiten.
    Das Display fragte: „Liste ausdrucken?"
    „Nein. Auflistung beenden." Mafron fand den fünfzehn Zentimeter breiten Schlitz in der Seite des vierten Elements. Als das Holo sich aufgelöst hatte, sprach Mafron weiter: „Gegenwärtige Koordinaten feststellen. Die wichtigsten zehn Ziele in naher Umgebung anzeigen."
    Binnen einiger Sekunden erschien in der Luft vor ihm eine Karte des inneren Stadtgebietes. Der Ratspalast befand sich etwas abseits des Mittelpunkts, von Mafron aus gesehen jenseits der Halbinsel Fho. An der Stelle der Fährenstation blinkte das Positionslicht. Koordinaten und Entfernungsangaben wurden eingespiegelt. „Palast? Raumhafen? Tiefstebenen unter dem Palast? Büro der Spezialfertigung?
    Hotel?", überlegte Mafron laut und versuchte herauszubekommen, an welcher Stelle er die Nacht verbringen konnte.
    Zuerst kontrollierte er gründlich mit dem Multidetektor, ob sich in seiner Ausrüstung ein Miniatursender versteckte, aber auch beim zweiten Durchgang fand er keine Spur eines subminiaturisierten Gerätes, das seine Bewegungsimpulse weiterfunken konnte.
    Er leerte den Becher und zog sich an. Noch einmal kontrollierte er jedes Teil seiner Ausrüstung und faltete den Rucksack auf.
    Seine Apparate und Geräte bettete er zwischen zusammengelegte Kleidungsstücke. Er befestigte den Signalgeber am linken Unterarm und streifte

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