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2324 - Traitanks ÃŒber Drorah

Titel: 2324 - Traitanks ÃŒber Drorah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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flammenden Wolken. Der Schall fuhr über die Bucht hin und rief unnatürlich laute Echos hervor, viel lauter als die eines schweren Gewitters. Als der Gleiter mitten in einer Mehrfachkette anderer Verkehrsteilnehmer in den Tunnel hineinschoss, erfüllte der gewaltige Lärm die beleuchtete Röhre.
    Schon bei der ersten Explosion hatte Mafron gehandelt. Er schlug auf den Knopf, der den Autopiloten einschaltete, und drehte sich fast gleichzeitig um.
    Schräg vor der feurigen Riesenwolke der letzten Explosion, also etwa über jener Rampe, auf der noch vor einigen Sekunden sein Gleiter geparkt hatte, in vielleicht zweihundert Metern Höhe, gab es einen ovalen Schatten. Er bewegte sich vor der grellen Kulisse aufwärts, kaum wahrnehmbar, mehr ein flüchtiger Eindruck als ein Abbild auf der Netzhaut.
    Es war, als hätte die Wolke aus Flammen, Rauch und hochgerissenen Trümmerstücken an dieser Stelle eine andere Struktur oder als fehlten ihr eine der Farben oder bestimmte Teile des Umrisses.
    Der Schatten verschwand, als die Einfahrt des Tunnels in Mafrons Rücken kleiner wurde. „Das waren Sekunden, Mafron", flüsterte er. Kalter Schweiß bedeckte seine Haut.
    Seine Fingerspitzen zitterten. Der Autopilot steuerte den Gleiter durch die gesamte Biegung des Tunnels wieder hinaus ins Freie und hinunter auf die Hafenebene. Links von Mafron enthüllte sich das Ausmaß der Zerstörung.
    Das langgestreckte Gebäude war verschwunden. Die Fundamente, die Bäume und der Park, abgestellte Gleiter und tausend Trümmerstücke brannten mit grauem und schwarzem Rauch, der sich als breite Front nach Westen bewegte. Einige Sirenen heulten, aber kein Gleiter hielt an.
    Es war bis zur nächsten Abfahrt nicht möglich, rechts heranzuschweben und auszusteigen.
    Mafron begriff, dass der Angriff den beiden Signalgebern gegolten hatte. Und ebenso ihm selbst. Die Fremden hatten sich auf die Spur der zwei Geräte heften können, also kannten sie ihn. Vielleicht kannten sie jetzt auch seine Tarnexistenz.
    Fast zu spät erkannte Mafron die schmale Piste, die von der Hauptfahrbahn zum Hafen hinunterführte.
    Der Yachtverleih! Oder der Ausflug-Service!, dachte er erleichtert, desaktivierte den Autopiloten und bog viel zu schnell ab. Er schaffte es, abzubremsen und den Gleiter auf dem Viertelkreis hinunterzubringen. Er hielt mit fauchenden Absorbern unter einer künstlich alt gestalteten Brücke, die zum Fähranleger führte. Aus allen Richtungen näherten sich Rettungs- und Feuerlösch-Gleiter dem Ort der Verwüstung. Mit wenigen Handgriffen hatte Mafron den größeren Koffer geöffnet und die Signalgeber-Tasche hineingelegt.
    Er riss die Tür auf und rannte, zwei Koffer in den Händen und das kleine Gerät unter die Achsel geklemmt, auf die nächste Ecke zu, wechselte in einen überdachten Durchgang, rannte quer über zwei Gassen und rief vor einer geschlossenen, verwittert aussehenden Metalltür die Losungsworte.
    Die Tür schwang knarrend auf. Er sprang in einen schmalen Korridor hinein, in dem eine schmale Treppe aufwärts führte. Als er die Stufen hinaufhetzte, schloss sich die Tür. Er befand sich im Treppenhaus eines der Tarngebäude, dessen öffentlich zugängliche Hälfte die Einrichtungen für Ticketverkauf, Passagier-Aufenthaltsräume und einen gastronomischen Bereich enthielt. Mehr als hundert Stufen später öffnete er die Tür eines winzigen Apartments, das ihm schon zweimal als Unterschlupf gedient hatte. Durch die Scheibe blickte er zur Passagierbrücke hinüber; das Glas war von Salzwasser, Staub und Vogelkot fast undurchsichtig geworden.
    Er öffnete das Fenster einen Spalt. Er musste lange suchen, bis er den Schatten wieder fand, die Ahnung, von einem fliegenden Körper im Schutz eines hervorragenden Schildes.
    Das ovale Ding kreiste in einer weiten Spirale über dem Viertel, kam näher, verschwand für lange Sekunden vor der Kulisse farbiger Hotelfassaden oder bewachsener Berghänge, zog eine engere Suchspur und schien eine geringere Flughöhe einzuschlagen.
    Bisher war er den Fremden entkommen.
    Hatten sie es geschafft, den Gleiter zu markieren, um ihn unbehindert verfolgen zu können? Wenn es sich so verhielt, würden sie den leeren Gleiter bald gefunden haben. „Oder haben sie mich selbst im Visier?"
     
    *
     
    Mafron beobachtete den vagen Schatten einige Minuten lang. Akons unterer Rand berührte die Horizontwolken über dem Meer, das rötliche Abendlicht tauchte Konar in einen eigenartigen Schimmer.
    Der Schatten wurde im

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