2325 - Der verbotene Krieg
sich den Bauch. „Sie sind vernichtet. Und es geht noch weiter!"
Hüyi lauschte. Tatsächlich bebte immer wieder der Boden. Wenig später erschütterte ein Schlag die Hauptstadt, der ein Vertikalbeben erzeugte. Der Stoß aus der Tiefe der Planetenkruste erzeugte für Augenblicke ein flaues Gefühl im Magen. Hüyi hörte, wie Sayziüt zu würgen anfing, und hielt ihm geistesgegenwärtig die Schüssel mit dem gezuckerten Fett hin. Der Vorkoster übergab sich, was ihm in seiner ganzen Karriere als Ernährer der Raumflotte noch nicht passiert war/Anschließend rülpste er und schleppte sich zum Wasserhahn.
Nachdem etliche Liter der kalten Flüssigkeit in seinen Bauch gelaufen waren, fühlte er sich ein wenig besser. „Unsere Soldaten haben gegen die Schiffe der Terminalen Kolonne verloren", schrillte er im höchsten Diskant.
Es tat Hüyi im Ultraschallorgan weh. „Das kommt vor."
„Wir haben nicht gut genug gekocht, Hüyi!"
„Oder vielleicht zu gut. Wir können es nicht ändern. In der Auseinandersetzung mit TRAITOR gelten andere Regeln. Da sind unsere Künste kein Maßstab."
„Vielleicht hast du Recht. Ja, ich glaube sogar, es ist so. Mir geht es auch gleich wieder gut."
„Dann lass uns an die Arbeit gehen."
„Warum? Wir haben jetzt viel mehr Zeit."
„Eher weniger. Der Block der Ersten Verantwortung wird die Raumflotte aufstocken und neue Rekruten ausbilden. Nicht auf Gatas, aber irgendwo weit draußen. Es wird bald Engpässe in der Versorgung geben. Wenn wir vorbeugen, haben wir vielleicht eine Chance."
Sayziüt gab ein schrilles, trotziges Blöken von sich. „Wir werden noch besser kochen müssen. Kochen gegen TRAI-TOR!"
„Vergiss es. An uns liegt es nicht."
Sayziüt sah ihn eine Weile stumm an, wie anklagend. „Der Verwalter sagte mir, es kommen bald neue Köche. Was wird aus uns?"
„Du bleibst. Und ich habe keine Zeit mehr. Ich werde Kyzyny verlassen und mir anderswo einen Job suchen. Vielleicht in der VIITAGA."
„Was ist das?"
„Du kennst das Flaggschiff des Admirals Veyt nicht?"
„Jetzt, da du es sagst..."
Hüyi beschloss, nicht länger um den missratenen Schiunzbrei herumzureden. „Machen wir uns doch nichts vor, Sayziüt. Du bist mir heute Mittag nachgeschlichen, draußen im Park. Warum?"
„Es kam mir einfach merkwürdig vor, dass du in deiner Freizeit nichts Besseres zu tun hast."
„Ich liebe den Flurdylong."
„Im Flurdylong ist schon mancher verschwunden und wurde nie mehr wiedergefunden."
„Das stimmt. Und wenn du es genau wissen willst, gehöre ich zu den Leuten, die nachsehen, warum das so ist."
„Angeber!"
„Ich denke, du bist mir nachgeschlichen?"
„Zuerst ja. Aber dann habe ich diesen Typen beim Training gesehen. Ich sage dir, der hat sich so schnell bewegt, dass du mit dem Zusehen gar nicht nachgekommen ist."
„Freund Sayziüt, kannst du genau beschreiben, wie er ausgesehen hat?"
„Ich will es versuchen.
9.
Fylynder Veyt fielen die eigenen Worte wieder ein. „Heute erlebt die Geschichte des Jülziish-Universums einen Kurswechsel, den keiner so schnell vergessen wird."
Er hatte den Satz auf seine eigenen Schachzüge bezogen, aber dann war die Terminale Kolonne gekommen und hatte ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Veyt korrigierte sich. Das Kolonnen-Fort war schon seit längerer Zeit am Verth-System zugegen, nur hatte kein Jülziish etwas davon geahnt. Die Fremden Okkupatoren hatten beobachtet.
Jetzt, da sie anscheinend genug Informationen besaßen, zeigten sie sich.
Und sie schufen sofort neue Machtverhältnisse. Veyt war überzeugt, dass im Regierungssitz keiner überlebt hatte.
Weder die Minister noch die Angestellten, kein Beamter und kein Soldat. Gatas war somit handlungsunfähig, das Oberkommando der Flotte vernichtet, alle Befehlsstrukturen außer Kraft.
Hyratiüt näherte sich dem Sessel des Admirals. Der Adjutant blieb abwartend stehen, bis Veyt ihm einen Wink gab. „Was gibt es?"
„Deine Anwesenheit auf Gatas ist jetzt wichtiger als je zuvor", sagte Hyratiüt. „Du bist der ranghöchste Offizier im Verth-System."
„Was ist mit Admiral Spyzünied?"
„Bewacht noch immer die Kybb-Welten von Ketai-Dunst."
„Oberst Flüdülyyt?"
„Sichert die Grymrel-Ballung und gibt den Prospektoren Rückendeckung, die dort nach Hyperkristallen suchen."
Fylynder Veyt seufzte. „Dann bleibt mir wohl nichts anderes übrig."
Er befahl, Kurierschiffe zu den beiden ehemaligen Hyperkokon-Gebieten zu schicken. Ketai-Dunst lag im
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