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2326 - Galaktische Dämmerung

Titel: 2326 - Galaktische Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hineingezwungen worden war und das sie sich nicht ausgesucht hatte. Ihre einzige Devise war, das für sie Beste daraus zu machen.
    An die Springer verschwendete sie keinen Gedanken mehr. Sie sah emotionslos zu, wie ihre Leute sie wegschafften, und überlegte schon, wie sie den Mivelum in der restlichen Zeit zu Geld machen konnte, die ihr noch blieb.
    Den 30. November hatten sie und Dharrah sich als Frist gesetzt. Bis dahin musste alles gelaufen sein. Er hatte ein Schiff, das sie von hier fortbringen würde. Was danach mit der Plattform geschah, war nicht mehr ihre Sorge.
    Die Chancen, dass die Traitanks der Terminalen Kolonne vorher hier auftauchten, schätzte sie nüchtern auf fünfzig zu fünfzig. Entweder gewann sie oder verlor.
    Welche Rolle spielte das? Was war das Leben anderes als ein kurzes Spiel, jeder Tag eine neue Runde, ein neuer Einsatz? „Trano!", rief sie den Anführer der Killer.
    Für Menschen mit Grundsätzen hatte sie nur Verachtung übrig.
    Crastor Veyt - ja, auch er wollte weiter an der Quelle bleiben, weiter verdienen. Er war ihr nützlich gewesen, als es darum ging, sich gegen den Kämmerer zu behaupten. Doch nun war er lästig. Der Trottel klammerte sich selbst jetzt, im Angesicht des Untergangs, an seine Prinzipien. Er wollte Geld machen, aber auf „anständige" Art, wie er das nannte. So wie bisher eben. Faire und gute Preise für gute Ware. Alles musste seine Ordnung haben.
    Ordnung!, dachte sie bitter. Was für ein Hohn!
    Sie waren bereits aneinander geraten, sie hatte den offenen Konflikt jedoch bisher vermieden.
    Harmon Deelee, ebenfalls ein nützlicher Idiot, aber jetzt ein Klotz am Bein. Sie konnte ihn nicht mehr gebrauchen. Er stand ihr im Weg. Man konnte gewiss nicht sagen, dass er ein Idealist sei, aber wie Veyt verdrängte er die Wirklichkeit draußen im All.
    Beide hofften, dass LEprachtvoll von der Kolonne ignoriert bleiben würde. Beide machten sich etwas vor und logen sich in die eigene Tasche.
    Noch hatten die beiden die Garde und Deelees bewaffnete Händlergenossen hinter sich - das, was von ihr auf der Plattform geblieben war.
    Noch konnte sie sich ihnen nicht zum letzten Kampf stellen, doch die Zeit konnte sehr schnell gekommen sein, da sich dies änderte. „Jannah?", fragte Trano, ein hagerer, finsterer Plophoser. „Wann werden die Schiffe mit den Söldnern hier sein?"
    „Wir haben Kontakt", antwortete er. „In vier Stunden docken sie an.""
    „Gut", sagte sie tonlos. „Dann gehört LEprachtvoll in fünf Stunden uns."
     
    *
     
    Fünf Stunden später trafen sie sich im Themenpark Paddler/Andromeda, einer weiten Erlebnislandschaft der riesigen Plattform, wo bis zur Übernahme durch die Organisation Taxit Szenen des Andromeda-Krieges zwischen Maahks und aus der Milchstraße geflohenen Lemurern nachgespielt worden waren.
    Heute gab es nur noch die Ruinen und hier und da einen desaktiviert herumstehenden Maahk-Roboter.
    Jannah Holdo und Crastor Veyt trafen sich mitten auf einem ehemaligen Schlachtfeld. Er kam mit seinen Gardisten, die Plophoserin mit ihrer Hand voll Killern. Die hundert Söldner, die inzwischen ebenfalls zu ihr gehörten, lagen zwischen den Ruinen versteckt.
    Veyt hatte gewusst, dass es zum Showdown kommen würde, als sie ihn anrief und hierher bestellte.
    Sonst trafen sie sich in einem Kontor oder den ehemaligen Räumen des Kämmerers. Der Major war vorbereitet - glaubte er. Nun, als sie sich Auge in Auge gegenüberstanden, zeigte er zum ersten Mal Nervosität. Sie wusste, warum. Er wartete auf Deelee, der mit seinen Händlern zu ihm stoßen sollte.
    Er würde vergeblich" auf seine Unterstützung hoffen. Harmon Deelee lebte schon nicht mehr. Jannah bezahlte die Söldner nicht fürs Herumstehen. „Was willst du?", fragte Veyt. „Ich bin hier. Sag's also!"
    „Lass es mich so formulieren: alles", erwiderte sie. Das reichte. „Das widerspricht unserem Deal", sagte Veyt langsam. „Und es wird dich überfordern. Unsere bisherige Aufgabenteilung ..."
    „... hat ausgedient", ergänzte sie. „Du hast die Wahl: Verschwinde von dieser Plattform, oder ..."
    Mit den Fingerspitzen dirigierte er seine Leute, gab Zeichen, von denen dieser Idiot glaubte, sie sähe sie nicht! „Vielleicht verschwindest besser du, Mädchen. Meine Garde ist deinem Dutzend Mörder fünffach an Zahl überlegen. Für wie hoch hältst du deine Chancen?"
    „Für hoch, Crastor", sagte sie leise. „Sehr hoch ..."
    Sie gab ihrerseits einen Wink. Ihre Killer eröffneten ohne Vorwarnung

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