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2326 - Galaktische Dämmerung

Titel: 2326 - Galaktische Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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viel zu gefährlich ist."
    Daellian schwieg. „Das Salkrit zu verlieren wäre schlimm, aber nicht die Welt. Der Container ließe sich auch ersetzen.
    Aber dich zu verlieren ..." Der Resident schien nach Worten zu suchen, „... wäre tragisch. Es wäre ein Schlag, von dem sich die Menschheit so schnell nicht erholen würde."
    „Danke für die Blumen." Es hörte sich wie ätzender Sarkasmus an. „Aber du kannst meinen Entschluss nicht ändern, Perry. Es tut mir Leid, aber gerade im Grenzbereich der Hyperphysik, im Zusammenspiel mit Entstofflichungen und anderen Unwägbarkeiten, wissen wir von zahlreichen Grenzerfahrungen, die nur ein denkender Geist miterlebt und vielleicht dokumentieren kann. Und falls es zu einer solchen Erscheinung kommt, muss ein Wissenschaftler an Bord sein." - „Einverstanden!", sagte Rhodan erregt. „Aber doch nicht gleich der Kopf des Ganzen!"
    „Ich habe keine Angst", erwiderte Daellian. Dann lachte er bitter. „Und was nicht mehr lebt, kann auch nicht sterben. - Ich werde der Wissenschaftler sein."
    „Und das ist dein letztes Wort?"
    „Mein definitiv allerletztes, Perry.
    Und nun entschuldigst du mich.
    Wega wartet."
    Daellian ließ seinen Sarkophag eine 180-Grad-Wendung vollziehen und schwebte ohne ein weiteres Wort auf die Öffnung im Container zu.
    Perry Rhodan starrte ihm nach. Ein bitterer Zug umspielte seine Lippen.
    Nachdem sich die Öffnung geschlossen hatte, verblasste die Projektion.
    Die letzten Minuten der Vorbereitung liefen viel zu schnell ab. Höchste Sicherheitsstufe auf Merkur, höchste Sicherheitsstufe auf Maldonado, 27 Lichtjahre entfernt ...
    Sprung!
    Wega-System MALDONADO-Bahnhof befand sich in gespannter Erwartung. Die Minuten wurden gezählt, schließlich die Sekunden. Die Sicherheitscrew der gigantischen Station wartete unter höchster Nervenbelastung. Die Blicke der Terraner und Ferronen klebten an ihren Schirmen und bohrten sich in die sich in schnellem Wechsel aufbauenden Holos mit immer neuen Datenflüssen und Bildern.
    Und dann war er da.
    BACKDOOR ALPHA materialisierte. Alles wartete gebannt auf eine Explosion oder eine andere Katastrophe, doch nichts dergleichen geschah.
    Der Spezialcontainer wurde von starken Fesselstrahlen aus dem Materialisierungsfeld gehoben und zu seinem Bestimmungsplatz gebracht.
    Der erste Blick auf die Messergebnisse, die aus ihm nach draußen gefunkt wurden, bestätigten, dass sowohl HS-Howalgonium als auch Salkrit den Transport bestens überstanden hatten.
    Dass dennoch erneut Vollalarm ausgelöst wurde, lag an Malcolm S. Daellian.
    Denn der Chefwissenschaftler der Liga Freier Terraner war laut Auskunft der Messgeräte tot.
     
    *
     
    Für genau 58 Minuten und dreizehn Sekunden war Malcolm S. Daellian klinisch tot.
    Unmittelbar nach der automatischen Auslösung des Alarms waren Wissenschaftler und Mediker der LINIE EINS in den BACKDOOR-Container gehastet, hatten das HS-Howalgonium und Salkrit gesichert und den Gewebeklumpen in Daellians Tank tatsächlich leblos vorgefunden.
    Eine Anzeige außen auf dem Behälter zeigte den genauen Zeitpunkt an, als sämtliche Vitalfunktionen mit einem Schlag erloschen waren.
    Der „Sarg" wurde auf schnellstem Weg ins Medo-Center des Transmitterbahnhofs gebracht, und nach langen und bangen Minuten zeigten die Wiederbelebungsversuche Erfolg.
    Daellian erwachte wieder zum Leben. Nach einer weiteren Stunde voller eingehender Untersuchungen stand fest, dass er nicht durch unbekannte Nebenwirkungen des Transmitter-Transports getötet worden war, sondern ganz offensichtlich dem Entzerrungsschock, der mit Ent- und Rematerialisation verbunden war und normalerweise weitgehend gedämpft wurde, nicht standgehalten hatte.
    Der Wissenschaftler erwachte mit stoischer Ruhe. Auch jetzt musste er sich wieder Vorwürfe wegen seiner Teilnahme an dem Transport anhören - und ließ sie an sich abprallen. Schon kurz nach seiner Reanimation begann er damit, die aufgezeichneten Messwerte aus dem Container zu überprüfen. Er redete nicht über irgendein „Todes-Erlebnis", dankte nur knapp für seine Rettung und verkroch sich in seine Arbeit, was seinen „nichtmenschlichen" Ruf unter den anderen Wissenschaftlern noch steigerte.
    Schließlich kam Malcolm S. Daellian zu dem Schluss, dass er getan hatte, was nötig war. Nach seiner Auffassung war der Weg für weitere Experimente nun frei.
    Er verkündete seine Absicht, sich medikamentös in Betäubung versetzen zu lassen - und mit dem nächsten Containertransport

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