Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2326 - Galaktische Dämmerung

Titel: 2326 - Galaktische Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Liga assoziierten, an denen TRAICOON-Forts die Macht übernommen hatten, trafen nach und nach ein. Die Galaxis schien in eine Art Koma gefallen zu sein, aber sie schwieg nicht wirklich. Sie war geschockt, gelähmt und getroffen - aber noch nicht tot. „Zehn Minuten bis zum Erreichen des Schirms", sagte Oberst Vaccon, der Halb-Vincraner und Kommandant des Raumschiff-Giganten. „Fünf Sekunden vor Ankunft an der kritischen Grenze wird die Strukturlücke geschaltet."
    „In Ordnung", erwiderte Rhodan, noch halb in Gedanken. Er stellte sich vor: eine Riesenflotte aus 12.000 Raumschiffen aller Größen im Anflug auf die kristallblaue Innenseite des Schirms. Die scheinbar drohende Katastrophe, dann die Lücke, der Vorstoß ins freie All - und diese gewaltige Flotte gegen ganze vierundsechzig vergleichsweise kleine Disken der Kolonne TRAITOR!
    Doch sie war nicht unterwegs, um sie anzugreifen. Sie zog nicht in die letzte, die große Schlacht. Sie kam nicht, um zu siegen, sondern um von etwas abzulenken, was im Vergleich zu ihr winzig und mickrig wirken mochte, ein Nichts!
    Aber es ging nicht mehr um Fragen der Größe. Die Maßstäbe hatten sich verschoben. Bedeutungen mussten neu definiert werden. Es war, als ob die gesamte Vergangenheit keine Geltung mehr besäße.
    Doch auch das war es nicht, was den Terraner in diesen Minuten so beschäftigte. „Ich frage mich", sagte er zu Vaccon, „was eigentlich die TRAICOON-Direktive in der Praxis bedeutet. Ich meine nicht den Wortlaut oder eine Interpretation desselben. Der ist klar und deutlich."
    „Was ist es dann?,", fragte der Oberst. Sein Zwillingsbruder Siamogh, von ihm äußerlich nur durch die fehlenden Rangabzeichen auf der dunkelblauen LFT-Uniform zu unterscheiden, gesellte sich zu ihm. Er sprach nie, schien nie zu hören, aber war immer da.
    Rhodan suchte nach Worten. „Die Fremden ... was verlangen sie eigentlich? Was wollen sie?" Er lachte bitter. „Außer Frieden, aber einem Frieden in ihrem Sinn. Ein Friede des Todes, in dem unsere Zivilisationen langsam ersticken." Er holte tief Luft. „Vaccon, die Kolonne tötet und zerstört nicht, solange sie nicht angegriffen wird. Sie plündert nicht und setzt keine Regierungen ab."
    „Imperator Bostich ist auf der Flucht", erinnerte der Oberst ihn. „Eigentlich nicht. Die Kolonne hat ihn nicht einmal seines Amtes beraubt. Wer sich nicht ausdrücklich gegen sie stellt und den Kampf aufnimmt, bleibt in seinem Amt. Es werden keine Statthalter eingesetzt wie von den Laren. Das ist der Unterschied. Die Terminale Kolonne ist gekommen, um die Milchstraße zu verwalten. Alle bisherigen Aggressoren kamen als Eroberer und hinterließen Asche und Ruinen, zerstörte Planeten, tausendfachen Tod. Und diesmal?"
    „Worauf willst du hinaus?", fragte der Oberst. „Du denkst an die sprichwörtliche Ruhe vor dem Sturm?"
    Rhodan nickte. „Natürlich. Sie warten. Alles wartet. Die Galaxis ist erstarrt. Aber es ist ein trügerischer Friede. Ich habe die Befürchtung, dass alles, was wir heute erleben, nur das Vorspiel zu etwas anderem ist, etwas Größerem, Furchtbarem, was wir uns nicht einmal vorstellen können.
    Es ist alles nur eine Frage der Zeit.
    Die Einheiten TRAITORS sichern ihre Position - und wenn sie so weit sind, was immer das bedeuten mag, werden sie handeln."
    „Du denkst doch nicht etwa an Aufgabe?", fragte Vaccon. „Nein!" Rhodan gab sich einen Ruck. „Nicht einen Augenblick! Wir können nicht viel tun, aber wir werden kämpfen, im Kleinen, Schritt für Schritt, solange die Kolonne uns lässt. Kleine Schritte, Oberst, Nadelstiche. Aber auch Nadelstiche können giftig sein."
    „Und deshalb sind wir jetzt wieder unterwegs", knurrte Vaccon. „Deshalb sind wir unterwegs", bestätigte Perry Rhodan düster.
     
    *
     
    Exakt eine Sekunde, bevor sie seine Innenseite tangieren konnte, erlosch der Kristallschirm in jenem Bereich, den die terranische Flotte durchfliegen würde. Schiri für Schiff, ein unendlich erscheinender Heerwurm, schob sie sich hinaus, zwölftausend Einheiten und der Gigant PRAETORIA. Es dauerte seine Zeit, bis diese Streitmacht das Solsystem verlassen hatte. Hinter ihr schloss sich sofort wieder der Schirm. Ihre alleinige Präsenz außerhalb des Systems aber musste ein deutliches Signal an jene sein, die dort draußen warteten und beobachteten.
    Perry Rhodan hoffte es. Alles kam darauf an, dass der Duale Vizekapitän Zarmaur genauso handelte, wie er es von ihm erwartete. Aber konnte man dies bei einem

Weitere Kostenlose Bücher