2326 - Galaktische Dämmerung
dass die Galaxis kein Ort mehr war, um in Frieden zu leben, und viele wollten einen letzten Kick erleben, den letzten Thrill ihres Lebens.
Es war ihr egal, solange sie ihre Geschäfte damit machte. Sie verlangte horrende Preise und Beteiligungen, beutete aus, betrog, mordete, wenn es keinen anderen Weg gab, und scheffelte Geld und Kredite. Und Moysten Dharrah saß auf Lepso und kassierte doppelt und dreifach mit. Seine Investitionen, nachdem der Kämmerer gegangen war, hatten sich rasch ausgezahlt. Was jetzt noch kam, war Reingewinn, die Verzinsung in astronomischer Höhe.
Am 20. November beschloss Jannah Holdo, dem lästigen Spiel mit ihren beiden Rivalen ein Ende zu machen. Die Söldnerschiffe, die Dharrah besorgt hatte, würden an diesem Tag anlegen. Ein Trupp bezahlter Killer war bereits in der Plattform.
Die Karten waren gemischt und verteilt.
Es war Zeit, sie offen zu legen.
Zeit für den Showdown.
*
„Die Preise gelten nicht mehr", sagte die Plophoserin kühl zu dem Springer, aus dessen Schiff gerade dreihundert Kilo blauer Mivelum entladen und in dem Lagerraum verstaut worden waren, in dem sie sich nun gegenüberstanden, um das Geschäft zum Abschluss zu bringen. Der Springer hatte es eilig. Jannah kannte das. Er war auf der Flucht.
Die halbe Galaxis war auf der Flucht, und keiner wusste wirklich, wohin.
Es gab nirgendwo mehr Sicherheit. „Sie gelten nicht mehr?" Der Springer, umringt von zehn bewaffneten Leuten seiner Sippe, bekam schmale Augen und streckte kampfesmutig den bärtigen Kopf vor. „Ich habe vor zwanzig Tagen beim Kämmerer angefragt, meine Teure, und er hat mir gesagt, dass er mir für das Gramm Mivelum fünfzig Galax zahlt.
Das macht, bei dreihundert Kilogramm, genau -fünfzehn Millionen Galax! Und die will ich jetzt haben!
Keinen Galax weniger!"
„Vergiss es", sagte Jannah Holdo. „Es gibt neue Preise. Entweder du nimmst, was wir dir für deine Ladung geben, oder du lässt es und versuchst es woanders. Aber das wäre sehr unklug von dir. Kein Mensch außer mir kauft dir heute noch Mivelum ab."
„Das Material ist rein!", brauste der Springer auf. „Du findest in der ganzen Milchstraße kein besseres!"
„Du willst es verkaufen, oder?"
„Natürlich! Darum bin ich hier!"
„Dann nimm, was ich dir gebe, und hau damit ab. Ich habe meine Zeit nicht gestohlen."
Der Springer trat einen Schritt weiter vor. Seine Haltung war drohend.
Die Hände seiner Begleiter lagen auf den Griffen ihrer Strahler. „Also!", dröhnte er. „Was bietest du? Ich sage: fünfzehn Millionen!"
„Ich gebe dir fünfzehntausend", sagte die Plophoserin ungerührt.
Der Springer schluckte. Er starrte sie an, sah in die ausdruckslosen Gesichter der Männer und Frauen, die hinter ihr standen, schnaufte und stampfte mit dem linken Fuß auf. „Niemand macht sich lustig über Zaloto! Keiner legt ihn aufs Kreuz!
Du gibst mir die fünfzehn Millionen, oder wir laden den Mivelum auf der Stelle wieder ein und verkaufen ihn auf ..."
„Ja?", fragte Jannah, als er stockte. „Wo?"
„Auf ..." Die Prankenhände des Springers gestikulierten wild, als wolle er die Luft zwischen ihnen erwürgen. „Damit kommst du nicht durch, Plophoserin! Gib mir zehn Millionen, und wir scheiden als Freunde!"
„Fünfzehntausend", sagte Jannah. „Fünfzehn...! Nein!" Der Springer verlor endgültig die Fassung. Er fuhr herum, schrie seine Leute an und befahl ihnen, die Kisten zu nehmen und sie zurück in die ZALOTO-1 zu bringen.
Als sie ihm folgen wollten, traten ihnen die Killer entgegen. „Was soll das?", brüllte der Springer. „Du willst... Ihr wollt mir meine Quarze rauben? Ihr verdammte Höllenbrut wollt...?"
Er riss seinen Strahler heraus und legte auf die Plophoserin an. Jannah gab ihrer Truppe einen Wink und sah, ohne mit der Wimper zu zucken, zu, wie die Springer starben.
Kein einziger blieb übrig. Jannah Holdo verzog keine Miene. Auf diese Art machte sie nicht das erste Mal ihre Geschäfte. Ein guter Preis war besser als ein schlechter. Kein Preis war noch besser. Diese und andere Lektionen hatte sie in ihrem Leben gelernt. Es war hart gewesen. Sie hatte von Anfang an kämpfen müssen, sich behaupten und durchsetzen.
Sie war durch die harte Schule gegangen. Sie hatte es nie leicht gehabt und gelernt zu nehmen, was sie bekommen konnte - egal wie und zu welchem Preis.
Skrupel waren für sie immer ein Fremdwort gewesen. Sie besaß keine Ideale. Sie ging Schritt für Schritt durch das Leben, in das sie
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