2326 - Galaktische Dämmerung
Ka'Marentis Aktakul nach Charon entsenden und alle anderen Wissenschaftler von Rang, die mir zur Verfügung stehen, ebenfalls. Die Frage ist nur ..."
„Ja?"
„Wie denkt ihr Terraner euch dieses Arrangement? Sollen meine Spitzenwissenschaftler etwa unter dem Befehl eures Malcolm S. Daellian arbeiten?"
„Nein." Reginald Bull beugte sich vor. Aus seinem Gesicht war plötzlich alle Härte verschwunden. Sein Lächeln war echt, fast wie befreit. „Nein, Imperator, das ist nicht unsere Vorstellung. Im Gegenteil wird Malcolm S. Daellian von Perry Rhodan die Freigabe für die Charon-Wolke nicht erhalten. Er darf das blockierte Solsystem auf Dauer nicht verlassen."
Bostich hatte fragend eine Braue in die Höhe gezogen. „Ich fürchte, ich verstehe nicht ganz ..."
„Es wäre auch in unserem Sinn", erklärte Bull, „dass Aktakul die wissenschaftliche Leitung des Stützpunkts übertragen wird. Terra hat nicht vor, diesen Posten unter allen Umständen für sich zu beanspruchen."
13.
1. Dezember 1344 NGZ
Wega-System
Auf Maldonado heulten die Sirenen. Für den ganzen Planeten wurde Vollalarm gegeben. Die dem Thort verbliebene Heimatflotte Ferrol, ganze achthundert Raumer mit bis zu fünfhundert Metern Durchmesser, ging auf Keleshs Befehl über dem ersten Planeten des Wega-Systems in Stellung.
Der Grund war nicht die Terminale Kolonne. Es waren keine Traitanks im System erschienen, es erfolgte kein Angriff. Der Grund war allerdings möglicherweise ebenso schwerwiegend, denn von der Hypertron-Zapfstation war ein gewaltiger Sonnen-Zapfstrahl entsprungen. Und das wiederum bedeutete, dass MAL-DONADO-Bahnhof sich bereitmachte, außerplanmäßig in Tätigkeit zu gehen.
Der Grund für das komplette Flottenaufgebot war ein möglicher Rettungseinsatz.
Niemand wusste, was da ankommen sollte; keiner konnte vorhersagen, wer es vielleicht war. Kein Mensch hatte den Schimmer einer Ahnung. Es gab keine Nachricht aus dem Solsystem, keine Ankündigung über die Funkbrücke oder LINIE EINS. Man wusste nur, dass irgendetwas geschehen würde. Dass etwas von Sol kam, was so nicht vorgesehen gewesen war.
Oder vielleicht doch? Nicht einmal das war bekannt, und jene, die das Geheimnis vielleicht doch kannten, schwiegen eisern wie ein Grab.
Solsystem, Merkur „Und du lässt dich wirklich nicht davon abbringen?", fragte Perry Rhodan.
Malcolm S. Daellian schwebte in seinem „Sarg" vor dem bernsteinfarbenen Kubus von BACKDOOR AL-PHA, dem Spezialcontainer mit zweihundert Metern Kantenlänge, der zum Abtransport bereitgemacht wurde. Eine Öffnung war noch geschaltet und würde sich erst hinter ihm schließen, wenn er „drinnen" war - in der dreißig Meter langen und zehn Meter breiten „Fahrgastzelle", die auf ihre vollständige Einrichtung mit Sitzreihen für mehrere Personen wartete.
Vor ihm stand der Resident. Die holografische Projektion war mit menschlichen Augen von einem echten Körper nicht zu unterscheiden.
Sie konnte auch nicht Rhodans große Sorge um seinen Chefwissenschaftler verbergen. „Es ist mein fester Entschluss", sagte Daellian. „Also versuch bitte nicht weiter, mich davon abzubringen. Es hat keinen Zweck, Perry. In BACKDOOR ALPHA befinden sich nicht nur fünfhundert Gramm HS-Howalgonium als Fracht zur Wega, sondern auch zehn Milligramm Salkrit."
„Und du hast es dir in deinen sturen Dickschädel gesetzt, den Transport per Käfigtransmitter mitzumachen."
„Ich muss dabei und vor Ort sein", erwiderte der Wissenschaftler stur. „Du weißt, dass ich mir keine Sorgen um das Howalgonium mache. Raumschiffe mit ihm wurden schon unendlich oft per Transmitter versetzt, manchmal sogar durch Sonnentransmitter - die Entstofflichung in einem Käfigtransmitter sollte also kein Problem sein. Ansonsten wäre ein beträchtlicher Teil der bisher praktizierten Raumfahrt gar nicht möglich gewesen."
„Eben", sagte Rhodan. „Aber das gilt nicht für Salkrit. Es ist nicht nur der wertvollste, sondern auch der unbeständigste Stoff, den wir kennen. Das muss ich dir nicht noch sagen."
„Allerdings nicht." Rhodan schüttelte den Kopf. „Malcolm, dennoch solltest du auf Merkur bleiben. Wir haben viele gute Wissenschaftler, auf die bedingungsloser Verlass ist. Oder zweifelst du plötzlich an deinen eigenen Leuten?"
„Nein."
„Hör auf mich - und auf sie. Ich weiß, dass die Mitarbeiter von LINIE EINS dir eine Petition überbracht und dich eindringlich gebeten haben, an dem Experiment nicht teilzunehmen, weil es
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