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2328 - Mission der Sol

Titel: 2328 - Mission der Sol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zum großen Teil aus Gebirgen, geologisch jung, in den Himmel aufragend und zerklüftet. Die Schwerkraft betrug knapp drei Gravos und entsprach damit ungefähr der von Ertrus.
    In langsamer Fahrt - etwa dreifacher Schallgeschwindigkeit - machte sich die SZ-1 daran, den Planeten einer genaueren Untersuchung zu unterziehen.
    Ich nutzte die Gelegenheit, weitere Daten über das Duff-System aufzurufen. Fee und Don waren erfahrene Kommandanten; ich konnte darauf vertrauen, dass sie ihre Aufgaben kompetent erledigten.
    Sieben der 20 Planeten des Systems waren Gasriesen ähnlich dem irdischen Jupiter, verhinderte Sonnen von gigantischen Proportionen. Ein achter Planet, Duff XIII, hatte beinahe den Sprung zur Sonne geschafft. Er war ein Brauner Zwerg, ein Mittelding zwischen Sonne und Planet, ein Exot mit einer Oberflächentemperatur von 2000 Grad Celsius. Er allein hätte in weniger schwierigen Zeiten unsere Forschungsabteilungen auf Monate hinaus beschäftigt.
    Ehrfurcht gebietend. Das war der treffende Begriff für das Duff-System.
    Es war eine herbe Schönheit - und zum baldigen Untergang verurteilt. Keine 19 Lichtjahre trennten die Sonne Duff und ihre Trabanten von dem Schwarzen Loch Athaniyyon, nur eine Fingerbreite nach kosmischen Maßstäben.
    Duff befand sich bereits fest im unsichtbaren Schwerkraftsog Athaniyyons, war rettungslos verloren. Einige wenige Jahrhunderttausende noch, und das System mitsamt Planeten und Monden würde in das Schwarze Loch stürzen. „Fee?"
    „Was gibt's, Don?"
    Don blickte zur Seite, über die breite Schulter, und beriet sich flüsternd mit einem Besatzungsmitglied außerhalb des Erfassungsbereichs der Kamera. „Wir haben etwas gefunden. Vielleicht wenigstens. Eine Masseansammlung. Etwa 1000 Kilometer südöstlich von unserem gegenwärtigen Standpunkt. Vieles deutet auf ein natürliches Erzvorkommen hin. Aber..."
    „... man weiß nie", beendete Fee Kellind seinen Satz. „Seht es euch an!
    Dazu haben wir euch losgeschickt."
    „In Ordnung!"
    Die Gebirgslandschaft machte scheinbar einen Satz, als die SZ-1 beschleunigte. Kurze Zeit später stoppte sie ebenso abrupt ab. Berge, die höchsten Gipfel schneebedeckt, erstreckten sich unter dem Schiff. Einige Minuten lang schien nichts zu geschehen. Tatsächlich arbeiten sämtliche Instrumente der SZ-1 auf Hochtouren. Das Ergebnis ihrer Arbeit ließ einen bitteren Ausdruck über. Kerk'radians Gesicht gleiten. „Tatsächlich nichts als einfaches Eisenerz." Er schüttelte widerwillig den Kopf. „Ich schicke eine Sonde aus, um sicherzugehen."
    Ein Projektil löste sich aus dem Rumpf der SZ-1 und bohrte sich in eine Bergflanke. Die Einschlagswolke hatte sich noch nicht gelegt, als Don erneut den Kopf schüttelte. „Pech gehabt. Eisenerz."
    „Macht nichts. Ihr steht erst am Anfang."
    „Wir kehren auf unseren Suchkurs zurück."
    Ich wandte mich wieder der Gesamtdarstellung des Duff-Systems zu und verscheuchte die Bilder von alles verschlingenden Schwarzen Löchern aus meinem Kopf. Es waren müßige Gedanken, selbst für einen Unsterblichen wie mich.
    Niemand an Bord der SOL hatte im Augenblick für etwas anderes Gedanken als die unmittelbare Zukunft. In der Zentrale herrschte gespannte Stille. Die vielen privaten Gespräche, die die Mitglieder der Zentralebesatzung gewöhnlich führten und ein Hintergrundrauschen bildeten, das ebenso zum Schiff gehörte wie das allgegenwärtige ferne Brummen schwerer Aggregate, waren verstummt. Niemand sprach ein unnötiges Wort, niemand stand herum oder verließ seinen Platz. Die Mom'Serimer, die ansonsten weder Himmel noch Hölle noch Chaotarchen oder Expeditionsleiter davon abhalten konnten, dort aufzukreuzen, wo etwas geschah, waren wie vom Erdboden verschluckt. Sie mussten sich in ihre Scherbenstadt zurückgezogen haben.
    Die SOL wartete.
    Etwas würde geschehen. Etwas musste geschehen.
    Duff VII war der Ort, von dem die Tastersignale ausgingen. Die Spur, die wir gesucht hatten. Die wir uns ersehnt hatten.
    Nur nicht an einem Ort wie diesem.
    Das Duff-System war vom militärischen Standpunkt aus ein überdimensionaler Alptraum. Die perfekte Bühne für einen Hinterhalt. Jeder der vorgeblich toten Trabanten konnte mühelos mehrere Flottenbasen verstecken. In den zahllosen Ortungsschatten konnten sich nicht nur mondgroße Gesteinsbrocken verbergen, sondern auch mondgroße Schiffe. Auf die Orter war nur bedingt Verlass. Die Sonne Duff erschwerte im Zusammenspiel mit dem Braunen Zwerg Ortung und Tastung

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