Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2329 - Gestrandet in Hangay

Titel: 2329 - Gestrandet in Hangay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
den Mond an, und wir werden nicht völlig wehrlos sein."
    „Wenn Sie das sagen, Ronald Tekener ..."
    Der Haluter widmete sich wieder seiner Arbeit. „Alle hier geben ihr Bestes."
     
    *
     
    Kurz nach Mitternacht Bordzeit waren die ersten Bauteile auf der Ladefläche eines der Hovercraft-Schlitten verankert. Zwei Roboter übernahmen zudem die Transportsicherung.
    Der Pilot wartete auf den Startbefehl, als Dao-Lin-H'ay sich in die Kanzel schwang. „Ich fliege!", sagte sie. „Du kümmerst dich um die zweite Ladung."
    Sie wartete, bis der Mann mehrere Meter vom Fahrzeug entfernt war, dann fuhr sie die Turbine hoch. Das Prinzip, unter dem Fahrzeug eine gleichmäßige Druckerhöhung herbeizuführen, war uralt und simpel dazu. Niemand redete in dem Zusammenhang von Hyperkristallen oder Syntronelementen. Die Fahrzeuge waren in den Werkstätten der SOL aus vorhandenen Formteilen zusammengebaut worden.
    Auch mehrere Gleiter standen zur Verfügung, aber da Dao-Lin-H'ay den Graukartanin Transportmöglichkeiten zur Verfügung stellen wollte und da zudem fast alle Kapazitäten mit der SOL selbst und einigen Großbeibooten befasst waren, hatte sie sich für die einfachen Hovercrafts entschieden.
    Der Lärmpegel war ungewöhnlich hoch und veränderte sich kaum, als das Fahrzeug seine Schwebehöhe erreichte.
    Dao-Lin ließ den Hovercraft langsam anrucken. Erst als die SZ-2 schon merklich hinter ihr zurückgefallen war, beschleunigte sie. Die Schneedecke hatte sich in den letzten Tagen verfestigt, dennoch stob eine weiße Wolke rings um das Fahrzeug auf.
    Nicht nur an Bord der SOL herrschte jetzt Nachtruhe, soweit angesichts der unermüdlichen Arbeiten überhaupt davon die Rede sein konnte, auch über der Uhoa-Halbinsel lag die Finsternis, die nur vom rötlichen Widerschein des Mondes aufgehellt wurde. Sterne waren nicht viele zu sehen. Die Zeitdifferenz zwischen der SOL und dem Längengrad von U'Hartu hatte sich seit der Landung angeglichen, weil der Planetentag über eine Stunde kürzer war als der terranische Rhythmus.
    Die Stadt kam in Sicht, eine düstere Kulisse. Sobald alle Reaktoren wieder arbeiteten, würde U'Hartu wie ein Edelstein in der Nacht erstrahlen. Dao-Lin-H'ay kämpfte gegen einen Hauch von Wehmut an. Die Nähe der Graukartanin, die Befürchtung, dass sie alle für sehr lange Zeit an diese Welt gebunden sein würden, all das ließ ihr U'Hartu wie ein Stück Heimat erscheinen.
    Dröhnend zog der Hovercraft quer durch die Stadt. Am ersten Kraftwerkskomplex warteten schon die Helfer.
    Auch Ron-Sha-R'itt war da. Er wirkte müde, seine Wangen waren eingefallen, und sein Fell sträubte sich noch struppiger als sonst. Lange würde er den Raubbau an seinen Kräften nicht mehr durchhalten, den er trieb. Er trug keinen Zellaktivator, und wenn Dao-Lin-H'ay seit drei Tagen kaum Zeit gefunden hatte, sich hin und wieder wenigstens für eine viertel Stunde eine kurze Erholungspause zu gönnen, so traf das auf ihn ebenfalls zu.
    Das lodernde Feuer in seinen gelblich grünen Augen, das Dao-Lin schon bei ihrer ersten Begegnung aufgefallen war, erschien ihr nur mehr wie ein fahler Abklatsch. Trotzdem drückte Rons Blick größeren Elan aus, als manch anderer Kartanin jemals haben würde.
    Gemeinsam luden sie die Bauteile ab.
    Kaum einer redete, sie alle waren es gewohnt, zuzupacken.
    Der zweite Hovercraft schwebte heran, als Dao-Lin-H'ay zur SOL zurückflog.
    Dreimal transportierte sie Positronikelemente zu den Reaktorkomplexen in U'Hartu. Als sie die Stadt mit der letzten Ladung erreichte, stand die Sonne schon hoch im Vormittag.
    Die Kartanin arbeiteten wie besessen. Sie wurden von Reaktortechnikern der SOL und einer Gruppe Mom'Serimer unterstützt.
    Ron-Sha-R'itt hielt sich nur mehr mühsam auf den Beinen. Trotzdem hätte er verbissen weitergemacht bis zum Umfallen, hätte ihn Dao-Lin nicht ziemlich schroff angepackt. „Ich kann das nicht länger mit ansehen", sagte sie. „Entweder du holst jetzt endlich den fehlenden Schlaf nach, oder ich veranlasse unsere Leute, dass sie mit mir zur SOL zurückfliegen."
    Der Hohe Mann grinste schräg. „Ich weiß, dass du das nicht tun wirst, Dao. Dir liegt zu viel an U'Hartu, und ausgerechnet jetzt ..."
    „Du hast denselben Dickschädel wie gewisse Terraner, Ron!" Sie seufzte. „Ich bringe dich mit dem Hovercraft zum Stadthaus. Sofort!"
    Der Graukartanin massierte sich die Augenwinkel, nickte schließlich träge.
    Wortlos verließ er neben Dao-Lin-H'ay das Reaktorgebäude und kletterte

Weitere Kostenlose Bücher