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2330 - Spur ins Nichts

Titel: 2330 - Spur ins Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ihm offenbar nicht mehr gelungen."
    Die Signale, die Sonnenlicht-18 lange Zeit vom Schwarzen Loch Athaniyyon hierher gesandt hatte, waren angekommen, aber in der Atmosphäre des Planeten verweht und vom Eispanzer Vaccaos in alle Richtungen reflektiert worden.
    Von einer Empore aus beobachteten Benjameen, Tess und Dao, wie zwei Techniker die Stadt verließen. Sie kehrten schon nach kurzer Zeit wieder zurück. Ihre Stimmen hallten aus unzähligen Richtungen wider, aber die Worte waren dennoch deutlich zu verstehen. Das Gewölbe besaß eine perfekte Akustik. „SENECA hat keine Schriftzeichen erkannt. Es handelt sich ausschließlich um Ornamente, also Schmuck."
    Damit hatte außer Fay-Vani-D'au niemand gerechnet. Die alte Frau stand mitten in der Halle und winkte zu den Emporen und Galerien herauf. „Sagte ich es nicht? Ihr solltet auf eine Expertin hören, wenn ihr sie schon fragt."
    Es hieß im Klartext, sie konnten hier nichts mehr tun. Sechs Stunden verbrachten sie mit der Untersuchung aller Räume und selbst des kleinsten Winkels. Sie nahmen Staubproben auf der Suche nach Spuren von etwas, das nicht hierher gehörte. Wenn sie wenigstens eine winzige Schraube oder ein Stück Plastik gefunden hätten, irgendeinen Hinweis, der nicht von der Forscherin und ihren Begleitern stammen konnte, hätten sie es schon als Erfolg gewertet.
    So aber ...
    Nach knapp sieben Stunden ordnete Benjameen da Jacinta den Abmarsch an. Ändern konnten sie nichts daran, aber die Konsequenzen ließen sich schon jetzt absehen.
    Ohne die Basis-Station verfügten sie über keinen Orter, mit dem sie die fremden Diskusraumer erkennen konnten, jene Schiffe, die mit hoher Wahrscheinlichkeit für das Massaker von Narna verantwortlich zeichneten und die inzwischen vermutlich alle Sonnenlicht-Stationen aufspürten und zerstörten. Stationen, die aus der Zeit stammten, als Hangay noch Bestandteil des sterbenden Universums Tarkan gewesen war.
    Der Flug in den Halo nach Ultrablau hatte die SOL keinen Deut weitergebracht. Im Gegenteil, sie saß weitab der wichtigen Zivilisationen und Schauplätze fest. Es stimmte die Männer und Frauen nicht gerade euphorisch. Nur eine lachte. Fay-Vani-D'au.
    Für sie bedeutete die Enttäuschung nichts, denn sie hatte sich nichts von dieser Expedition versprochen.
     
    *
     
    Die TATI kehrte auf direktem Weg nach U'Hartu zurück. Benjameen schickte eine kurze Funkbotschaft zur SOL, verzichtete aber auf eine Bildverbindung. Er wollte jetzt keine betretenen Gesichter sehen. Sollten sie ruhig erst alle Daten auswerten und dann mit ihm darüber sprechen.
    In zehn Kilometern Höhe überflog der Leichte Kreuzer die Meerenge zwischen Vaccao und Haaro und steuerte die Uhoa-Halbinsel an. „Ihr solltet euch das ansehen", sagte Dao-Lin-H'ay plötzlich. „Auf dem Hauptschirm!"
    Erst wussten sie nicht, was sie meinte. Hellgelbe Wolken zogen vor und unter der TATI vorbei. Dann zeichnete sich immer deutlicher ein gewaltiger dunkler Schatten über dem Kontinent ab. „Das - das glaube ich einfach nicht", stieß Tess Qumisha hervor, während Benjameen stumm und mit zusammengepressten Lippen dastand und einfach nur starrte.
    Es war so unwirklich - eine Illusion, eine überdimensionale Holografie.
    Oder doch die Wirklichkeit? „Bei den Sternengöttern!", stieß da Jacinta schließlich hervor. „Sie fliegt.
    Und wie sie fliegt!"
    Es war die SZ-1. Sie hatte vom Mi t- telteil abgehoben und ritt auf glühend heißen Protonenstrahl-Impulstriebwerken in den Himmel.
    Der Bordkalender des Leichten Kreuzers zeigte den 20. Juni 1332 NGZ
     
    6.
     
    Anpassungen Blo Rakane stand unmittelbar neben Roman Muel-Chen. Der Emotionaut gab halblaut Kommandos, obwohl sein Kopf unter der SERT-Haube steckte.
    Der Haluter hielt es für zu gefährlich, beim ersten Flug seit einem Dreivierteljahr sofort in den Emotionautenmodus zu wechseln. Also beobachtete Muel-Chen nur, gab Gedankenbefehle nur nach Aufforderung durch das Positroniksystem und achtete ansonsten auf eine reibungslose Synchronisation aller Flugsysteme.
    Die SOL kroch aufwärts, anders ließ es sich nicht beschreiben. Noch nie, nicht einmal bei ihrem Jungfernflug, war sie so langsam gewesen. Wie hatte Tekener es formuliert? Selbst ein Spaziergänger hätte jetzt mühelos mithalten können.
    Der Vergleich hatte Rakane einen solchen Heiterkeitsausbruch entlockt, dass Tek sich anschließend mit starken Kopfschmerzen in eine Kabine zurückgezogen hatte.
    Blo tat das Leid. Für einen Unsterblichen war

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