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2331 - Die Eisstadt von Vaccao

Titel: 2331 - Die Eisstadt von Vaccao Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fremd
     
    1.
     
    Kalt und fremd, so kam Ronald Tekener das Wrack des gestrandeten Transportraumers vor, das im roten Mondsand vor ihm lag, das Bugsegment geschunden und an mehreren Stellen auseinander gebrochen. Eigentlich bot sich seinen Blicken nur ein verzerrter Wurm aus Containern inmitten einer roten Staublandschaft. Das Schiff selbst war eine kleine, im Grunde primitive Einheit, ein offener Quader von 450 Metern Länge und einer Bug- und einer Heckfläche von 150 mal 150 Metern Größe, ein kantiges Konstrukt, das ihn an einen altertümlichen Container-Frachter erinnerte. An mehreren Stellen war die Hülle aufgerissen, an anderen glatt gebrochen, an wieder anderen wiesen eindeutige Spuren darauf hin, dass in diesen Sektionen schwere Brände getobt hatten.
    Tekener aktivierte mit einem Zungenschnalzen das Funkgerät seines Schutzanzugs. „Statusmeldung!"
    „Region gesichert!", erklang die Stimme des Einsatzleiters in seinem Helm. „Keine besonderen Vorkommnisse, keine Lebenszeichen! Die Lage ist unter Kontrolle!"
    Unter Kontrolle ... Tekener lächelte leise.
    Das Wrack konnte noch jede Menge Überraschungen für sie bergen. Er fragte sich kurz, wie es Blo Rakane ging. Der weiße Haluter hatte solch eine Überraschung erlebt und dafür vielleicht mit dem Leben bezahlt. Tekener war kein Experte für halutische Biologie, doch er hatte schlucken müssen, als er die Verletzungen des sanften Riesen gesehen hatte. Im ersten Augenblick hatte er sie für tödlich gehalten.
    Er sah zu den beiden Shifts hinüber, die in einiger Entfernung von dem Wrack standen. Sie schimmerten in einem unnatürlichen Rot. Aber auf ihrer Hülle spiegelte sich nicht das erloschene rote Hintergrundleuchten Hangays, sondern der rote Sand des Mondes Rothger, der sich so weit erstreckte, wie seine Blicke reichten.
    Unter Kontrolle ..., dachte er erneut. Er und ein Geleitkommando aus sieben Solanern waren mit zwei Shifts auf Rothger zurückgeblieben, vier Personen pro Shift, während die SUSHI Blo Rakane zur Behandlung in die SOL brachte. Zur Behandlung ... Vielleicht würde Hery-Ann Taeg nur noch DOA ins Logbuch eintragen können. Dead on arrival.
    Unter Kontrolle war gar nichts. Es war nicht völlig auszuschließen, dass sich noch einige wenige dieser Schlangenwesen im Inneren des Wracks verbargen. Sie konnten hervorstürmen und sie unter konzentriertes Feuer nehmen.
    Aber noch blieb alles ruhig. Es erfolgte keine Explosion, kein weiterer Angriff.
    Zumindest die Zündung der Selbstvernichtungsanlage des Wracks war misslungen; in dieser Hinsicht drohte ihnen keine Gefahr mehr. Diese Katastrophe hatte Blo Rakane abgewendet, wenngleich womöglich auf Kosten seines Lebens.
    Tekener entspannte sich ein wenig. Er vertraute - wie so oft - seinen Instinkten, die ihm über Jahrhunderte weg das Überleben ermöglicht hatten. Alles sprach dafür, dass die Besatzung des fremden Schiffes im Kampf gegen die Solaner vollzählig das Leben verloren hatte. Aber eine akzeptable Sicherheit würde es erst geben, sobald die angeforderte Verstärkung eingetroffen war.
    Der Smiler schaltete eine Holovergrößerung des Wracks. Vor seinem Helm bildete sich eine dreidimensionale Abbildung des Schiffs. Er zoomte sie heran.
    Auf den ersten Blick wirkte die Oberfläche des Wracks glatt und von fast schwarzer Farbe, doch jeder Quadratzentimeter war strukturiert und schimmerte seltsam. Und zwar ohne jegliches Muster, ganz gleich, ob man von weitem oder von ganz nahem schaute, wie er feststellte, als er die Vergrößerungsstufe erhöhte. Die Oberfläche schien stets in Fraktale zu zerfallen. Er fragte sich, was die Wissenschaftler der SOL damit anfangen würden.
    Die Außenmikrofone trugen ein dumpfes Röhren an seine Ohren. Ein Unding auf diesem atmosphärelosen Mond, doch die Anzugpositronik hatte nichtakustische Eindrücke umgewandelt.
    Er blickte auf, sah drei flimmernde Punkte im nachtschwarzen Himmel, dann fünf, dann acht. Der Rechner trug das seine zur Sichtverbesserung bei.
    Ihm war klar, dass Fragen nach Blo Rakanes Zustand überflüssig waren. Die Kreuzer der SOL waren gestartet, bevor die SUSHI das Mutterschiff erreicht hatte.
    Funkverkehr war auch jetzt noch schneller als Raumschiffsverkehr. „Keine Landung im Einsatzgebiet!", befahl Tekener. „Großräumig absichern.
    Ich wiederhole, ihr habt Landeverbot!"
    „Wie bitte, Ronald?"
    Er erkannte die Stimme. Tess Qumisha, die Hyperphysikerin im Rang eines Oberstleutnants. Als Freundin Benjameen da Jacintas war

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