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2335 - Das Geheimnis der Enthonen

Titel: 2335 - Das Geheimnis der Enthonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Milchstraßenvölker zu handeln versuchte - obwohl ich gerade das nicht offen tun durfte, weil ich aus der Milchstraße stammte -, desto klarer wurde mir: Perry Rhodan hätte sich ähnlich verhalten.
    Wie unangenehm mir dieser Gedanke vor oder kurz nach meiner Initiation noch gewesen wäre! Hals über Kopf wäre ich davongerannt, hätte ich erkannt, dass ich in meines Vaters Fußstapfen trat.
    Er hätte dasselbe getan wie ich.
    Inzwischen fand ich nichts Schlimmes mehr daran. Es war in Ordnung so und richtig.
    Gewisse Dinge hatte Perry Rhodan mir vererbt, und ich konnte sie nun, erstmals, annehmen und dankbar dafür sein: Ausdauer, Entschlossenheit, Durchsetzungsfähigkeit; Führungsqualitäten, wie sie auch meine Mutter besessen hatte - jedoch gepaart mit Menschlichkeit an Stelle von deren skrupel- und gewissenloser Machtgier.
    Diesbezüglich horchte ich öfters sehr genau in mich hinein, das dürft ihr mir glauben. Ich entwickelte weitaus mehr Bereitschaft zur Selbstkritik als je zuvor, fragte mich nicht bloß: Wie würde Perry handeln?, sondern auch: Was täte Ascari?
    Die Nadel eines Kompasses zeigt immer in beide Richtungen ...
    Es beruhigte mich zum Beispiel sehr, dass es mir relativ egal war, ob ich jetzt von manchen Mitgliedern der AGN als Chyndors Strohmann angesehen wurde oder nicht.
    Die Sache war mir wichtig, viel wichtiger als mein Ehrgeiz und meine Eitelkeit.
    Wäre dem nicht so gewesen, wir hätten unmöglich so lange unsere Fäden spinnen können, ohne dass uns das Patronat oder der Revisor auf die Schliche kamen.
    Zumindest dachte ich das damals...
    Schließlich fühlte ich mich reif, in der Mondkette konkret aktiv zu werden. Ich flog nach längerer Abwesenheit wieder Rosella Rosado an.
    Auf Fumato erwartete mich eine Überraschung
     
    5.
     
    Der Geschlossene Mond Rosella Rosado, Dezember 1343 NGZ Sie war Arkonidin. Und wunderschön.
    Es versetzte mir einen Stich, als ich sie sah, lässig an einen der Torbögen des Palais Ellega gelehnt. Ich gestehe, im ersten Augenblick so etwas wie Eifersucht empfunden zu haben darüber, dass eine zweite Person aus dem Volk, dem ich entstammte, zu den Friedensfahrern berufen worden war.
    Dann aber schalt ich mich einen Narren.
    Erstens war ich kein Arkonide, nie gewesen, trotz meiner Brustplatten; auch kein Terraner, obwohl schwarzhaarig und - bärtig; sondern ich würde immer der Sternenbastard bleiben.
    Und zweitens sollte ich dem Schicksal danken, das mir ausgerechnet hier, wo ich nie und nimmer damit gerechnet hätte, ein solch perfektes Geschöpf sandte!
    Ich hatte mich gerade überwunden, die Frau anzusprechen, da entdeckte sie ihrerseits mich und winkte mir zu. Ich trat vor, und sie sagte lächelnd, während das Licht auf ihren perlweißen Haaren spiegelte, in akzentfreiem Arkonidisch: „Na, wie gefalle ich dir, Kantiran?"
    Mit einer Stimme, die ich sofort wiedererkannte.
    Mit Ejdu Melias Stimme.
     
    *
     
    Der Revisor ist froh, die Entwicklung im Auge behalten zu haben. Irgendetwas geht dieser Tage unter den Friedensfahrern vor.
    Insbesondere Kantiran gibt immer mehr Grund zur Besorgnis.
    Schon sein bei der Vollversammlung zur Schau gestellter Grad an potenzieller Rebellion, an Eigensinn und selbstgerechter Sturheit hat Übles ahnen lassen. Auch auf Lasses Ipes-Uper, bei der Zheiranz-Mission, hat sich der Bursche als störrisch und eigenbrötlerisch erwiesen, wenngleich letztlich zum Wohl der Shazzorien und der Friedensfahrer.
    Seine jüngsten Aktivitäten hingegen scheinen sich in eine gefährliche Richtung zu entwickeln.
    Der Revisor unterstellt Kantiran keine bösen Absichten. Im persönlichen Gespräch hat er noch nie verbrecherische Anlagen erkennen lassen. Aber wenn es zum Missbrauch kommt, wird gleichgültig sein, ob dies aus Gewinnsucht, moralischer Verkommenheit oder aus lauteren Motiven geschieht.
    Dann muss gehandelt werden.
    Vielleicht schon bald.
     
    *
     
    Ich zitterte am ganzen Körper, heftiger als Cür ye Gatta. Als hätte man einen Kübel Eiswasser über mich geleert und mich anschließend zum Trocknen in einen Schneesturm gestellt.
    Scham erfüllte mich. Scham wegen der primitiven sexuellen Begierde, die der Anblick der arkonidischen Schönheit in mir ausgelöst hatte. Gut, ich konnte zu meiner Ehrenrettung anführen, jahrelang keiner Menschenfrau begegnet zu sein.
    Aber das war keine Entschuldigung dafür, dass mir schlagartig das Blut vom Kopf ... anderswohin gewandert war.
    Noch viel mehr Scham empfand ich darüber, warum sich

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