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2337 - Unter Prophozeuten

Titel: 2337 - Unter Prophozeuten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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besaß, bis der alte Fettsack seinen letzten röchelnden Atemzug tat. Also hatte er mit den besten Kämpfern der Rauke trainiert und immer streng auf seine Ernährung geachtet.
    Nur durch eines war er gefährdet, und dieses war so unvermeidbar wie der nächste Beutezug, der nächste Morgen, ja der nächste Schlag seines Herzens.
    Und es hatte einen Namen.
    Sie hieß Amacorley und nannte sich mit der ihr eigenen Unverfrorenheit Amacorley Prinzessin Murál. Sie war seine zweitjüngere Schwester - von sieben - und dokumentierte ihren eigenen Anspruch auf den Thron durch die schlichte Tatsache, dass sie ebenfalls nicht unter der familienüblichen Verfettung litt, sondern schlank, rank und durchtrainiert war. Das allein sagte genug über ihren Charakter aus - ganz abgesehen davon. dass es absolut unweiblich war.
    Alle anderen Geschwister waren so fett, als säßen sie bereits auf dem Thron, den sie, genau wie Elraums vier Brüder, nie erfolgreich beanspruchen würden. Sie liebäugelten mit der Macht und übten sich in der Bestechung von willigen Kämpfern, die so dumm waren, sich von ihnen Offiziersränge versprechen zu lassen.
    Elraum hatte dafür nur ein müdes Lächeln übrig. Mit ihnen wurde er leicht fertig.
    Sein Problem hieß Amacorley.
    Er hatte trotzdem geglaubt, die Begegnung mit ihr an diesem Tag möglichst lange aufschieben zu können. Ebenso gut hätte er sich einbilden können, nicht mehr atmen zu müssen.
    Sie wartete in den edlen Gemächern der Göttlichen Familie auf ihn, den Geheiligten Höhlen, umgeben von ihren Leibdienerinnen, die ihren Körper, im Gegensatz zu ihr, durch dunkle Wickelgewänder verhüllten. Amacorley dagegen zeigte demonstrativ ihre acht Zitzen hinter kaum etwas verschleierndem, halb transparentem Gewebe. Ihr braun geflecktes, fast weißes Fell war frisch gewaschen und blütenrein und roch selbst durch den kostbaren Stoff nach ihrer Duftmarke, die sie überall in den höhlenartigen Räumlichkeiten verteilt hatte, was bei Elraum schon Ekel verursachte. Demonstrativer konnte sie diesen Bereich, das Allerheiligste des Schiffs und des ganzen Stammes, nicht für sich reklamieren.
    Es stank penetrant! Nach Weib! Nach Falsch und nach provozierender Geilheit!
    Ihr weit nach vorn strebender Schädel mit den beiden stechenden Augen und den starr nach hinten gerichteten, spitzen Ohren schwang angriffslustig auf ihrem langen, kräftigen Hals. „Es ist noch nicht so weit!", fauchte sie ihren Bruder an. „Mein Vater erfreut sich bester Gesundheit. Du kommst umsonst."
    Elraum verzichtete auf den Hinweis, dass es auch sein Vater war, sondern wandte sich an die Ärzte.
    Sie bestätigten ihm, dass Borns Zustand fast unverändert war. „Er kämpft", sagte einer. „Aber er braucht Ruhe. Nur seine engsten Vertrauten sind bei ihm in der Medo-Höhle."
    Elraum lachte schnaubend. „Kämpfen?", bellte er. „Der alte Herr? Der Fetts..., der Abgott hat zuletzt gekämpft, als er seinen Bruder Hargon beseitigte, um auf den Thron zu kommen. Wofür also sollte er es also jetzt tun?"
    „Für den Stamm!", keifte Amacorley ihn an. Sie baute sich vor ihm auf. „Für die Rauke! Dafür, dass sie nie von einem Abenteurer wie dir geführt werden möge!
    Oh, ich bete darum, dass der Allgeist ihm noch viele Tage schenkt und ..."
    „Spar dir das!", gab er mit einem Kläffen zurück. „Bete lieber für dich, denn wenn ich beweisen kann, dass du ihm Gift in den Aarze-Brei mischst ..."
    „Ja?", schnappte sie und hechelte wie ein läufiges Weib. „Was dann?"
    Elraum sah ihre Zähne gefährlich blitzen.
    Für einen Moment dachte er, dass sie vorstürzen und ihm die Fänge in den Hals schlagen könnte, aber das würde sie nicht wagen - nicht vor Zeugen. Sie ging anders vor, tötete und intrigierte, spann ihre Fäden im Geheimen, wo keine Beweise zurückblieben.
    Er war sicher, dass sie sich schon genau überlegt hatte, wie sie ihn aus dem Weg räumen wollte. Es hatte einige Anschläge gegeben, deren Initiator bislang nicht herausgefunden werden konnte. Aber er war sicher, dass sie dahintersteckte. Er musste höllisch aufpassen.
    Drei Vorkoster waren qualvoll an ihrem Gift verendet. Ein Schuss aus dem Hinterhalt hatte ihn nur knapp verfehlt.
    Zwei von ihr gedungene Mörder hatten die Unverschämtheit besessen, unter seinen Schlägen zu sterben, bevor sie ihm mehr verraten konnten.
    Er sah ihr in die Augen und las seinen Tod darin. Er wollte ihr die Faust ins toupierte, dick geschminkte Gesicht schmettern, diese verhasste

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