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2340 - Zum Tee bei Jonas Untergang

Titel: 2340 - Zum Tee bei Jonas Untergang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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andere als vollem Mund in einer Gondel ansprechen. Er konnte keine Berggipfel über und Täler unter sich ertragen.
    Was hatte er hier verloren?
    Vor ihnen öffnete sich geräuschlos ein Schott, und Bull blieb stehe und breitete die Arme aus. „Die VRITRA-Kanone", sagte er. Bei jedem anderen hätte es pathetisch geklungen, bei ihm klang es lediglich ... fordernd? Erwartungsvoll?
    Was habe ich nur getan? dachte Delmar.
    Was ist schief gelaufen? Wann hat mein Leben eine Wendung genommen, die mich völlig aus der Bahn geworfen, die mich entwurzelt, die mich zu etwas gemacht hat, was ich nie sein wollte? Zum Konstrukteur der Vernichtung ...
    Es war eine rhetorische Frage. Er kannte die Antwort.
    Als die Terminale Kolonne gekommen war.
    Sie hat mein Leben zerstört. Ihretwegen ist nichts mehr so, wie es war, und wird es auch nie wieder sein. Nie wieder
     
    *
     
    Das Gebilde war riesig, gewaltiger, als man überblicken konnte. Dutzende von Metern lange Aggregatblöcke schlossen sich in schier endloser Folge aneinander an und stapelten sich bis zur Decke des Hangars aufeinander.
    Das soll ich geschaffen haben?, dachte ei: Oder zumindest ersonnen? „Nun?", fragte Bull.
    Delmar sah sich verzweifelt um. Das muss der Abstrahlprojektor sein. Ja, genau. „Der linsenförmige Abstrahlprojektor gleicht dem eines Überlicht-Geschützes und hat einen Durchmesser von zwanzig Metern bei einer Dicke von siebeneinhalb", sagte er. Er leierte seine eigenen Texte herunter, hatte aber den Eindruck, sich dabei in eine fremde, ihm unbekannte und völlig unverständliche Welt zu begeben. Er erklärte dem Verteidigungsminister die Praxis!
    Warum tat sich nicht der Deckboden unter ihm auf? „Die Peripherieaggregate nehmen einen Raum von etwa zweihundert mal zweihundert mal einhundert Metern ein.
    Vielleicht kann der Chefingenieur die Energieversorgung erklären", verschaffte sich Delmar Luft. „Braucht er nicht, ich war schließlich beim Einbau der fünfzehn Daellian-Meiler dabei. Die werden doch hoffentlich reichen", parierte Bull in halb fragendem Tonfall.
    Delmar schwitzte. Erwartete der Minister eine Antwort? Oder würde er sich lächerlich machen? „Diedaellianmeilerenthaltennebenderreakt orzonedeshvperkonverterszurmasseenergie transformationdiemikrotransitionshyperko nverterund..." ,rasselte er atemlos herunter. Bull hob die Hand und schnitt ihm den Redeschwall damit gleichsam ab. „Nur mit der Ruhe. Du brauchst hier weder Studenten noch neidische Fachkollegen zu beeindrucken", sagte er ruhig. „Die". Delmar atmete tief durch. „Daellian-Meiler. Und. Die. Drei. Zyklotraf-Generatoren. Werden. Reichen."
    Bull klopfte ihm auf den Rücken. „Du zeigst Mumm, gut so. Aufrecht, provokant, aber sachlich. Willst du mir nicht auch noch erklären, wie wichtig die mit dem KUM gekoppelte Zielerfassung und - steuerung ist?"
    „Gern." Der Hyperphysiker setzte einen besonders gelassenen Gesichtsausdruck auf. „Kernstück der Konstruktion ist ein Quintatron-Speicherring mit einem Durchmesser von einhundertundfünfzig und einem Querschnitt von fünf Metern mit einer Maximalleistung von 3,69 Millionen Quintron-Wari, der etwas zweckentfremdet vor allem zur Erzeugung der UHF-Komponenten dient."
    Jetzt war er in seinem Element. Dazu hätte er noch einiges erzählen können. Zum Beispiel, dass sich in den Jahren 3433 bis 3435 alter Zeitrechnung auf Last Hope das modernste Quintatron der Menschheit befunden hatte, ein Gerät von gewaltigen Ausmaßen, mit dem Elementarteilchen aller Kontinua durch Hochenergiebeschuss mit Quintronen bis zum überkritischen Punkt gesättigt werden konnten. Die maximale Energieleistung betrug damals 910 Milliarden Quintron-Wari, eine hyperphysikalischen Maßeinheit, die von Professor Waringer bestimmt worden war.
    Es diente damals zur überkritischen Übersättung von Howalgonium, um daraus Sextagonium herzustellen. Zunächst gelang es jedoch nur, es für maximal eine Millisekunde auf der Sextadim-Ebene zu halten, weil ein Stabilisator fehlte. Die Stabilisation gelang erst mit der Quintadimtrafer-Fähigkeit Ribald Corellos.
    Psionische Sextadim-Energie wurde frei, schloss sich um die Teilchen des instabil werdenden Minerals und gruppierte sie um. Die hochenergetische Ballungsmasse wurde stabil. Ergebnis war das violett strahlende, pulsierende Sextagonium.
    Aber solch eine Exkursion würde Reginald Bulls joviales Verhalten wahrscheinlich mehr als alles andere torpedieren, und das war das Letzte, was er wollte.
    Er fragte

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