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2340 - Zum Tee bei Jonas Untergang

Titel: 2340 - Zum Tee bei Jonas Untergang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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während der untersetzte Wissenschaftler ihn zu einem Gleiter führte und Tausende von Menschen und Robotern ausschwärmten, um die LEIF ERIKSSON zu entladen. „Die Wissenschaftler von Photon-City haben auf meiner VRITRA-Basis eine vielversprechende Waffe entwickelt", bestätigte Aktakul.„Sie kann entweder von GWALON-Kelchen oder von ENTDECKERN beziehungsweise LFT BOXEN getragen werden."
    „Von kleineren Einheiten nicht?"
    „Nein, wegen ihrer Größe und des Energiebedarfs. Der Durchmesser der gebauten Prototypen beträgt etwa zweihundert Meter."
    Bull pfiff beeindruckt durch die Zähne.
    Aktakul lächelte schwach. „Da Terra auf seiner militärischen Oberhoheit an der Charon-Wolke besteht", sagte er gedehnt, „kommt Terra auch die Ehre zu, die neue VRITRA-Kanone zu testen."
    Im ersten Augenblick wollte Bull zu einer barschen Antwort ansetzen. Er erkannte eine verbale Spitze, wenn er sie hörte.
    Doch dann lächelte er ebenfalls. Das Verhältnis zwischen Terra und Arkon hatte sich auch angesichts der Bedrohung durch die Terminale Kolonne längst noch nicht normalisiert, doch dass Aktakul hier auf Jonathon mit ihm sprach, war zumindest ein Anfang. „Einverstanden. Die Kanone wird unverzüglich in der LEIF ERIKSSON montiert. Wir werden einen Kreuzerhangar im Ringwulst frei machen. Die Techniker werden unverzüglich mit dem Einbau beginnen, sobald wir von dir die nötigen Spezifikationen bekommen haben."
    „Die wirst du in allen Einzelheiten erhalten." Der Arkonide schaute zum sich verdunkelnden Himmel empor. „Im Photon-Tower, zum Tee bei Jonas Untergang?
     
    7.
     
    Delmar Shettle 4. April 1345 NGZ Delmar Shettle hatte sich Aktakul da Urengolls Büro anders vorgestellt, größer, vielleicht auch protziger. Als er es betrat, wurde ihm klar, dass er sich von vornherein eine Meinung gebildet hatte, ohne es jemals gesehen zu haben. Da kam der Ka'Marentis des Kristallimperiums und schlug sein Quartier ausgerechnet im Photon-Tower auf, dem höchsten Gebäude der Stadt, mit prachtvollem Blick auf die umgebenden Berge und Täler. Was hätte er als wissenschaftlicher Leiter Jonathons denn anderes tun sollen, als ins Zentrum der Forschung und Verwaltung zu ziehen?
    Hätte er sich in einer kleinen Hütte niederlassen sollen oder in einem Verschlag neben dem Gewächshaus?
    Delmars Blick fiel auf ein Holo auf dem Schreibtisch. Es zeigte die neuesten Daten über die Errichtung einer Fertigungsanlage für Kantorsche Ultra-Messwerke und die dazugehörige Produktionsanlage für HS-Howalgonium. Das galt als das wichtigste Projekt, das derzeit auf Jonathon betrieben wurde - abgesehen natürlich von den VRITRA-Geschützen.
    Als hätte Delmar sich nie zuvor darüber Gedanken gemacht, begriff er plötzlich, wie umfassend Aktakuls Aufgabenbereich war.
    Der Arkonide räusperte sich, und Delmar fuhr zusammen, drehte sich zu ihm um und nickte zum Gruß. „Du hast mich hierher beordert?"
    Aktakul lächelte schwach. „Gebeten", korrigierte er nachsichtig. „Allenfalls bestellt."
    Delmar zuckte die Achseln. „Wie dem auch sei."
    „Der Einbau des VRITRA-Prototyps, der auf der Grundlage deiner Theorie modifiziert wurde, ist abgeschlossen", kam Aktakul zur Sache. „Vier weitere VRITRA-Kanonen sind fast fertig. Zwei davon werden wir in die ENTDECKER HENRY HUDSON und VITUS JONASSEN BERING einbauen, die beiden anderen wird die LEIF ERIKSSON in zerlegtem Zustand mit nach Terra nehmen."
    „Du hast mich nicht ... hergebeten, um mir das zu sagen."
    „Nein." Aktakul schüttelte den Kopf. „Ich ersuche dich hiermit, persönlich an der ersten Erprobung teilzunehmen."
    Delmar runzelte die Stirn. Auf Urengoll im Arkon-System hätte Aktakul es ihm befohlen. Der Ka'Marentis hatte sich den neuen Bedingungen wirklich hervorragend angepasst.
    Aber nicht deshalb drohte Delmars Herz einen Schlag lang auszusetzen. „Du meinst ..." Er hielt inne, versuchte zu begreifen, was der Koordinator wirklich meinte. „Ich soll ..."
    „Ja. Du sollst an Bord der LEIF ERIKSSON gehen und der Besatzung bei den Testläufen mit Rat und Tat zur Seite stehen."
    Tausend Gründe gingen Delmar durch den Kopf, wieso es sinnvoll; ja sogar zwingend nötig war, dieses Ersuchen abzulehnen. Als verstünde er von Technik auch nur entfernt so viel wie die Leute, die das Geschütz konstruiert und in dem Hangar montiert hatten! Er war theoretischer Hyperphysiker, und wenn sich an Bord dieses gewaltigen Schiffes jemand mit zwei linken Händen befand, dann definitiv er.
    Er

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