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2341 - Die Ratten der JERSEY CITY

Titel: 2341 - Die Ratten der JERSEY CITY Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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von seinem Blut.
    Brunnenvergiftung war einmal eines der schlimmsten Verbrechen, hatte er gesagt.
    Ein absolutes Tabu.
    Sie biss die Zähne zusammen, dass es knackte, und krallte die Hände in die Brust seiner Uniform. „Komm! Du die Beine", presste sie hervor. „Schaffen wir ihn raus hier."
    „Auf gar keinen Fall", sagte Vabian.
    Sie konnte es nicht fassen. „Was?"
    „Wir wissen nicht, was los ist, Cleo. Wir werden hier auf gar keinen Fall irgendwas verändern."
    „Ha!" Sie spannte sich an und zerrte und hatte den toten Leutnant Prendergast an seiner Uniform halb aus dem Quell gezogen, da umfasste Vabian von hinten ihre Schultern. Sie konnte nicht anders: Sie ließ den Toten zurück ins Wasser platschen, fuhr herum und schlug Vabians Hände weg. „Fass mich nicht an!", fauchte sie. „Wir holen ihn aus dem Wasser! Wir lassen ihn nicht da drin liegen!"
    Vabian hob entschuldigend die Hände. „Cleo. Bitte. Wir müssen die Lage bedenken, die Konsequenzen. Bemüh deinen Verstand. Wenn jemand Prendergasts Leiche ..."
    „Verstand? Ja, darin wart ihr großartig!
    Konntet euch alles zurechterklären mit eurem Verstand! So was von konsequent!
    So was von gnadenlos!"
    Sie holte Luft, kämpfte an gegen die Bilder, die alten dunklen Bilder von den Höhlen, den Hütten. Von der einen, der letzten Hütte später. Von dem flackernden Feuer. Von Vabians glitzernden, glücklichen Augen, von dem Blut an seinen Händen, von dem vielen, vielen Blut im Sand am nächsten Tag. Von den Fliegen, den unzähligen Fliegen überall.
    Das Schwein. Einfach kaltmachen, das Schwein. Cleos Mantra aus alten Tagen, da war es wieder. Das Schwein. Einfach kaltmachen, das Schwein. Die feige Sau.
    Sie krallte die Fingernägel in die Handflächen und atmete, atmete. Sie musste ruhig werden, ruhig. „Cleo", sagte Vabian leise. „Wir wissen nicht, was auf diesem Schiff passiert ist.
    Lass uns vorläufig unsichtbar bleiben."
    „Unsichtbar?"
    „Glaubst du ernsthaft, die JERSEY CITY hat nur einen Systemausfall erlitten? Eine riesige technische Panne?"
    Cleo wischte die nassen Hände an den Schenkeln ab oder versuchte es jedenfalls, der glatte Stoff nahm nichts auf. Irritiert sagte sie: „Technische Pannen schneiden einem nicht die Kehle durch."
    „Eben."
    „Wir müssen gekapert worden sein."
    „Gekapert. Abgeschossen. Verraten und verkauft. So etwas in der Art. Und im Augenblick haben wir nur einen Vorteil.
    Wer immer das Schiff auch gerade in der Hand hat, er weiß anscheinend nicht, dass es uns gibt."
    „Wie kommst du darauf?"
    Vabian sagte nichts. Er zeigte nur auf seine Kehle, die intakt war.
    Cleo sah zu dem Tank zurück.
    Prendergasts Leichnam hatte sich gedreht, trieb nun mit dem Gesicht nach unten. „Na schön." Sie holte tief Luft. Ein Muskel in ihrem Rücken hatte sich schmerzhaft verkrampft, kurz unter dem rechten Schulterblatt. Sie brauchte dringend eine Runde Training am Sandsack. „Gut.
    Machen wir den Tank also wieder zu, Captain. Und dann?"
    „Versuchen wir herauszukriegen, was eigentlich Sache ist.
     
    9.
     
    Der kleine Roboter wackelte brav los auf seinen sechs Spinnenbeinen, hinaus aus dem Lichtkegel. Klick, schrrrk, klick, schrrrk, klick, schrrrk, marschierte er den Gang hinab, eine Patrone Breitband-Kontaktgift auf dem Rücken. Xtinct 600, stand auf der Hülle, in Signalfarben, Rot auf Gelb. „Gut", sagte Vabian. Er drehte sich in dem schmalen Lüftungsrohr auf die Seite und steckte das Gitter wieder fest. „Eine halbe Stunde dauert es bestimmt, bis er weit genug Richtung Zentrale ist. Wechseln wir so lange den Standort. Nur für den Fall."
    Cleo nickte, dann robbte sie rückwärts.
    Vabian hatte mit Klebeband eine Miniaturkamera an dem Xtinct 600 befestigt. Ihre Daten wurden per Funk an ein Empfangsgerät gesendet - auf einer obskuren, für Kleingeräte verwendeten Frequenz, die hoffentlich nicht von der Biopositronik der JERSEY CITY überwacht wurde.
    Einige Minuten später kauerten sie im Kreuzungspunkt zweier Wartungsgänge und starrten auf das Display des Empfangsgeräts. Das Bild zitterte und war nicht allzu gut aufgelöst. Wände. Decke. Boden. Körnig und außerhalb der wabernden Auren der Notbeleuchtung kaum zu erkennen. „Dann wollen wir hoffen, dass ich den Weg richtig programmiert habe", sagte Vabian.
    Der Xtinct 600 war nicht besonders helle, seinem Zweck nach ein Wegwerfrobot. Er war dafür gedacht, in für Menschen schwer zugängliche Winkel des Schiffes vorzudringen, so weit er konnte, und dort zu

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