Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2341 - Die Ratten der JERSEY CITY

Titel: 2341 - Die Ratten der JERSEY CITY Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
verbleiben. Nach einer bestimmten Zeit der Untätigkeit öffnete sich der Behälter auf seinem Rücken, und ein für zahlreiche interstellare Schädlingsarten - für sechshundert verschiedene angeblich - tödliches Kontaktgift verbreitete seinen für diese ebenso leckeren Duft.
    Cleo strich sich die nassen Haare aus dem Gesicht. Es war zu warm auf dem Schiff.
    Sie war völlig durchgeschwitzt unter dem ach so trocken haltenden Nasszeug. Vabian neben ihr schien es nicht anders zu gehen.
    Seine Geheimratsecken und die kleine kahle Stelle am Hinterkopf glänzten speckig. „Gut. Das helle Viereck da muss der Radialgang sein. Offensichtlich ist er erleuchtet!"
    Langsam, viel zu langsam wurde das wackelnde Viereck größer, bis es den gesamten Kamerabereich ausfüllte, als eine gleichförmige Fläche. „Dreh dich!", flüsterte Vabian. „Mach schon!"
    Die Wand verschob sich, fiel zur Seite, der Radialgang erstreckte sich in die Ferne, und dort, weit vorn, überquerten gerade zwei Gestalten den Gang.
    Sie waren nur für eine Sekunde zu sehen, so lange, wie es eben brauchte, über den Gang hinweg in einen anderen Raum zu treten, aber... „Hast du ihre Köpfe gesehen?", fragte Cleo. „Nein. Nur dass sie schwer bewaffnet sind.
    Mit diesen Wummen können sie gleich mehrere Decks durchlöchern, wenn sie wollen." Vabian hielt das Bild an, ließ es rückwärts laufen, drückte wieder auf Stopp.
    Das Standbild war schlecht. Verwackelt, unscharf, zu hart ausgeleuchtet. Aber wenn Cleo nicht alles täuschte, hatten die beiden Gestalten viel zu glatte, viel zu unprofilierte Köpfe. „Ach, du heilige ...", hauchte Vabian.
    Köpfe, die aussahen, als seien sie von Schlangen. In Cleos Bauch sackte etwas .durch. Mor'Daer! Das konnten nur Mor'Daer sein!
    Vabian ließ die beiden Schlangenköpfe noch einmal durch das Bild laufen. Sie waren zwar schwer bewaffnet, aber sie wirkten nicht gehetzt. Sie schienen sich völlig sicher zu fühlen.
    Die JERSEY CITY war in der Tat gekapert worden. Von Einheiten der Terminalen Kolonne. „Geh mal lieber wieder auf Übertragung!", krächzte Cleo.
    Klick, stampften zwei Gestalten auf die Kamera zu. Ob es dieselben waren, konnte Cleo nicht sagen. Sie sah Stiefel, schwere Stiefel, dann rasche Farbverläufe, dann, verkantet, den nun riesigen Schlangenkopf, der etwas Unhörbares sagte, zu seinem Kumpanen wohl, und die beiden machten alberne Bewegungen, scherzten wohl über ihren merkwürdigen Fund. Dann wieder diese Wirbel und Farbverläufe, und ruckhaft blieb das Bild stehen.
    Vielleicht hatte er den Robot erst hochgehoben und nun weggeworfen.
    Schief, völlig schief ragte der Gang auf.
    Eine unscharfe, abgeknickte Linie durchschnitt das Bild, eines der Spinnenbeine des Robots. vielleicht. Der eine Mor'Daer kam herangestapft, schien einen Abhang herunterzulaufen. Cleo sah nur noch einen seiner Stiefel, dann wurde das Bild gleichmäßig blau. „Er muss ihn zertreten haben", sagte Vabian.
    Cleo rieb sich das Gesicht. „Hoffentlich reagiert er wenigstens allergisch auf das Xtinct 600." Mor'Daer. Die Terminale Kolonne.
    Auf einmal musste Cleo dringend auf die Toilette. Auf einmal war sie hundemüde.
    Völlig gerädert. Kraftlos. Am Ende.
    Nein! „Was ist mit der Besatzung?", fragte sie. „Lässt sich nicht sagen. Gekämpft wird jedenfalls nicht, das würden wir hören, schätze ich."
    „Tausendfünfhundert Personen. Die ergeben sich doch nicht, ohne zu kämpfen. „„Cleo", sagte Vabian und schüttelte den Kopf. Sein Atem roch säuerlich. Er musste völlig fertig sein. Kein Wunder nach anderthalb Tagen ... „Die Paralyse!" Sie schlug sich vor die Stirn. „Die haben uns alle paralysiert bei diesem Wartungsstopp. Sie müssen sich im Schutz dieser Dunkelschirme an uns rangeschlichen haben, und dann haben sie das Schiff gepflückt wie eine reife Frucht ... Wir müssen irgendwie Kontakt zu den anderen aufnehmen, einen Gegenangriff organisieren."
    „Cleo", sagte Vabian. „Wenn es schlimm gelaufen ist, gibt es überhaupt keine anderen mehr."
    „Was?"
    „Denk an Leutnant Prendergast. Denk daran, wie leer und verlassen das Schiff wirkt."
    „Nein. Nein, nein, nein. Du irrst dich. Kein Mensch kapert ein Schiff und bringt die gesamte Besatzung um."
    Vabian lachte bitter. „Kein Mensch. Genau."
    „Was sollen sie denn mit dem Schiff machen, so ohne Besatzung?"
    „Es auseinander nehmen? Analysieren?"
    „Selbst dann müssten sie wenigstens ein paar Leute am Leben lassen, diejenigen, die sich genug

Weitere Kostenlose Bücher