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2341 - Die Ratten der JERSEY CITY

Titel: 2341 - Die Ratten der JERSEY CITY Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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können wir, wenn wir bis an die Zähne bewaffnet sind.
    Aber das nächste Mal, wenn diese Typen in der Nähe sind, will ich sie wegblasen können."
    „Und wie oft willst du das machen, Leutnant?"
    „Hey" Cleo merkte, dass ihre Stimme zitterte. Vor Wut. „Leutnant, Captain - jetzt komm mir nicht mit dem Dreck."
    „Damit hast du angefangen heute - vorgestern, meine ich."
    Hatte sie? Cleo wusste es nicht mehr. „Ist aber auch egal", sagte Vabian. „Die Frage ist, wie viele Mor'Daer sind an Bord? Wie viele könnten wir ausschalten, bis sie merken, dass sie nicht alle Besatzungsmitglieder erwischt haben? Und was wäre dann gewonnen?" Ja. Damit sagte er etwas Wahres. Was wäre dann gewonnen?
    Vabian bückte sich, anscheinend wollte er die Kabinentür wieder verriegeln. „Ich vermute", er ächzte beim Zurückdrücken des Hebels, „sie haben die Besatzung betäubt, und dann sind sie durchs Schiff gezogen und haben alle getötet, die sie nicht brauchten, und die Leichen ..."
    „Hey, Moment. Was soll das heißen, die sie nicht brauchten? Woher sollten sie denn wissen, wen sie brauchen?"
    „Ganz einfach. Sie haben nur diejenigen am Leben gelassen, die gerade Dienst hatten. Sortiert sich doch von ganz allein.
    Und dann haben sie die Leichen entsorgt, zuerst zur Tür geschleppt, dann von Robotern abtransportiert, und alle Türen zentral wieder zufahren lassen und die unwichtigen Schiffsbereiche runtergefahren."
    „Die Leichen... entsorgt?", fragte Cleo. „In die Prozessketten werden sie sie eher nicht gegeben haben", überlegte Vabian und ging zur Nachbarkabine. „Ich vermute, sie haben eine einfache Lösung bevorzugt, die sich handhaben lässt, ohne erst unsere Recyclingkreisläufe zu lernen." Er kniff die Augen zu, dann riss er sie wieder auf.
    Anscheinend war ihm die Lösung eingefallen. „Hangar füllen, Außenschott öffnen, Hangar leeren. Das geht fast von selbst."
    Cleo hätte ihm eine reinschlagen können.
    Er sah so dermaßen zufrieden aus mit den Schlüssen, zu denen er gekommen war.
    Dann merkte er, wie sie ihn ansah. „Was ist?"
    „Nichts." Sie sah weg. „Hey, ich bevorzuge es, Dinge richtig zu durchdenken. Zu Ende zu denken. Das ist das Einzige, was Frieden gibt."
    „Ja, darin warst du schon immer gut. Hat uns auch ganz viel genutzt damals."
    Er lachte auf. „Schön, wenn man jemanden hat, der die ganze Drecksarbeit macht, was? Und dem man dann für alles die Schuld geben kann." Er schüttelte den Kopf. „Du hast dich kein Stück geändert, Cleo. Nicht so ein kleines Stück."
    Zwischen Daumen und Zeigefinger ließ er nicht viel Platz. „Du musst es ja wissen. Captain." Sie lachte ebenfalls auf und tönte: „Technischer Captain. Nicht schlecht für einen ehemaligen Maschinenstürmer und Möchtegernterroristen."
    „Ich habe mich immerhin bemüht, aus meinen Fehlern zu lernen."
    „Ach, im Gegensatz zu mir, meinst du? Du kennst mich gar nicht, Vabian. Du hast mich vielleicht mal gekannt. Und so eine Karriere wie du legt nur jemand mit einem sehr beweglichem Rückgrat hin!" Sie grinste. „Hey. weißt du, was das Tolle ist, wenn man kein Rückgrat hat? - Man kann sich sogar selbst hinten reinkriechen ...
    Dort findet sich immer eine gute Begründung für das eigene Tun."
    „Ach ..." Er winkte ab. Wütend.
    Sie arbeiteten sich den Gang hinunter und verschlossen die Türen wieder, jeder auf seiner Seite. Brodelnd. Ohne ein Wort zu sagen.
    Es war fast wieder wie damals.
    Keine Energieversorgung, keine Menschen. Nur sie zwei. In der Finsternis.
    In einem feindseligen, tödlichen Universum. Aneinander gekettet, bis es knallte
     
    11.
     
    Da brach der Alarm los. Sie stürzten zu ihrem Wartungsschacht zurück. „Rein mit dir!" Vabian gab Cleo einen Stoß, und sie warf sich kopfüber hinein, kroch, so schnell sie konnte, in das Brauchwassersystem hinein, das hier wenig Bewegungsfreiheit ließ. Hinter ihr, mit einigem Abstand, Vabian. Er hatte wahrscheinlich noch den Schacht verschlossen.
    An einem Kreuzgang machten sie Halt.
    Keuchend lagen sie da, lauschten. Aber da war nur der jetzt ferne Alarm. Minutenlang. Dann unvermittelt wieder Stille.
    Cleo lauschte so angestrengt, dass ihre Ohrmuscheln sich aufzuspreizen schienen.
    Aber da rauschte nichts als das Blut in ihren Ohren, da rasselte nichts als der Atem in ihrer Kehle, da war niemand außer Vabian. „Gibt's doch nicht", sagte er leise. Sie lauschten. „Fehlalarm?", fragte Cleo.
    Sie spürte in ihren Körper hinein, aber nichts deutete auf

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