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2341 - Die Ratten der JERSEY CITY

Titel: 2341 - Die Ratten der JERSEY CITY Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einschüchtern lassen, um mit ihnen zusammenzuarbeiten. Das wäre doch zweckmäßiger, als einfach pauschal alle umzubringen."
    „Zumal", sagte Vabian jetzt nachdenklicher, „wenn sie mit dem Schiff irgendeine Trickserei vorhaben. Was würden wir Terraner tun, wenn wir ein Schiff der Terminalen Kolonne aufbrächten?"
    Cleo zuckte die Achseln. „Es auseinander nehmen, analysieren ... und, wenn es geht, irgendwo verdeckt damit eindringen und der Kolonne einen möglichst harten Schlag versetzen." Stille. Nur das Knarren ihres Nasszeugs auf dem Schachtboden. „Die Charon-Wolke!", hauchten sie beide
     
    10.
     
    Die Mannschaftsunterkünfte lagen dunkel. und still. Cleo und Vabian kletterten aus dem Versorgungsschacht. Zunächst war Cleo erleichtert über die Stille. Kein Feindkontakt. Und endlich wieder aufrecht gehen, sich strecken.
    Dann jedoch begann die Atmosphäre an ihr zu zerren. Der Gang lag sauber und aufgeräumt in den diffusen Lichtkegeln ihrer Stirnlampen. Nichts deutete darauf hin, was aus den ganzen Besatzungsmitgliedern geworden war. „Hm." Vabian sah zu den in die Decke integrierten Leuchtfeldern hinauf. „Die haben eindeutig zentral die Energieversorgung abgeschaltet. Ich frage mich, warum."
    Cleo zuckte die Achseln. „Weil sie sich nicht zutrauen, die ganzen Wartungsstopps bis nach Charon hinzukriegen? Also sparen sie Energie, wo sie nur können."
    Er ging zu einer Kabinentür. „Normalerweise wird das Deckenlicht automatisch aktiviert. Ich frage mich ..."
    Er drückte auf dem Öffner herum. Die kleinen Lampen blieben dunkel. „Ja. Sehr schön." Er sah Cleo an. „Wenn er keinen Saft hat, müssten wir die Verriegelung auch umgehen können. Dann sind eventuelle persönliche Kodes wahrscheinlich aufgehoben."
    „Du meinst, wir kriegen die Tür mit dem Nothebel auf?"
    „Jepp."
    Sie bückten sich, tasteten nach der Bodenklappe. „Hier", sagte Cleo und legte den kurzen gelben Hebel frei. „Soll ich?" Vabian nickte nur.
    Cleo umfasste den Hebel, ein gratiges, nicht auf Schönheit gearbeitetes Stück profiliertes Metall, und riss ihn hoch.
    Krängg - in der Tür hatte sich etwas gelöst.
    Cleo legte den Hebel ganz auf die andere Seite und schob die Tür damit einen Spalt auf.
    Sie lauschten. Kein Alarm. Keine Schritte. Nichts.
    Aus der Kabine drang ein unangenehmer, strenger Geruch. Irgendwie körperlich, fleischig.
    Vabian riss die Türflügel weiter auf, schob den Oberkörper durch den Spalt, sah nach drinnen. „Himmel", sagte er rau. „Haben die sich ausgetobt."
    Er schob die Tür mit dem Körper ganz auf, In den zitternden Lichtkegeln waren blutig verkrustete Laken zu sehen auf dem Bett und auf dem Boden blutige Schleifspuren nach draußen, eingetrocknet, fast schwarz.
    Sie endeten zu Cleos Füßen, glatt abgeschnitten an der Türschwelle.
    Cleo sah den Gang hinunter. Den, soweit sie es im Strahl ihrer Stirnlampe erkennen konnte, sauberen und makellosen Gang.
    Irgendwie machte die unsichtbare Präsenz der Reinigungsroboter diese ganze Kaperung noch unheimlicher, als sie ohnehin war.
    Vabian räusperte sich. Er trat zurück auf den Gang. „Komm. Nachbarkabine." Krängg. Nichts. Leer die Kabine, aufgeräumt das Bett. In der einen Ecke, über einem altertümlichen Holzschemel, eine Art Schrein. Eine Holografie mit sich langsam drehenden Kräutern, kaum zu erkennen im bläulichen Licht der Kopflampe, Brennnesseln vielleicht und Löwenzahn. Eine lange Halskette, ähnlich einem Rosenkranz, aber geschnitzt aus einem nicht edel genug, sondern irgendwie schmuddelig wirkenden Material - Knochen? Darüber an der Wand grobe Zeichnungen von Bären und Hirschen sowie merkwürdigerweise von einem Haluter. „Weiter", sagte Vabian. Krängg. Wieder dieser Geruch. Die Schleifspur endete auch hier gleich hinter der Schwelle, aber diesmal kam sie von der Hygienezelle her. An der Metallschiene auf der Schwelle zwischen Kabine und Zelle hing ein Büschel langer blonder Haare.
    Cleos Kehle zog sich zusammen. „Gut. Weiter", krächzte Vabian. Krängg. Der Geruch. Diesmal gingen sie gar nicht erst hinein. „Weiter." Krängg. Nichts. Krängg. Nichts. Krängg. Der Geruch. Der verdammte Geruch. „Vabian. Lass uns aufhören! Das reicht."
    Er grinste schief. Mitgenommen. „Puh. Endlich. Ich hab schon drauf gewartet, dass du das sagst."
    Sie schüttelte den Kopf und holte Luft. „Okay. Wir brauchen Waffen.
    Schlagkräftige Waffen. Und Kampf anzüge."
    „Und einen Plan", ergänzte Vabian. „Ein Plan hat Zeit. Planen

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