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2342 - In der Kaverne des Laboraten

Titel: 2342 - In der Kaverne des Laboraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ihn in Empfang. Wortkarg forderten sie ihn auf, ihnen zu folgen.
    Jothadún staunte nicht schlecht, als sie ihn in jenen Distrikt führten, unter dem sich die Kaverne des Laboraten befand.
    Jedenfalls hatte Kettena diesen Bereich so bezeichnet.
    Tief stiegen sie in das Innere von CRULT hinab. Obwohl die Luftumwälzung perfekt arbeitete, glaubte Jothadún, immer deutlicher fremde Gerüche wahrzunehmen, die den Räumen anhafteten. Es roch nach Lagerstätten, nach dem Aroma von Lebensmitteln, zeitweise nach Desinfektion. Wenn seine Führer manchmal kurz innehielten, dann glaubte Jothadún, Geräusche zu vernehmen.
    Wasser oder andere Flüssigkeiten strömten durch Rohrleitungssysteme - so jedenfalls hörte es sich an. „Wohin gehen wir?", fragte er endlich. „Befinden sich hier die Lebenserhaltungssysteme der Dienstburg?"
    Er war stehen geblieben, aber der Mor'Daer ergriff ihn am Arm und zog ihn wortlos weiter. „Du wirst es bald vor dir sehen, Jothadún", sagte der Kolonnen-Anatom.
    Der Geruch wurde intensiver, als sie eine ausgedehnte Halle erreichten. Große zylinderförmige Behälter standen hier nebeneinander. Jothadún konnte ihr tatsächliches Volumen nicht einmal abschätzen, denn sie durchbrachen die Decke und setzten sich in die nächste Etage fort. Es gab Wartungsgalerien, die ihn an die Maschinenräume der Registernummer 18.101.399 erinnerten.
    Ein verwirrendes Geflecht von Leitungen zog sich an den Wänden entlang, und eine Vielzahl von Robotmaschinen verrichtete Arbeiten, deren Sinn sich dem Effremi entzog.
    Aus einem der Behälter rieselten faustgroße Körner, die beim Aufprall auf den Boden in winzige Bestandteile zerplatzten. Jothadún konnte sehen, dass die Maschinen damit beschäftigt waren, diesen Abfluss zu stoppen, während andere den Boden säuberten. Der Geruch mehliger Gräsersamen war unverkennbar. „Nahrungsmittel? Für den Laboraten?"
    Eigentlich hatte Jothadún keine Fragen mehr stellen und darauf warten wollen, dass seine Führer von sich aus zu Erklärungen ansetzten, aber seine Neugierde wuchs mit jeder Minute. Er erhielt wieder keine Antwort.
    Als sie einen Trakt passierten, dessen Kammern Jothadún an Kühlräume erinnerten, waren die Strömungsgeräusche deutlich zu -vernehmen. Labors schlossen sich an, in denen Kolonnen-Anatomen arbeiteten, und dahinter erstreckten sich Aufenthaltsräume. Mor'Daer patrouillierten.
    Jothadún fühlte eine wachsende Erregung.
    Alle diese Anlagen, stellte er fest, waren kreisförmig angeordnet. Seine Führer hatten keineswegs den direkten Weg von der Peripherie ins Zentrum gewählt, sondern sich sehr weit außen herum bewegt, als hätten sie ihm all das zeigen wollen.
    Kurz darauf erreichten sie den Mittelpunkt der Anlage, einen in die Tiefe führenden, gut zwanzig Meter durchmessenden Schacht. Jothadún versuchte, nach unten zu schauen, doch der Blick reichte nicht weiter als wenige Meter. Obwohl er spürte, dass es sehr viel tiefer hinabging ...
    Vielleicht verschleierte ein einfaches Diffusorfeld, was sich in dem Schacht befand. Es gab jedenfalls viele technische Mittel, das zu bewerkstelligen. „Vielleicht wirst du hier tätig sein", sagte der Kolonnen-Anatom. „Es wäre eine Ehre für dich."
    „Wir steigen in den Chaosschacht hinab", fügte der Mor'Daer hinzu. „Nimm dir eines der Flugaggregate und einen Kollektor!"
    Wenige Schritte von dem Schachtrand entfernt standen Ausrüstungsregale.
    Jothadún machte das, was seine Führer auch machten: Er nahm einen der einfach wirkenden Tornister aus dem nächsten Regal und schnallte ihn sich auf den Rücken. An Haken hingen glatte Metallstäbe, jeder gut so lang wie er selbst und armdick; zugleich überraschend leicht.
    Sie erinnerten den Effremi an primitive Speere. Er nahm an, dass in den Schaft ein schwacher Antigrav eingearbeitet war, anders konnte er sich das geringe Gewicht nicht erklären. „Was soll ich damit?" Abschätzend wog er den Kollektor in seiner Hand.
    Seine Frage blieb unbeantwortet. Der Mor'Daer deutete nur auf den Schacht. „Überprüfe die Funktion deines Flugaggregats, Jothadún! Das muss dir in Fleisch und Blut übergehen. Innerhalb des Chaosschachts herrscht Schwerelosigkeit.
    Du wirst zwar Leitersprossen an den Wänden sehen, und mit ihnen kannst du dich vielleicht im Notfall retten, aber du solltest es nie darauf ankommen lassen.
    Der Rückenpack ist deine beste Überlebenschance."
    Jothadún umkrampfte den Speer mit beiden Händen, bis seine Finger schmerzten. Alles in

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