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2342 - In der Kaverne des Laboraten

Titel: 2342 - In der Kaverne des Laboraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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über das Kosmonukleotid und die Flotte der Kampfschiffe, und sie fragte Jothadún ungläubig, wie ein Effremiten-Volk auf so grässlich engem Raum überhaupt existieren könne. Was war schon ein Schiff verglichen mit der Weite der Dienstburg?
    Auf jede Antwort fand Kettena zwei neue Fragen, und so kam es beinahe zwangsläufig, dass Jothadún schon nach wenigen Tagen mit ihr in der Späne lag.
    Allerdings redeten sie nur und leckten sich gegenseitig das Fell, bis Kettena endlich den Mut fand und Jothadún vor dem Obersten warnte. „Er misstraut dir. Er fürchtet, dass du ihm die Macht im Horst streitig machen wirst.
    Also geh ihm aus dem Weg."
    „Das kann ich nicht ewig tun, Kettena.
    Irgendwann will ich wieder normal leben und an allem teilhaben,"
    „Sein Misstrauen wird sich legen, sobald erst genügend Zeit verstrichen ist."
    Seite an Seite schliefen sie ein. Jothadún fühlte, dass ihre Nähe ihm gut tat, aber irgendwie sah er sie nicht als Effremi-Frau, sondern eher wie eine Zwillingsschwester, auch wenn Kettena gerade halb so alt war wie er selbst.
    Sie zeigte ihm seine neue Heimat, und er war ihr dankbar für alles, was er auf diese Weise erfuhr.
    Sooft es ihnen möglich war, streiften sie gemeinsam durch die Dienstburg. Zwanzig Millionen Kolonnen-Angehörige lebten in CRULT, und ihre Bedürfnisse waren zum Teil grundverschieden. Es war ein buntes Völkergemisch, weitaus vielfältiger, als Jothadún es schon bei seiner Ankunft erlebt hatte. Alle diese Wesen, deren Namen nicht einmal Kettena ihm fehlerfrei nennen konnte, sosehr sie sich äußerlich unterschieden, hatten ein gemeinsames Ziel. Niemand zwang sie, gegen das Böse zu kämpfen, sie taten es aus freien Stücken.
    CRULT entpuppte sich als ein wahres Labyrinth von Rohrbahnen, Tunneln, Schwebebändern und Kurzstrecken-Transmitterstationen, aber ohne die holografischen Leitsysteme und vor allem ohne Kettena hätte Jothadún sich etliche Male hoffnungslos verirrt. Was war schon der kurze Weg vom Horst bis zu den Verwaltungsgebäuden verglichen mit dem kilometerlangen Aufstieg bis unter den Landefeld-Ring?
    Effremi waren überall. Nahezu ein Drittel der Gesamtbevölkerung stellten die Effremiten-Völker, erklärte Kettena. Ihrem Organisationstalent unterstand nicht nur die Verwaltung unzähliger Abläufe, die CRULT funktionsfähig erhielten, sondern darüber hinaus die komplette Logistik und Infrastruktur.
    Staunend hörte Jothadún, dass auf der Dienstburg gut hunderttausend Angehörige von Extremwelten lebten. Unter ihnen mindestens die Hälfte Intelligenzen, die niemals mit Sauerstoff in Berührung kommen durften, weil er für sie hochtoxisch war.
    Andere stammten von Welten mit krassen Temperaturschwankungen. Ihr Metabolismus hatte sich einem regelmäßigen Wechsel von Jahreszeiten angepasst, wobei die Winter Temperaturen erreichten, die jeden Effremi innerhalb kürzester Zeit hätten erfrieren lassen, und die Sommer als kalt galten, solange der Siedepunkt von Wasser nur geringfügig überschritten wurde. Kettena erklärte, dass solche Planeten sehr ungewöhnliche Umlaufbahnen um ihre Sonne einnahmen, und Jothadún lernte von ihr in kurzer Zeit sehr viel über planetengebundenes Leben.
    Trotzdem hätte er niemals zugestimmt, das Dasein an Bord eines Raumschiffs oder auf der Dienstburg gegen ein Leben auf der Oberfläche eines Himmelskörpers einzutauschen.
    In einer der Nächte, in denen sie gemeinsam unterwegs waren, glaubte Jothadún. Kolonnen-Anatomen zu sehen, doch war die Begegnung viel zu flüchtig, als dass er sich dessen sicher gewesen wäre. „CRULT verfügt über mehrere Medo-Komplexe", bestätigte seine Begleiterin. „Sie sind Hospitäler, in denen die Bevölkerung behandelt wird, aber zugleich auch Bio-Labors. Den Anatomen wirst du außerhalb allerdings höchst selten begegnen, während des Stadt-Tags sogar nie.
    Bei fünfundneunzig hörte Jothadún auf zu zählen - so viele unterschiedliche Volkszugehörigkeiten hatte er nach eineinhalb Wochen gesehen. Mit Kettenas Beschreibungen waren es noch einmal zwanzig mehr.
    Am beeindruckendsten waren dem Effremi die vierarmigen Riesen erschienen, die mehr als doppelt so groß wie er selbst waren und unglaublich massig. Ihre stämmigen Säulenbeine hatten schon fast den Umfang seines Leibes. Und sie waren unglaublich schnell. Auf der Ebene hatte Jothadún eines dieser Wesen im Wettlauf mit einem Gleiter beobachtet. Es hatte sich zum Laufen auf eines der Armpaare niedergelassen und den Gleiter

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