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2342 - In der Kaverne des Laboraten

Titel: 2342 - In der Kaverne des Laboraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bist..."
    Die Geste, wie er die Arme um seinen Teleskophals verknotete, war eindeutig.
    Sie standen am Boden des Chaosschachts.
    Nur sie beide. Vorübergehend sah Jothadún die im Querschnitt dreieckige Gestalt des Kestimen verschwimmen, es hatte den Anschein, als zerflossen seine Konturen.
    Jothadún blinzelte und starrte sein Gegenüber an, er wollte etwas sagen, in derselben Sekunde wölbte sich der Boden unter ihm auf. Er taumelte, kämpfte vorübergehend um einen halbwegs sicheren Stand - und verlor den Kollektor.
    Die mannslange Stange klirrte auf den Boden, sie krümmte sich und schlängelte sich davon wie ein Reptil. Jothadún machte einen Schritt hinterher, einen zweiten, dann blieb er stehen, weil er hörte, dass Togar etwas rief. Er verstand nichts, aber er begriff, dass er sich beruhigen musste.
    Seine Aufregung machte ihn anfällig für die Strangeness-Effekte.
    Gleich darauf hatte er sich wieder unter Kontrolle, seine Unsicherheit und die Benommenheit verflogen. Was blieb, war das quälende Unbehagen, das er wohl nie verlieren würde. Jedenfalls hatten ihm die anderen Schachtsteiger erklärt, dass es so sei. „Alles wieder in Ordnung?" fragte Togar. „Wenn du noch zurückschreckst ..."
    „Unsinn!", fuhr Jothadún auf, heftiger als beabsichtigt. „Ich bin hier - ich gehe. Der Laborat wird mich bestimmt nicht zerfleischen."
    Togar spannte seine Gesichtshaut zu einem hämischen Grinsen. „Die Bestie hat sich schon überfressen", stellte er fest. „Ich habe dafür gesorgt, dass Melggon ihr die doppelte Portion Futter gegeben hat."
    Der Effremi schwieg dazu. Er hob den Kollektor auf und klemmte ihn sich unter den Arm. „Ich bin bereit", sagte er.
    Seit fünfzehn Tagen lebte und schlief er im unmittelbaren Bereich des Chaosschachts.
    In den Horst war er nicht zurückgekehrt, er hatte nicht einmal Gelegenheit gefunden, sich mit Kettena in Verbindung zu setzen.
    Mittlerweile verstand er, warum der Oberste so erfreut gewirkt hatte: Er war seinen vermeintlichen Konkurrenten auf einfache Art losgeworden.
    Seit Kalbaron Rodyge entschieden hatte, Jothadún aufgrund seiner besonderen Fähigkeiten zu den Schachtsteigern zu versetzen. hatte er eine neue Welt kennen gelernt - die Welt der Schachtsteigern die eher Tierpfleger waren als etwas anderes.
    Mit unglaublicher Hingabe kümmerten sie sich um die Gesundheit und Pflege des Laboraten. Sie sagten „Bestie", doch Jothadún hatte schnell erkannt. dass sie ihr Leben für ihren Schützling gegeben hätten. „Wenn du Fragen hast. Jothadún, wende dich an Togar Horth. Er ist der erfahrenste von allen Schachtsteigern. Bei ihm weiß ich die Bewirtschaftung in den besten Händen."
    Immer noch schwangen die Worte des Kalbarons in Jothadún nach. Der Mor'Daer hatte Recht behalten. Mehr als von Togar hätte Jothadún von keinem erfahren können. Darüber hinaus waren sie beide in dieser kurzen Zeit zu Freunden geworden. „Du bist wirklich bereit. Dreißig?"
    Immer wenn sie in einen der Höhlengänge eindrangen, an dessen Ende die stinkende, fauchende Bestie wartete, nannte Togar ihn Dreißig. Weil er der dreißigste Schachtsteiger war. Namen, behauptete der Kestime, waren gefährlich. Auf seiner Heimatwelt, in einer Galaxis, deren Position ihm unbekannt war. von der er nicht einmal wusste, ob sie überhaupt in diesem Universum lag, hatten den Namen eines Freundes nur Freunde hören dürfen.
    Jeder Verstoß dagegen hätte Unheil gebracht, oft sogar den Tod. Sagte Togar Horth.
    Er sagte auch, dass der Laborat ein tückischer Räuber sei, der seine Beute im Normalfall mit Haut und Knochen fraß, sie aber oft zur Fortpflanzung benutzte. Die Krallen des Laboraten, die an seinen Tentakeln saßen, bargen seine heranreifenden Eier. Dieses Tier fraß gierig in sich hinein. bis es satt war - und erst dann platzierte es im Kontakt mit einem Beutetier seine Eier wie mit Nesselkapseln in dessen Fleisch.
    Daran dachte Jothadún, als er sich entschlossen dem Stollen zuwandte, aus dem ihm der übelste Gestank entgegenschlug. Heute erschien ihm die Ausdünstung besonders widerwärtig. Aber das mochte daran liegen, dass er selbst zum ersten Mal den Kollektor einsetzen musste. Erst danach würde er ein vollwertiger Schachtsteiger sein.
    Sofern er die Prozedur überlebte.
    Togar hatte ihm erklärt. dass in der Kolonne ausschließlich die Eier des Raubtiers als Kralle des Laboraten bezeichnet wurden. Aus jeder dieser Krallen entwickelte sich sehr schnell eine ansehnliche Made. die als

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