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2344 - Die Rebellen von Trakarat

Titel: 2344 - Die Rebellen von Trakarat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ungezählten Mal ging er im Geist die Abläufe durch, checkte jeden einzelnen Vorgang. Um es sich zu verdeutlichen, stand er auf und trat ans Fenster, ließ seinen Blick über das Tal schweifen. Das Fahrzeug musste von Nordosten her kommen und über dem See einschwenken.
    Stand die Sonne bereits tief, ergoss sich ein Meer aus Orange und Hellblau über das Tal, verwischte alle Konturen, auch die des Fahrzeugs. Zumindest optisch würde der Vorgang aus großer Höhe kaum wahrgenommen.
    Amba Vatony spürte deutlich, dass der Zeitpunkt gekommen war. Ein, zwei Proben benötigten sie noch, um den Mentalblock zu justieren, die unterschiedlich starken Kräfte der einzelnen Teilnehmer zu kanalisieren und den Gespinsten zur Verstärkung zu übergeben, dann konnte es losgehen.
    Noch vor Einbruch der Dunkelheit.
    Wenn jemand dazu auserkoren ist, nicht dieselben Fehler zu begehen wie die anderen Völker, dann wir, die Báalols.
    Mit herkömmlicher Waffentechnik war der Terminalen Kolonne nicht beizukommen, das wusste inzwischen jeder.
    Vatony lächelte in sich hinein. Aptut bildete eine Ausnahme wie immer. Die Heimat der Báalols gehörte in seiner Vorstellung zu einer anderen Daseinsebene, auf der die übrigen Völker nicht mithalten konnten.. „Näher am geistigen und mentalen Potenzial dieses Universums", murmelte er im Selbstgespräch. „Näher an der nächsthöheren Evolutionsstufe, auf der die Geistwesen angesiedelt sind, deren Krönung die Superintelligenzen darstellen."
    Das Rascheln von Stoff kündigte Kalvare an. Sie blieb unter der Tür stehen. „Gebieter?"
    Er wandte sich zu ihr um. „Diese Zeiten sind vorbei, ein für alle Mal. Du bist meine Königin, nicht meine Dienerin."
    Sie errötete an der Nasenspitze. „Die ersten Báalols treffen soeben ein."
    Gemeinsam suchten sie die Terrasse am Eingangsbereich auf. Vatony trug ein goldenes Gewand, das vorn offen stand.
    Darunter leuchtete der Anzug mit dem IPEV-Psikolon-Gespinst. Tenvo A-Lókym verließ seinen Gleiter als Erster. Das Fahrzeug verhielt nur kurz in der Luft, dann setzte es seinen Weg fort, flog das Tal entlang, beschrieb einen Bogen über dem See und schwenkte wieder Richtung Westen ein.
    Tenvo eilte leichtfüßig die Treppe herauf.
    Amba Vatony umarmte ihn, dann nach und nach alle, die seinem Ruf gefolgt waren.
    Zwanzig kamen, mit ihm selbst würden sie einen Block aus einundzwanzig erfahrenen und starken Báalols bilden.
    Als sie sich vollzählig in der Eingangshalle versammelt hatten, musterte er sie der Reihe nach. „Ich danke euch, Brüder! Ihr seid meinem Ruf gefolgt, keiner hat sich meiner Bitte entzogen. Ohne Ausnahme habt ihr das Interesse unseres Volkes über euer eigenes und das eurer Familien gestellt. Unser Volk wird es euch danken und euch einen ehrenhaften Platz in der Geschichte einräumen."
    Trotz dieser salbungsvollen Worte gab er sich keinen Illusionen hin. Keiner der Männer war tatsächlich über seinen Schatten gesprungen. In allen Hinterköpfen rumorte der Gedanke an den persönlichen Ruhm, der ihnen als Befreier zuteil würde.
    Sie würden Helden sein, Helden in aller Munde, nicht nur auf Trakarat oder im Aptut-System, sondern in der gesamten Milchstraße.
    Vatony schritt ihnen voraus. Die Gewänder rauschten in den Korridoren und Gängen wie Flügelrauschen. Es verlieh Jeqaph Haus-Ophos den Hauch des Überirdischen, als bewegten sich hier Wesen aus einer anderen Welt. Sie selbst empfanden es genauso. Die letzten Gespräche verstummten, andächtiges Schweigen herrschte. Das Rauschen wogte auf und ab, es versetzte die für solche Frequenzen empfänglichen Báalol in leicht euphorische Stimmung.
    Der Haus-Herr führte sie ins Zentrum des Anwesens, wo in der obersten Etage der Saal mit der von innen durchsichtigen Glaskuppel lag. Kalvare hatte bequeme Sessel aufgestellt, zweiundzwanzig insgesamt. Der überzählige sollte für sie selbst sein. Sie nahm nicht am psionischen Block teil, wollte aber durch den Sessel ihre Verbundenheit mit ihm und den Anwesenden dokumentieren.
    Roboter schwebten herein und servierten klares Wasser aus den Bergen. Andere Getränke oder der Verzehr von Nahrungsmitteln hätten den Körper negativ beeinflussen können. Verdauungsprozesse benötigten Energie, die den Báalols dann bei ihrer eigentlichen Aufgabe fehlte.
     
    *
     
    Die hintere Wand des Saals nahm ein Bildschirm ein. Er zeigte die Oberflächenkarte Trakarats mit dem Arrangement der Kontinente und den sie umgebenden Meeren in der herkömmlichen

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