Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2347 - Die Heiße Legion

Titel: 2347 - Die Heiße Legion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
eine Alternative.
    Er musste die Legion selbst befragen.
     
    *
     
    „Die Legion selbst befragen?" Alaska Saedelaere schien an Kantirans Verstand zu zweifeln.
    Sie befanden sich in der Unterkunft des Unsterblichen. Kantirans Hoffnung, ihn dort anzutreffen, hatte sich erfüllt. Die Wohneinheit war noch spartanischer eingerichtet als seine eigene; bis auf eine Matratze in einer Ecke war sie völlig leer.
    Allerdings, dachte Kantiran beiläufig, war diese Liegestatt wohl bequemer als sein Bett.
    Die beiden Friedensfahrer standen nahe bei der Tür. „Ich habe lange nachgedacht", sagte Kantiran. „Es gibt keine andere Möglichkeit."
    „Es ist utopisch", widersprach Saedelaere. „Du kannst keinen Kontakt mit der Legion aufnehmen, und selbst wenn dir das gelingen sollte, ist es unmöglich, mit ihr zu kommunizieren."
    „Die Kontaktaufnahme ist nicht das geringste Problem. Ich werde mit der FORSCHER das System verlassen, um sofort danach umzukehren. Wenn ich wieder einfliege, wird sich die Heiße Legion ganz von alleine einstellen, um mich zu prüfen."
    Alaska nickte. „So ist es. Aber du kannst den immateriellen Schwarm nicht einfach ansprechen. Wie willst du dich mit ihm verständigen?"
    „Ich ziele auf etwas anderes ab. Nach der Prüfung zieht sich die Legion zurück - wohl in den Hyperraum. Aber wer sagt, dass sie permanent dort existiert?
    Vielleicht hat sie irgendwo im System einen festen Sitz. Und möglicherweise befindet sich Cosmuel genau dort."
    Sekunden der Stille folgten. „Also willst du die Legion verfolgen", stellte der Maskenträger fest. „Leih mir für einige Stunden deinen Vektor-Helm."
    Nun war es heraus. Kantiran fragte sich, wie sein Gefährte auf diese Bitte reagieren würde. Alaska hatte den Vektor-Helm unter dramatischen Umständen in ARCHETIMS HORT geborgen, dem spirituellen Zentrum der Superintelligenz, die vor zwanzig Millionen Jahren eine Negasphäre vernichtet und dabei ihre Existenz eingebüßt hatte.
    Das geheimnisvolle Artefakt war einst Teil der Nachtlicht-Rüstung gewesen und diente zur Orientierung eines Wesens ihrer Entwicklungsstufe in höherdimensionaler Umgebung. Der Träger konnte mit seiner Hilfe Strukturen im Hyperraum erkennen - und auf diese Weise die Legion auf ihrem Weg verfolgen.
    Das hoffte Kantiran zumindest.
    Zu seiner Enttäuschung schüttelte Alaska den Kopf. „Wir dürfen Cosmuel nicht im Stich lassen! Wir müssen ihr helfen. Wie kannst du nur ..."
    „Wir werden versuchen, sie zurückzuholen. Wenn sie tatsächlich noch am Leben ist, wovon du offensichtlich felsenfest überzeugt bist. Gerade deswegen überlasse ich dir den Vektor-Helm nicht.
    Du wirst nichts damit anfangen können.
    Ich begleite dich."
    Kantiran lächelte dankbar. „Ich dachte schon, du wirst mich genauso im Stich lassen wie das Patronat und .0mbar."
    „Du warst beim Revisor?" Kantiran hatte Alaska nach seinem Besuch auf Rosella Enthon selbstverständlich in seine ,Entdeckungen eingeweiht. Sie beide waren seinem Wissen nach die einzigen Friedensfahrer, die die Identität des Revisors kannten. „Er hält die Legion für unfehlbar und ist nicht bereit, irgendetwas zu unternehmen."
    „Sie gehört für ihn zum Alltag, ist in seinen Augen ebenso unantastbar wie für viele das Credo."
    „Du entschuldigst ihn?"
    „Ich versuche, dir seine Sichtweise verständlicher zu machen. Schon dass er sich auf die Seite der AGN schlug, war für ihn ein so elementarer Umschwung, dass er weitere Veränderungen möglicherweise nicht verkraftet."
    „Genau wie Chyndor", meinte Kantiran verbissen. „Wir kratzen an Strukturen, die seit zweieinhalb Jahrtausenden festgefahren sind", erinnerte Alaska. „Doch zurück zur Sache. Ich glaube nicht, dass du die Fähigkeiten des Helmes nutzen kannst. Dir fehlt ... eine gewisse Begabung oder Vertrautheit mit kosmischen Dingen und hoch entwickelter Technik."
    „Eine Begabung, über die du verfügst", erkannte Kantiran an. Saedelaere hatte im Laufe seines Lebens einen Anzug der Vernichtung getragen, war Pilot eines Virtuellen Schiffes gewesen - er besaß ein instinktives Verständnis für übergeordnete Vorgänge des Kosmos. „Wenn es funktioniert, dann nur mit meiner Hilfe." Alaska zog ein handtellergroßes blauschwarzes Etui aus einer Tasche seines Anzugs. Darin befand sich der Vektor-Helm. „Wir sollten sofort aufbrechen."
     
    *
     
    Kantirans Idee ist ungewöhnlich. Seltsam.
    Aber ich vermute, dass eine gewisse Aussicht auf Erfolg besteht.
    Wir haben mit einer

Weitere Kostenlose Bücher