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2347 - Die Heiße Legion

Titel: 2347 - Die Heiße Legion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gefährliche Stürme tosten. Etliche Berge verschwanden in dunklen Wolken; darin zuckten Blitze.
    Gewitter entluden sich in den lebensfeindlichen Gipfelregionen.
    Die OREON-Kapseln steuerten ein wettergeschütztes Tal an, in dem freundlichere Bedingungen herrschten.
    Nicht alle Kapseln fanden eine Landemöglichkeit; deshalb setzten einige auf, die Piloten traten ins Freie und ließen ihre Fluggefährte wieder aufsteigen.
    So fiel es nicht auf, dass Kantiran und Alaska die FORSCHER nicht verließen.
    Die Kapsel schwebte in etwa fünfhundert Metern Distanz zur Glasbasilika, einer sechzig Meter langen und halb so breiten und hohen dreischiffigen Halle.
    Kantiran erinnerte sich an seinen letzten und einzigen Besuch darin, als seine eigene Initiation durchgeführt worden war. Einer der bedeutendsten Momente seines Lebens.
    Damals hatte sich Kantiran den Werten und Geboten der Enthonen gebeugt, ohne zu ahnen, dass er schon bald dagegen rebellieren würde.
    Die beiden Friedensfahrer hielten im Cockpit ihres zweisitzigen Raumgleiters Wache; das einzige Beiboot der FOR.
    SCHER befand sich noch in einem kleinen Hangar der OREON-Kapsel.
    Es war einfach lichtschnell und nur etwa sechs Meter lang und bei einer Höhe von knapp zwei Metern etwas breiter. Es entstammte der Raumfahrttechnologie eines der mit den Friedensfahrern befreundeten Völker und befand sich an Bord, seit Alaska die FORSCHER von Xa-Va-Riin Qaar übernommen hatte.
    Von dort beobachteten sie auf einem kleinen Bildschirm die Vorgänge in der Basilika, soweit sie sie von außen überblicken konnten. Zwar waren die Wände der Halle durchsichtig, doch das Holo konnte keine völlig klaren Bilder darstellen. Irgendetwas, womöglich eine ab sichtliche Streustrahlung, störte die Sensoren.
    Die Zeit verging schleppend. Die Sitze waren alles andere als bequem; etwas drückte schmerzhaft auf Kantirans Wirbelsäule.
    Einige Male versuchte er ein Gespräch zu beginnen, scheiterte jedoch an der Schweigsamkeit seines .Begleiters. Alaska hielt den Vektor-Helm entfaltet auf seinem Schoß, jederzeit bereit, ihn aufzusetzen.
    Plötzlich kam die Heiße Legion. Wenige Sekunden lang glänzte der Schwarm golden über der Glasbasilika und verschwand in deren Innerem. „Die Zeremonie wird einige Zeit in Anspruch nehmen", stellte Alaska nüchtern fest. „Je nachdem, welche Friedensfahrer ihre Lobreden auf den Novizen halten, kann es sehr lange dauern.
    Da ein anstrengender Tag hinter uns liegt und morgen unsere volle Konzentration gefordert wird, empfehle ich dir, etwas zu schlafen. Ich benötige dank des Zellaktivators nicht so viel Schlaf wie du."
    „Schlafen?" Kantiran schüttelte den Kopf. „Keine Chance."
    Angesichts dessen, was ihnen bevorstand, würde er die notwendige Ruhe unmöglich finden. Vielleicht drangen sie schon bald an den Ort vor, an dem die Legion Cosmuel gefangen hielt. Es fiel Kantiran schwer genug, untätig sitzen zu bleiben.
    Alaska erwiderte nichts, sondern startete den Gleiter, schleuste aus und ging einige Kilometern über der Mondoberfläche in Bereitschaft. Damit brachen sie ein weiteres Tabu - ihnen war nur erlaubt, den Kapellenmond aufzusuchen, um an der Zeremonie teilzunehmen. Jedes weitere Manöver war verboten.
    Sicherheitsmechanismen existierten allerdings nicht; das System des Geheimbunds basierte auf Vertrauen, nicht auf Kontrolle. Dieses. Vertrauen nutzten sie aus, um einem weiteren Geheimnis auf den Grund zu gehen.
    Ihr Vorgehen bereitete Kantiran keine Gewissensbisse - er stand ohnehin in offener Konfrontation mit den Enthonen, und aus seiner Sicht heiligte der Zweck dieses Mal die Mittel. Es galt, Cosmuel Kain zu retten. Dazu mussten eben manche Konventionen übergangen werden. „Sobald die Zeremonie endet, werde ich den Helm aufsetzen und von hier aus den Weg der Legion verfolgen", kündigte Alaska an. „Ich gebe dir Anweisungen. Du musst den Gleiter steuern."
    Hatte Kantiran vorhin schon geglaubt, die Zeit verginge langsam, so kroch sie nun geradezu. Ständig sah er auf den Zeitmesser seines Anzugs. Eine halbe Stunde verstrich. Sechzig Minuten. Achtzig.
    Seine Gedanken befassten sich unablässig mit Cosmuel. Würden sie sie tatsächlich finden? Oder war ihre ganze Aktion völlig sinnlos, weil sie längst tot war, wie Chyndor und der Revisor Polm Ombar es behaupteten? Klammerte sich Kantiran nicht wie ein Narr an eine vergebliche Hoffnung?
    Je länger er gezwungen war nachzudenken, umso elender wurde ihm zumute. Seine Gedanken drehten sich

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