2347 - Die HeiÃe Legion
der Friedensfahrer hast du eine Aufgabe von kosmischer Bedeutung zu erfüllen. Die Friedensfahrer sind die legitimen Nachfolger des LICHTS VON AHN, und solange sie dich von deinem Dienst nicht entbinden, musst du ihnen dieselbe Loyalität entgegenbringen, die dich einst mit dem LICHT verband."
Eine neue Negasphäre, wiederholte die Legion fassungslos. „Auch musst du Cosmuel Kain freigeben, denn sie spürt genau wie du, dass sie für den Kampf gegen die Negasphäre bestimmt ist. Ihre Aufgabe liegt irgendwo im Kosmos, deine hingegen genau hier, in diesem Sternsystem. Cosmuel wird dich nicht verlassen und vergessen, wenn du sie freigibst. Sie wird sich immer deiner erinnern und zu dir zurückkehren, um die Verbindung zu deiner Vergangenheit aufrechtzuerhalten."
Die Legion antwortete nicht.
In Kantiran gärte es. Er starrte die goldene Gestalt an und wartete.
Wir werden uns überzeugen, ob du die Wahrheit sprichst. Versichert uns, in der YRKADA zu warten, bis wir zurückkehren. „Wir versprechen es."
Die goldene Manifestation löste sich auf, das Leuchten erlosch. „Nun können wir nur warten."
„Es ist viel Zeit vergangen", ergänzte Alaska. „In Kürze wird auf Fumato im Palais Ellega die Vollversammlung fortgeführt werden, ohne dass wir teilnehmen können."
„Es bleibt uns keine andere Wahl. Wir müssen hier bleiben. Selbst wenn die Entscheidung im Palais ohne uns fallen wird. Tun wir es nicht, könnte es das Ende der Friedensfahrer bedeuten, egal, was im Palais entschieden wird.
9.
Kühles Ende
4. Mai 1345 NGZ
Chyndor empfand die gespannte Atmosphäre beinahe körperlich. Es schien ihm, als wären noch mehr Friedensfahrer anwesend als am Vortag. Falls das stimmte, konnte es keinen großen Unterschied machen, denn es gab nur wenige, die gestern nicht hier gewesen waren.
Ein Holo präsentierte die Rednerliste für diesen Tag. Vor allem die beiden ersten Namen sorgten für Aufregung.
Als Auftaktredner war er selbst angekündigt. Wenn Chyndor redet, raunte es allenthalben, erwartet uns einiges.
Eine Käferartige mit grün schillerndem Chitinpanzer beschwor ihn, sie könne die Spannung nicht mehr aushalten. Erstaunt bemerkte er, dass sie eine Paragabe anwandte, um ihn suggestiv zu beeinflussen. Er widerstand unter Aufbietung aller Konzentration und wandte sich entrüstet ab.
Noch mehrfach wurde er angesprochen, doch er blieb hart und gab nicht bekannt, was er zu sagen beabsichtigte. Er hoffte, dass er das Rednerpult erst gar nicht betreten müsse, fragte sich, wie Borgin Sondyselene sich entschieden haben mochte.
Der zweite Name auf der Rednerliste war der eines unbedeutenden Friedensfahrers, an den sich zwar etliche aufgrund seiner außergewöhnlichen Fähigkeiten im Kampf und der chemischphysikalischen Besonderheiten seines Körpers erinnerten, der aber in Verhältnis zu Chyndor ein Nichts zu sein schien. „Warum will dieser Polm Ombar überhaupt das Wort ergreifen? Was kann er uns schon zu sagen haben?", hörte Chyndor einen vierarmigen Koloss fragen.
Der Heesorter setzte sich in einen wenig frequentierten Bereich des Palais und wartete. Sonst blieb ihm nichts zu tun.
Wenn sich ihm jemand näherte, schloss er demonstrativ das Auge und reagierte auf keine Ansprache. Sollten sie denken, was sie wollten. Ihm war es gleichgültig.
Es blieb nur kurze Zeit bis zur Eröffnung des zweiten Tages der Vollversammlung.
Seine Rede sollte in genau acht Minuten beginnen.
Das Stimmengemurmel wurde leiser, man suchte sich Sitzplätze, war gespannt auf Chyndor und fragte sich, welche Position er wohl in der Auseinandersetzung bezog.
Der Para-Charismat erhob sich, näherte sich der Bühne. Wenn der Patron es so wollte, musste es eben sein. Er war bereit und Polm Ombar, der Revisor, ebenso.
Als er nur noch wenige Schritte vom Rednerpult entfernt war, erscholl die altbekannte Posaune. Chyndor machte sich bereit, den schmachvollen Untergang der Enthonen und seines alten Freundes Borgin Sondyselene einzuleiten.
Ein letztes Mal blickte er auf den Bereich unter dem begrünten Dach, der den Zugang zu den Kavernen und damit dem Transmitter zum Geschlossenen Mond bildete.
Und sah seine Hoffnungen erfüllt.
Der Patron betrat die Bühne. Seine Gestalt gestreckt, die Schritte weit ausholend und kraftvoll. Die Robe strahlte in durchdringendem Rot. Hinter ihm gingen zehn Varia, die knochigen Gesichter auf ihren Anführer gerichtet.
Chyndor wandte dem Rednerpult den Rücken zu und ging Sondyselene
Weitere Kostenlose Bücher