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2349 - Wurmloch ins Solsystem

Titel: 2349 - Wurmloch ins Solsystem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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heftig, „genau das will ich."
     
    *
     
    „Ich bin äußerst unzufrieden!", herrschte der Duale Vizekapitän die Koryphen an.
    Zarmaur spürte ihre Empfindungen, wenngleich nur als einen vagen Eindruck von Überheblichkeit, Versagensangst und Beharrungsvermögen. Das Problem der Terraner und ihres abgeschirmten Systems blieb ungelöst. Ein Problem, das es nach allen Grundsätzen der Terminalen Kolonne TRAITOR gar nicht hätte geben dürfen. „Die Kristallsphäre widersteht den Traitanks nach wie vor. Du selbst, Aulgorién Saulgador, hast den heutigen Tag als entscheidend bezeichnet. Ich kann nicht erkennen, dass etwas Entscheidendes geschehen sei."
    Beide Schädel reckte er nach vorne. Mit polternden Schritten stürmte er auf die Matriarchin los und fauchte sie an.
    Aulgorién schwankte auf ihren dürren Gliedmaßen, wich aber nicht zurück wie ihre Männer. Sie besaß sogar die Unverschämtheit, ihm ins Gesicht zu lachen und einen Arm auf ihn zu richten, als wolle sie ihn auf diese Weise auf Distanz halten. „Vergiss nicht, Vizekapitän, dass die Terraner die Frequenz ihrer Sphäre modifiziert haben. Sehr viele Messungen und Versuchsanordnungen mussten neu eingepegelt werden, und ..."
    „Ich bin es leid, immer neue Ausflüchte für eure Unfähigkeit hören zu müssen!"
    Zarmaur griff mit beiden Händen zu. Er fühlte Aulgorién Saulgadors schwammiges Körpergewebe und ihre Schmerzen, aber sie verbiss sich einen Aufschrei und zuckte nicht einmal.
    Die Koryphen waren unwichtig geworden.
    Ihm war egal, was mit ihnen geschehen würde. Er ließ von Aulgorién ab und blickte sie von oben herab verächtlich an, dann wandte er sich um und schickte sich an, den Raum zu verlassen. „Verschwindet!", sagte er schneidend scharf. „Geht mir aus den Augen! Sofort!"
    „Zarmaur!", rief die Matriarchin hinter ihm her.
    Sie hatte ihre Frist gehabt. Nun interessierte sie ihn nicht mehr. Aber sie rief weiter. „Du wolltest große Raumschiffe durch die Sphäre ins Solsystem schicken, Vizekapitän. Jetzt wäre es möglich!"
    Das Schott glitt vor ihm zurück. „Wir können die Terraner mit mehreren Traitanks angreifen!"
    Wütend wandte er sich um. Wäre er zur Endogenen Qual fähig gewesen, er hätte die Koryphen seinen Zorn spüren lassen. „Wir haben endlich eine Möglichkeit gefunden, größere Objekte suprapenetrieren zu lassen!", wiederholte die Matriarchin, jetzt war ihr Ton ruhiger. „Natürlich können wir in einem ersten Versuch nur ein kleines Areal so weit schwächen, dass für etwa zehn Sekunden ein Durchgang möglich sein wird. Sechs Schlachtschiffe könnten während dieser Spanne ins Solsystem einfliegen. Aber nach allem, was wir erfahren haben, bedeuten sechs Traitanks für die Terraner eine unüberwindliche Streitmacht."
    Zarmaur vergaß seine Absicht, die Koryphen nach Hangay zurückzuschicken.
    Sechs Traitanks waren mehr, als er erhofft hatte. Schließlich standen im Solsystem weder Kobaltblaue Walzen noch Kosmische Fabriken, sondern simple terranische Kugelraumschiffe, deren Feuerkraft nicht gefährlich werden konnte.
    Er machte ein paar Schritte in den Raum zurück und blickte die Koryphen-Frau herausfordernd an. Sie schwieg. Zarmaur spürte ihren Triumph, den sie zuvor mühsam unterdrückt hatte. Nur war ihm das mittlerweile egal.
    Sechs Traitanks, überlegte er, konnten die Projektoranlagen der Kristallsphäre in Schutt und Asche legen und damit die Verwertung des Solsystems einleiten. An die Vernichtung brauchte er keinen Gedanken mehr zu verschwenden.
    Auch den Gedanken, dass die Terraner die Dunkelkapseln zerstört hatten, schob er beiseite. Es gab keinen Grund für ihn, weiter zu zögern. „Die Vorbereitungen sind abgeschlossen?", wollte er wissen. „Wir veranschlagen drei Tage, bis die Traitanks den Schirm durchdringen können."
    „Gut", sagte der Duale Vizekapitän. „Ich gebe euch diese drei Tage. Dann will ich einen Erfolg sehen!"
     
    *
     
    „Also doch." Homer G. Adams massierte mit beiden Händen seinen Nacken, als er sich von dem Panoramafenster abwandte und die Erste Terranerin mit einem vielsagenden Blick bedachte. „Die letzten zwei Wochen sind demnach nur die sprichwörtliche Ruhe vor dem Sturm gewesen. Es bringt eben nichts, wenn man versucht, mit den Wölfen zu heulen."
    „Ich sehe diese Forderungen zuerst als eine positive Entwicklung an", sagte Tamira Sakrahan bedächtig. „Und im Grunde bist du meiner Meinung, Homer."
    „Wir verzetteln unsere Kräfte. Das ist es, was die

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