2349 - Wurmloch ins Solsystem
Selbstverwaltung bringt." Er ließ sich wieder in den Sessel sinken, der Ersten Terranerin gegenüber. Sein Blick fraß sich an ihrem Arbeitstisch fest. „Im Grunde bin ich mit dem TERRANOVA-Globus ja einverstanden", gab er zu. „Die Probleme, die ich kommen sah, lassen sich aber nicht leugnen. Ein aufgeblähter Verwaltungsapparat verschlingt Zeit und Geld und verschleißt vor allem die Leute, die anderweitig besser einzusetzen wären."
„Du sprichst von Shaun Ayala und Florine Temple?"
„Dass sie mit überwältigender Mehrheit zu den ersten Vorsitzenden der Vereinigung gewählt wurden, war vorhersehbar. Wir haben es dennoch versäumt, rechtzeitig angemessen zu reagieren."
„Du meinst, wir hätten ein Ressort TANKSTELLEN als Sonderaufgabe schaffen und beide als Sachverständige in die Residenz holen sollen?"
„So ist es. Jetzt wächst der Moloch rasant.
Von den Planeten hagelt es Proteste, ebenso von den besiedelten Monden. Und die Medien veranstalten deshalb einen Wirbel, als gelte es, die Grenzen unseres Sonnensystems zu sprengen. Wie kann es sein, dass ausschließlich Bürger von Terra für den Dienst als Globisten Berücksichtigung finden? Auf dem Mars sollen TANKSTELLEN in New Pounder City und New Trinity City errichtet werden. Die Venus schreit am lautesten nach Gleichberechtigung: Port Venus meldet allein eine halbe Million Interessenten, dazu Venus City und Venus-Plonkforth und ..."
Abwehrend hob die Erste Terranerin die Hände. „Ich kenne die Zahlen, Homer. Port Ganymed, Mimas und Triton sind die neuesten Kandidaten. Andererseits ist es weitaus besser, die Bevölkerung engagiert sich, als dass überall Unruheherde entstehen würden."
„Du glaubst, die positive Entwicklung zu sehen, Tamira. Mir erscheint das alles eher wie ein Rückfall in alte Zeiten. Wer nicht auf Terra wohnt, fühlt sich diskriminiert.
Die ersten Proteste sind damit vorprogrammiert, obwohl jeder nur helfen will. Also müssen wir überall TANKSTELLEN einrichten. Wir verzetteln uns, schaffen einen Wasserkopf, den wir niemals haben wollten und schon gar nicht brauchen. Ganz zu schweigen davon, dass der Nukleus möglicherweise die Grenze seiner Effektivität überschreiten muss. Mehr Globisten bringen nicht automatisch mehr mentale Energie."
„Genau darüber habe ich vor einer Viertelstunde mit Marc London und Fawn Suzuke auf der Galapagos-Insel gesprochen. Beide haben mir versichert, dass der Nukleus das Problem versteht. Es wird ihn nicht schwächen, wenn er weitere Kollektor-Körner abspalten und sie zu den Planeten schicken muss. Fawn äußert sich ebenfalls sehr zufrieden über den großen Rückhalt, den unsere Bemühungen gefunden haben."
„Die Menschen haben es satt, immer wieder in ihrer Heimat angegriffen zu werden", sagte Adams schwer. „Sie sind fest entschlossen, auszuhalten, egal was geschehen wird. Eigentlich fürchte ich den Moment, in dem wir gezwungen sein könnten, die Evakuierung anzuordnen.
Wohin auch immer ... über eine der Transmitterstrecken vor allem. Ich wage keine Prognose, was dann geschehen würde."
6.
16. Mai 1345 NGZ Der übliche Angriff hatte wieder begonnen: an der Grenze des Sonnensystems, wo der Sonnenwind mit der interstellaren Materie kollidierte. Es ging fast schon zu lange gut, empfand Rhodan.
Seit zwei Tagen meldeten die Patrouillenschiffe erneut verstärkte Aktivitäten, Verschiebungen einzelner Flottenteile der Chaos-Geschwader, stärkere Massierungen. Es war klar, dass sie bald wieder ihr zermürbendes Trommelfeuer beginnen würden. „Wie lange noch?", fragte Rhodan halblaut. Er war in seine Überlegungen versunken und hatte die Frage für sich selbst bestimmt und nicht für die Zentralebesatzung von PRAETORIA.
Aber der Stellvertretende Kommandant hatte seine Ohren überall. Auch wenn der Oberstleutnant in strategische Hologramme vertieft war, entging ihm nichts. „Was meinst du, Perry?" Langsam wandte Forrest Pasteur sich um.
Die schmale Nase und der schmallippige Mund verliehen ihm einen äußerst verkniffenen Ausdruck. Er sah aus, als wälze er zwar ähnliche Überlegungen wie der Terranische Resident, schrecke indes instinktiv davor zurück.
Die Positionsdaten der Angreifer ließen eine eigenwillige Verteilung erkennen. „Ich frage mich, wann die Kolonne die Sinnlosigkeit ihres Tuns einsehen wird", antwortete Rhodan zögernd. „Selbst wenn sie ihre Flotte von heute auf morgen zurückziehen würde, hätte Terra die alte Freiheit nicht zurückgewonnen. Sehr
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