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2353 - Requiem für einen Mond

Titel: 2353 - Requiem für einen Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schien.
    Und dort ...
    Taje hatte eine Ahnung, doch die Bestätigung erhielt er erst Stunden später, als sie zurück waren in Echnaricoll. Ameda hielt es nicht mehr hier aus - und er auch nicht.
    Er wusste, dass sie gesehen hatten, was sie sehen mussten.
     
    *
     
    Sie hockten wieder in ihrer Unterkunft. Ein Holo zeigte die Auswertung der gesammelten Beobachtungen durch ihre Positronik in Bildern und Daten. Karoon-Baal ließ das Ganze dreimal ablaufen.
    Dann fasste er zusammen: „Es ist, wie ich gedacht hatte. Die Mini-Obelisken, deren Zahl wir nur schätzen können, sind von Konar aus in den Weltraum gestiegen ... und zwar alle mit Kurs auf Xölyar. Der Bewegungsvektor lässt keinen Zweifel daran zu. Die winzigen Dinger sind zum Mond geflogen, zu den MASCHINEN und Fabriken der Kolonne."
    Er holte tief Luft. „Wir sind die Einzigen im ganzen System, die über gewisse Mittel verfügen." Er klopfte sich gegen den Signalgeber. „Vielleicht die Letzten, die kämpfen können und wollen. Also werden wir's, verdammt nochmal, auch endlich tun. Die Obelisken sind mit Kurs auf Xölyar verschwunden, die sechs MASCHINEN fliegen im Orbit um den Mond, die 88 Neuankömmlinge auch." Er presste die Lippen aufeinander. Dann sagte er grimmig entschlossen: „Also werden wir's ihnen gleichtun. Ich gehe hin."
    „Zum Mond?" Eniva lachte hilflos und winkte ab. „Was soll das, Taje? Er ist von der Kolonne abgeriegelt. Da kommt niemand hin, außerdem haben wir kein Raumschiff und .."
    „Es gibt einen Weg„, unterbrach er sie. „Einen Transmitter, eine geheime Linie des Energiekommandos, die zu einem Reserve-Landefeld am Rand der Hauptstadt führt, das nach meiner Erinnerung nur selten benutzt wurde - jetzt vielleicht gar nicht mehr. Diese Linie ist, soviel ich weiß, bereits auf Käfig-Technologie umgerüstet. Sie wurde jedoch vom E-Kom nie in Betrieb genommen."
    „Und du willst es jetzt tun?"
    Er hob die mächtigen Schultern. „Es ist eine Möglichkeit, oder? Ich werde es riskieren und den Versuch wagen. Ich werde zum Mond gehen und mich dort, im Brennpunkt des Geschehens, umsehen.
    Wenn wir auf andere Weise keine Antworten bekommen, müssen wir sie uns eben selbst holen."
    Eine Stunde später hatten sie Echnaricoll verlassen, ausstaffiert mit Kampfanzügen und schwerer Bewaffnung, wie für einen Einsatz im Feindgebiet
     
    6.
     
    Xölyar 11. August 1345 NGZ Es war ruhig geworden im Wrack. Über ganz Xölyar. Der Mond schwieg. Das All schwieg. Die Welt schwieg.
    Kare ta Ebrus saß am Lager des langsam sterbenden Kommandanten und sah auf seine Hände. Sein Kopf hing hinab, der Blick war so leer wie sein Kopf. „Warum bist du so?", hörte er die Stimme des alten Akonen. Sie war kaum mehr als ein Krächzen. .
    Die Leute starben wie die Fliegen.
    Inzwischen waren kaum mehr als dreihundert noch am Leben. Die Vorräte waren längst aufgebraucht oder verdorben, aber nicht Hunger und Durst zehrten sie aus. Es war die Leere in ihnen, die ihren Lebenswillen aufsog wie ein schwarzes Loch. „So wie ... jetzt", sagte Naal cer Dronart. „Still, ohne Hoffnung." Still...
    Elena Doraan hatte alle Systeme abschalten lassen, die nicht unbedingt zur Lebenserhaltung dienten. Die Kranken wurden versorgt, die Kommunikation war gewährleistet, es gab Licht und frische Luft. Das war alles.
    „Wo sind deine Träume, Kare? Deine großen Visionen?"
    „Tot", sagte der Kontaktoffizier, der nie wieder einen Kontakt herstellen würde. Tot wie seine Pflanze, die virtuelle Blume.
    Elena hatte ihm Energie genug gelassen, um sie hochzufahren. Aber es kam kaum noch etwas. Es reichte nicht aus, um die Galaxisblume überhaupt zur Entfaltung zu bringen, und das lag nicht nur an der Energie.
    Es lag an ihr selbst und an den Akonen, die sie zu hegen und zu pflegen hatten. Die Leere in ihnen ... war die Leere in ihr. Es gab keinen positiven Input mehr. Selbst Kares Liebe zu Harana, selbst Patuuls Träume reichten nicht aus, um diesem Sog des Nichts entgegenzuwirken. „Wenn das so ist", sagte der Kommandant, „dann tust du mir sehr leid, mein junger Freund. Wie kann man einen Traum verlieren? Kann eine Vision einfach so sterben?"
    Wovon sprach er? Er, der immer über ihn gelacht und nie eine Gehässigkeit ausgelassen hatte. „Träume, mein Sohn", krächzte der Alte, „können zerbrechen, und je größer sie waren, umso größer ist auch das Loch, das sie hinterlassen. Sie können zerbrechen ... oder sich ändern."
    „Was soll das?", fragte Kare unwillig. „Du

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