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2353 - Requiem für einen Mond

Titel: 2353 - Requiem für einen Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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keinen Hinweis darauf, dass bisher ein einziger Traitank auf dem Planeten gelandet wäre. Ihre Absicht und ihre Präsenz blieben rätselhaft. Sie warteten - auf ein Signal, ein Ereignis, Taje wusste es nicht, doch er hätte ein Bein dafür gegeben, die Antwort zu kennen.
    Am Morgen des 11. August hatten sie ihre Positronik und das Ortungsgerät und damit ihr Ziel erreicht, in beiderlei Hinsicht unabhängig geworden zu sein. Doch was ihnen der Orter aus dem Weltraum zeigte, ergab kein wesentlich neues Bild. Es ging um Xölyar. Einzelne MASCHINEN und Kolonnen-Fabriken hatten sich, scheinbar ungerichtet und geringfügig, umgruppiert und neue, wohl endgültige Positionen eingenommen. Sonst war nichts geschehen, was irgendeine Deutung hätte zulassen können.
    Aber Taje hatte das beklemmende Gefühl, dass nun, als keine Bewegungen mehr erfolgten, das Feld endgültig bestellt war und das beginnen konnte, was immer die Terminale Kolonne TRAITOR mit dem unerhört wichtigen größten Mond Drorahs im Sinn hatte. Er hörte förmlich den Zeitzünder ticken. Was immer geschehen würde und vielleicht musste - es konnte nun jeden Augenblick so weit sein.
    Mit einem kleinen, aber leistungsfähigen Teleskop aus den E-Kom-Beständen konnten sie den hermetisch abgeriegelten Trabanten ausschnittsweise rein optisch beobachten - Lichtwellen wurden schließlich nicht an ihrer Ausbreitung nach Drorah behindert. Doch alles, was sie damit sahen, waren die irrlichternden Kolosse, die mit ihren rätselhaften Absichten und Tätigkeiten schweigend Xölyar umkreisten und in kraftvolle Leuchteffekte hüllten.
    Keine Funknachrichten von dort, keine von Drorah. In Konar schien alles Leben erstorben zu sein. Taje kam es vor, als seien er, seine Gruppe und die Künstler der Kolonie die einzigen noch lebenden und halbwegs wachen Lebewesen im ganzen Akon-System.
    Abgesehen natürlich von den Truppen der Kolonne.
    Und die Bewohner Echnaricolls reagierten auf die qualvolle Unsicherheit auf ihre ganz eigene Weise, indem sie sich tagsüber in Hyperaktivität und wahre Schaffensräusche stürzten und nachts ihre Feste feierten, ekstatisch und ausgelassen angesichts der Drogen oder tragisch und niedergeschlagen, wenn sie die bangen Zukunftsgedanken mit aller Aktivität nicht zu verscheuchen schafften. Immer mehr von ihnen brachen einfach zusammen, und nur ihre geliebte Kunst, ihre allerletzte Zuflucht, bewahrte sie wahrscheinlich davor, sich das Leben zu nehmen.
    Und ganz egal, was sie taten. Es war stets ein Signal, ein Zeichen, eine deutliche Botschaft: Akon ist am Ende. Was immer auf und mit Xölyar geschieht - es ist erst der Anfang!
     
    *
     
    „Wenn uns die Gegenwart keine Antworten gibt", sagt Taje Karoon-Baal beim gemeinsamen Mittagsmahl, „dann sollten wir vielleicht die Vergangenheit befragen und dort Antworten suchen."
    Es gab zwar keinen Nachschub an Nahrung mehr aus Konar, aber die Bewohner Echnaricolls hatten in dieser Hinsicht immer darauf geachtet, möglichst unabhängig von der „Außenwelt" zu sein - Ghettomentalität. Also hatten sie Gärten und Felder angelegt und zwei Brunnen gegraben. Die Versorgung mit allem, was sie zum Leben brauchten, war somit gesichert. Die Probleme, so konnte man versucht sein zu glauben, lagen überall anders, aber nicht hier. „Zum Beispiel?", fragte Eniva. Die Arbeit hatte ihr gut getan. Sie war für kurze Zeit aufgeblüht, was sich an der Verrücktheit ihres Äußeren und ihrer Ausgelassenheit zeigte. Jetzt aber, da die Geräte fertig waren, war sie wieder zum Nichtstun verurteilt. „Wenn wir uns fragen, wo das ganze Elend eigentlich angefangen hat, was ist dann die Antwort?"
    „Du meinst, wann es angefangen hat und womit." Jere tan Baloy nickte und stellte sein Tablett weg. „Der Obelisk. Es war der Tag, an dem der Dunkle Obelisk in Konar landete. Damit hat alles begonnen. Von da an war nichts mehr so, wie es einmal gewesen war."
    „Obelisk ist richtig", stimmte Taje ihm zu, „aber so weit wollte ich eigentlich gar nicht ausholen. Ich denke nicht so weit zurück, sondern nur neun Tage - nämlich an den Moment, in dem die Säule mit den riesigen Antennen in der drei Kilometer großen Zone aus Düsternis verschwunden ist, die alles in diesem Umkreis verschlungen hat, auch die große Spitzkuppel des alten Ratspalasts."
    „Natürlich", sagte Hevror. „Schon nach wenigen Stunden erschienen die Kolonnen-Fähren mit ihren Traitanks.
    Dann kamen die MASCHINEN ..." ... und fetzt umlagert eine Flotte aus 88

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