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2353 - Requiem für einen Mond

Titel: 2353 - Requiem für einen Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fiel dennoch schwer. Es flossen Tränen, Hände wurden geschüttelt und Wünsche gewechselt. Ameda und Mana lagen sich lange in den Armen.
    Aber dann brachen sie auf. Als sie ihren Gleiter bestiegen, ging der Blick immer wieder zum Himmel. Das Bild hatte sich nicht geändert. Dort oben schien die Zeit eingefroren zu sein, doch sie wussten es besser.
    Taje Karoon-Baal war wieder bei sich. Er war schwach, doch sein Zustand für die Verhältnisse stabil. Die große Wunde hatte sich nicht entzündet, es waren keine lebenswichtigen Organe verletzt worden.
    Sein Kreislauf war relativ normal. In zwei, spätestens drei Tagen würde er die Gruppe wieder führen können. Bis dahin hatte Jere das Kommando.
    Sie flogen Richtung Fallyn-See, wo sich am Raumhafen einige Industrieanlagen befanden. Dort hofften sie ihr nächstes Versteck zu finden und wieder für einige Tage sicher zu sein.
    Falls es irgendwo „Sicherheit" gab.
    Aber es erschienen keine neuen Raumgiganten der Terminalen Kolonne mehr. Das konnte ein gutes Zeichen sein oder ein schlechtes.
    Für Jere tan Baloy war es ein schlechtes.
    Er war auf Xölyar gewesen und hatte eine grauenhafte Vision.
     
    * 16. August 1345 NGZ Taje Karoon-Baals Zustand hatte sich schneller gebessert als selbst von den größten Optimisten angenommen. Als sie am Morgen des 16. Augusts zum gemeinsamen Frühstück zusammenkamen, übernahm er wieder das Kommando. Den Signalgeber hatte er keinen Moment lang abgelegt.
    Sie mussten den ganzen Tag und die halbe Nacht warten. Dann begann es damit, dass der große Mond für das Auge mit einem Mal kleiner zu werden schien. Eine Stunde lang beobachteten sie und hofften, dass sie nur einer Täuschung aufsaßen. Dass ihre völlig überreizte Fantasie ihnen böse Streiche spielte.
    Dann wussten sie, dass es so nicht war.
    Xölyar wurde kleiner. Es war keine Täuschung der Sinne und kein Trick der Kolonne. Im Verlauf der nächsten Stunden schrumpfte der Mond, immer schneller und immer weiter, während auch jetzt keinerlei Ortung von Drorah aus zu dem Trabanten möglich war.
    Er wurde kleiner und kleiner, es geschah wirklich. Und als die Nacht fast vorüber war, erleuchtete eine gewaltige, Detonation den fremd gewordenen Himmel.
    Die fünf Akonen hielten den Atem an. Sie standen im Freien, keiner hatte es mehr im neuen Versteck ausgehalten. Sie starrten voller Unglauben auf den Himmel, den optischen Nachhall des gigantischen Blitzes, der das Firmament zerrissen hatte.
    Sie waren unfähig, ein Wort zu sagen. Sie konnten nicht einmal schreien. Das Entsetzen blieb ihnen buchstäblich im Hals stecken.
    Das Erste, was Jere tan Baloy nach einer scheinbaren Ewigkeit hervorbrachte, als der Blitz längst verblasst war, verstanden die anderen kaum, obwohl sie ganz dicht beieinanderstanden, so als könne sie das vor dem Unglaublichen schützen: „Das also war es! Sie haben den Mond gesprengt! Diese Kreaturen haben Xölyar in die Luft gejagt! Deshalb der ganze Aufwand!"
    „Dann müssen ihre MASCHINEN und Fabriken mit ihm vernichtet worden sein", flüsterte Ameda. „Ich glaube es nicht", stöhnte Eniva. „Das ... ist doch alles nicht wahr, oder? Das ... kann nicht sein! Sie können nicht einfach unseren Mond sprengen! Nicht Xölyar!"
    „Eine halbe Milliarde Akonen!" Ameda bekam einen Weinkrampf. Ihr Körper krümmte sich. Jere war bei ihr und stützte sie, redete auf sie ein, als sie heulte. „Sie haben sie alle getötet!"
    Plötzlich redeten sie alle durcheinander, schrien, tobten, konnten nicht fassen, was ihre Augen ihnen zeigten. Was sie gerade gesehen ... oder sich nur eingebildet hatten? Was war das? Massenhysterie?
    Oder gaukelte ihnen die Kolonne etwas vor? War es eine Drohgebärde, eine Warnung? Was auch immer ...?
    Xölyar vernichtet! Explodiert, gezündet!
    Einfach aus dem Universum getilgt!
    Verschwunden!
    Nur Taje schien ruhig zu bleiben. Er stand allein, den Kopf in den Nacken gelegt, und sagte unnatürlich gefasst: „Das passt alles nicht. Wenn Xölyar explodiert ist, müsste das auch das Ende für diesen Planeten bedeuten, von den Folgen fürs ganze System abgesehen. Drorah und Xölyar bilden bei der lächerlichen Entfernung von nur 57.300 Kilometern ein so enges gravitatorisches Geflecht, dass es auch den Planeten zerrissen haben müsste - und zwar in dem Moment, als wir es sahen. Die bei der Explosion freigesetzte kinetische Energie hätte uns etwa gleichzeitig mit dem sichtbaren Licht vom Mond erreichen müssen."
    „Dann ... ist es nicht

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