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2357 - Camp Sondyselene

Titel: 2357 - Camp Sondyselene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Liegestatt stecken ..."
    Polm Ombar legte ihm eine schwere Krallenhand auf die Schulter. Der von Hornhaut verhärtete Knöchel leuchtete in schmutzigem Rot. „Wir können uns keine Fehler erlauben, Kantiran; und schon gar nicht in der jetzigen Situation. Eine jegliche Ablenkung vom Ziel, die entstehende Negasphäre Hangay zu erforschen, schadet nicht nur dir persönlich, sondern den Friedensfahrern im Allgemeinen. Denk bitte stets daran."
    Kantiran nickte und flüsterte schließlich ein schwaches „Ja".
    Würde der Revisor die Lüge bemerken? Er war bekannt für seine feine Spürnase und für seine Fähigkeit, Situationen präzise einzuschätzen. „Polm", sagte Kantiran zögernd, „es ist nicht so einfach, wie du dir das vielleicht denkst ..."
    Optische und akustische Alarmsignale sprachen an.
    Kantiran blickte auf den virtuellen Kartentank oberhalb des Versammlungstisches, der nach wie vor aktiv war.
    Ein Traitank-Geschwader steuerte auf Vibe-Lotoi zu
     
    9.
     
    Es war Ushekka ein Leichtes,. dem Stolzen Herrn zu folgen. Nicht nur, dass sich dieser einem übel beleumundeten Schwebetaxifahrer anvertraute, so tat er auch weiterhin nichts, um seine Spuren zu verwischen. Stattdessen ließ er sich frohgemut quer durch die Stadt führen, bewunderte rar gesäte Sehenswürdigkeiten und hörte auf die Lügengeschichten, die ihm dieser Cajanthas auftischte.
    Ein Zollbeamter, der der Ay'Va mehrere Gefallen schuldete, hatte eine Wanze am Taxi angebracht. Darüber hinaus folgten mehrere Spionsonden dem Fahrzeug. Auch ließen „Läufer" des Sparbundes, die in den Straßen Dienst taten, Cajanthas Fahrzeug nicht aus den Augen.
    Allmählich kam Ushekka zur Überzeugung, dass Naigon wirklich ein Einzelgänger war. Einer, der mit mehr Glück als Verstand an diesen Reichtum in Form von Lytrila-Kristallen gelangt sein musste.
    Als es dunkelte, nahm der Stolze Herr in der Pension „Zum Höllenthon" Quartier.
    Ushekka unterdrückte einen Fluch. Er hasste diese unabhängigen Herbergen. Sie leisteten dem Schutzbund schmutzigen Widerstand, wollten sich von ihm nicht vereinnahmen lassen. Sie beschäftigten eigenes Personal, das sie am „Fleischmarkt" anheuerten, und besaßen die ungeheure Frechheit, auch noch mit diesem zweifelhaften Ruf der Unabhängigkeit zu werben!
    Hätte der Stolze Herr in einem der Ay'Va zuzurechnenden Hotels genächtigt, wäre bereits in dieser Nacht alles erledigt gewesen. So musste Ushekka den richtigen Moment für einen Zugriff abwarten. Selbst die sonst so geduldigen Ordnungskräfte in La Untique würden keine besondere Freude daran haben, wenn ein Unabhängiger Zeter und Mordio schrie.
    Ushekka hieß zwei seiner Männer, in der Nähe des „Zum Höllenthon" Stellung zu beziehen. Er selbst begab sich zur Festung.
    Es wurde Zeit, dass er ausführlich Bericht erstattete. Die Summe, die ihnen Naigon durch die ungeheure Frechheit, nach wie vor am Leben zu sein, vorenthielt, war enorm hoch. So hoch, dass auch die Obersten der hiesigen Ay'Va persönlich informiert werden mussten.
     
    10.
     
    Über drei der Seitenwände wurde ein virtueller Panoramablick auf La Untique und Umgebung projiziert. Es herrschte angenehmes Dämmerlicht, von mehreren größeren Lichtfeldern der Stadt durchbrochen. Beruhigende Musik beschallte den Raum.
    Dennoch fand Kirmizz keine Ruhe. Er lag auf seinem Bett, streckte das Kreuz durch und starrte gegen die Decke.
    Die Erinnerungen wollten einfach nicht wiederkommen. Selbst jetzt, da er sich entspannen konnte und nichts mehr zu befürchten hatte. Ganz im Gegenteil.
    Abrupt setzte er sich auf. Ruhe war unter Garantie die falsche Methode, seinem Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen. Er benötigte Reize. Impulse von außen.
    Solche, die er in Todesnot in den Bauxit-Höhlen von Hallie-Loght erhalten hatte oder im Kampf gegen die Hunde von Udafoor.
    Kirmizz aktivierte den Robo-Portier. „Eine gesicherte Leitung", verlangte er vom kastenförmigen Androiden. So, wie es ihm Cajanthas beigebracht hatte.
    Als das Freizeichen ertönte, nannte er eine Buchstaben- und Zahlenkombination.
    Augenblicke später hatte er seinen Chauffeur in einem Holovid-Feld eingefangen. „Muss das denn ausgerechnet jetzt sein, Stinker?" Cajanthas hielt die Hand vor das Kamerafeld, als wolle er verheimlichen, wo er sich befand. Im Hintergrund eilten drei - nein, vier - unbekleidete Contoiden davon. Zwei weitere Wesen wuselten auf Insektenbeinen von seiner Leibesmitte. Sie besaßen definitiv keine Ähnlichkeiten mit

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