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2358 - Pilot der Chaotarchen

Titel: 2358 - Pilot der Chaotarchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schon der Cyborg mit Pfeilen spickte.
    Kirmizz stürmte also nicht davon, sondern im Gegenteil auf den Krater zu, der eben noch ein harmlos erscheinender Tümpel gewesen war. Gellend jauchzend schoss ihm 13/Vogom Salve um Salve entgegen.
    Kirmizz duckte sich, sprang gleich darauf in die Höhe, schmiss sich zu Boden, hechtete nach vorn, schlug ein Rad, einen Salto...
    Dann erreichte er den Wurm und kletterte am pulsierenden, runzligen Leib in die Höhe. Für kurze Zeit befand er sich im toten Winkel der Armbrüste. Aber das Untier schwenkte über ihm bereits den Schädel herum.
    Es war eine Frage von wenigen Augenblicken. Sobald 13/Vogom wieder freies Sichtfeld hatte, konnte er auf diese geringe Entfernung gar nicht danebenschießen.
    Kirmizz holte aus seinem Gürtel ein dünnes Seil, an dessen Ende ein eiförmiger Klumpen befestigt war, und schleuderte es weit nach oben. Knapp unterhalb des Mauls verankerte sich das hochadhäsive Material. Er ergriff das Seil und ließ sich vom Schwung, in den ihn ,die Schwenkbewegung des Wurmkopfes versetzte, nach außen tragen.
    Hand über Hand zog er sich hoch. Die Bestie versuchte Kirmizz abzuschütteln und ruckelte wild hin und her.
    Unter ihm gähnte ein Abgrund von inzwischen fünfzig, sechzig Metern.
    Verzweifelt klammerte er sich fest. Einen Sturz aus dieser Höhe hätte wohl auch seine robuste Konstitution nicht unbeschadet überstanden. Immerhin erschwerte das Geschlenker 13/Vogom es, ihn zu treffen.
    Nervenzerfetzend langsam, Handbreit um Handbreit, kam Kirmizz dem Maul näher.
    Brodelnder, zischender, saurer Schleim troff zwischen den konzentrischen Zahnreihen herab.
    Das Vieh erstarrte, wahrscheinlich vom Reiter gebändigt. Kirmizz fischte, sein ganzes Gewicht mit der linken Hand haltend, mit der Rechten den Dolch aus dem Gürtel. Er pendelte vom Wurm weg, wieder hin - und ließ los.
    Unmittelbar bevor er hart aufprallte, rammte er dem Tier mit aller Kraft die Schneide ins Fleisch. Wie ein Bergsteiger unter einem Überhang an seinem Eispickel hing Kirmizz an dem Dolch, halb betäubt, zwei keuchende, bange Atemzüge lang.
    Dann erfasste die Linke einen warzenartigen Vorsprung, und auch seine Füße fanden Halt. „Gar nicht schlecht", schrie der Cyborg auf der anderen Seite der lebenden, sich windenden Felsnadel. „Und jetzt? Wo treffen wir uns, bei mir oder bei dir?"
    Kirmizz fühlte sich müde, sehr müde. Sie hetzten ihn seit Tagen. Er hatte keine Sekunde geschlafen oder auch nur verschnauft, war keine Sekunde still gestanden.
    Na, um Verpflegung wenigstens brauchte er sich nicht zu sorgen. Seine) Fußsohlen entnahmen permanent dem Boden Nährstoffe. Eine kurze Berührung genügte.
    Notfalls filterten die Lamellen sogar aus Sand oder Staub noch Verwertbares.
    Dennoch war er ausgelaugt. Nicht bloß die 71 Inkarnationen, die Kosmität als Gesamtheit machte Jagd auf ihn. Und da sie mit seinem Lebensraum zu hundert Prozent identisch war, stand Kirmizz buchstäblich die ganze Welt feindlich gegenüber.
    Ein Horror, schlimmer als der schlimmste Alptraum.
    Kirmizz genoss jedes kleine Detail.
     
    *
     
    Unter dem Maul kletterte er um den titanischen Wurm herum. Immer wieder trieb er seinen Dolch ins Fleisch, das die Konsistenz von Hartgummi besaß.
    Da gewahrte er Bewegung am Himmel.
    Aus den Wolken stießen drei Punkte herab, wurden rasch größer; entpuppten sich als Gleitdrachen, gesteuert von Aqqel-Saint, La Gluck sowie Debram &Febra. „Die Luftstreitkräfte, Freundchen!", röhrte 13/Vogom höhnisch. „Jetzt geht's zu Ende!"
    Kirmizz hütete sich zu antworten. An die raue, nach Lehm und Verwesung stinkende Haut des Wurms gepresst, löste er flink mit seinem Multifunktionswerkzeug die Verankerung des Sattels, in dem der Cyborg hockte.
    Selbstverständlich bekam der Hort beziehungsweise die Kosmität; in Folge also auch 13/Vogom die Aktion mit.
    Jedoch zu spät: Beim nächsten Aufbäumen des Wurmviehs rasselten Sattel und Reiter in die Tiefe.
    Kirmizz verzichtete auf Triumphgeheul.
    Stattdessen hackte er eine Art Nische aus der nässenden Schwarte, um sich besseren Stand zu verschaffen.
    Dann waren die Gleiter heran.
    Debram &Febra rasten in geringem Abstand vorbei, eine Wolke von Giftsporen auf Kirmizz blasend. Diese Taktik der Zwillingspilze kannte er bereits.
    Gegen die Sporen gab es kein Mittel; den Atem anzuhalten half wenig, da sie auch per Hautkontakt eindrangen. Ihr Gift setzte Kirmizz nicht außer Gefecht, schwächte ihn aber für einige Zeit.
    Da er mit dieser

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