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2358 - Pilot der Chaotarchen

Titel: 2358 - Pilot der Chaotarchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Iris glitzerten, wobei Kirmizz nicht zu sagen vermochte, ob amüsiert oder tückisch.
    Links und rechts am Halsansatz flatterten je sieben Schlitzklappen. Beim Sprechen öffnete sich in der vorspringenden, spitz zulaufenden Schnauze ein Mund, der keine .Zähne enthielt. Dafür waren, wie Kirmizz später lernen sollte, Mundhöhle und Lippen mit bis zu zwei Zentimeter langen Mikrotentakeln besetzt, die zur Vorzersetzung der Nahrung Säure ausschieden. „Habe ich die Musterung bestanden?", fragte das Wesen. Es strahlte enorme Selbstsicherheit aus. Kirmizz fühlte sich ihm vom ersten Augenblick an unterlegen.
    Er nickte beschämt. „Uns bleibt nicht viel Zeit", verkündete Faro Nuun Jasper. „Bald wird die Kosmität die Abschirmung bemerken, die ich um uns gelegt habe. Also: Hast du Lust, hier einen kleinen Aufstand anzuzetteln?"
     
    *
     
    Seite an Seite boten sie dem Lehrkörper die Stirn.
    Auf dieser in den Grundzügen recht ähnlich angelegten Hälfte des Campus traten die Inkarnationen ausschließlich als Professoren auf. Drei davon repräsentierten den Hort, als man sich an einen kreisrunden. stählernen Verhandlungstisch setzte.
    FNJ ergriff sogleich das Wort und die Initiative. „Wie ihr seht, haben ich und Kirmizz zueinander gefunden und uns verbündet. Wir werden nicht länger akzeptieren, dass man uns beziehungsweise die beiden Bereiche der Kosmität trennt, und fordern, ab sofort gemeinsam unterrichtet zu werden. Zudem ..."
    „Mit welchem Recht", unterbrach ihn barsch Lil'Geera, eine schwammig vergilbte, nicht sonderlich kompetent, aber herrisch wirkende Person, „erdreistet ihr euch, Forderungen zu stellen? Eher müssten wohl Sanktionen verhängt werden. Denn du, Faro, hast die dir gespendete Psi-Fertigkeit des Dimensionswandelns unerlaubterweise gegen deine Heimat, die XIX. Kosmität, zur Anwendung gebracht!"
    „Jawohl! Du Nestbeschmutzer!", schnaubte der links von ihr thronende, saurierhafte Moark. „Abweichler!
    Umstürzler! Anarchist!"
    Gänzlich unbeeindruckt erwiderte FNJ: „Betrüger zu betrügen, wohlgemerkt in wesentlich geringerem Rahmen, und Unehrlichkeit durch List zu entlarven stellt kein Delikt dar. Eure Verfehlungen wiegen weit schwerer. Nein, lasst mich ausreden!
    Wir verlangen keine Reue, dazu seid ihr ohnehin nicht fähig. Aber die Abschaffung des dualen Schulsystems; sowie lückenlose Aufklärung darüber, wieso gleichzeitig zwei Schüler ausgebildet werden. Legt endlich alle Karten auf den Tisch! - Und nennt mich nicht Faro, wenn ich bitten darf."
    „Revoluzzer! Aufwiegler! Tugendterrorist! „„Ich darf doch sehr bitten." Das zur Rechten Lil'Geeras hockende, schleimige Krakenwesen namens Vlfr Sleip wedelte mit den Fangarmen. Besänftigend säuselte es: „Nicht Zwist und Hader, nein, ein rationaler Schulterschluss liegt in unserem gemeinschaftlichen Interesse.
    Voraussetzung dafür sind paritätisches Entgegenkommen und Kompromissbereitschaft. Vielleicht sollten wir erst einmal eine Kommission, einen Ausschuss oder runden Tisch ..."
    „An dem sitzen wir bereits", sagte Kirmizz verärgert. „Im Übrigen finde ich das Schmierentheater, das hier abgezogen wird, peinlich."
    Er beugte sich vor. „Uns allen ist bewusst, dass ihr Scheinidentitäten seid; Strohmänner, Manifestationen, deren charakterliche Aspekte einem obskuren pädagogischen Konzept dienlich sein sollen. Glaubt nicht, uns länger damit vernebeln zu können, sondern geht stattdessen lieber auf unsere Argumente ein."
    „Richtig. Wir sind auf euch angewiesen, klar", sagte Faro Nuun Jasper. „Aber in noch weit höherem Ausmaß seid ihr von unserer Gutwilligkeit abhängig! Oder wollt ihr einen zweiten Fall Gon-Orbhon heraufbeschwören?"
    „Bloß diesmal gleich doppelt", fügte Kirmizz hinzu.
    Ihre drei Gegenüber schwiegen, wenn man vom grimmigen Schnauben des echsischen Moark absah. Die Kosmität ging offenbar in sich und wägte ihre Möglichkeiten ab.
    Wir haben sie, frohlockte Untha Myrre.
    Wir haben sie dort, wo's richtig wehtut.
     
    *
     
    Letztlich blieb dem Kollektivwesen keine Wahl, als klein beizugeben.
    Du hieltest dich wacker und halfst mir nachdrücklicher, als ich dir zugetraut hätte, dem Lehrkörper Paroli zu bieten, Freund Kirmizz.
    Insbesondere, was dich betraf, durfte er einen Rückschlag, der zu langwieriger Verzögerung führte, nicht riskieren. Xrayn wollte Resultate, und zwar exakt zum verabredeten, nicht mehr allzu fern liegenden Zeitpunkt.
    So war die Geschichte, stark vereinfacht

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