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2359 - Das Stumme Gesicht

Titel: 2359 - Das Stumme Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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du meinen Unterschlupf verlassen und dir in irgendeiner dunklen Ecke das Leben nehmen. Einverstanden?"
    Sie schwieg, schüttelte irritiert den Kopf. „Einverstanden?", fragte er einmal mehr, mit noch mehr Kraft und Energie.
    „Ja", flüsterte. die Frau schließlich. „Ich mache, was auch immer du willst.
     
    13.
     
    Die Friedensfahrer „Sie ist verschwunden?"
    „Beruhige dich, Kantiran ..."
    „Ich soll mich beruhigen, wenn unmittelbar vor deinen Augen, den Augen des Revisors, eine angehende Friedensfahrerin entführt wird?"
    „Es ist noch nicht gesagt, dass es sich um eine Entführung handelt."
    „Was denn sonst? Glaubst du etwa, dass sie von freundlichen Hauri zu einem Kaffeekränzchen eingeladen wurde? Nein - Kirmizz hat sie in seine Gewalt gebracht.
    Und du weißt, was das bedeutet."
    „Abgesehen von Cosmuels persönlichem Schicksal müssen wir darauf gefasst sein, dass Kirmizz recht bald über uns Friedensfahrer Bescheid weiß. Dass dadurch die Mächte des Chaos Bescheid wissen."
    „So ist es. Wenn der Pilot Cosmuel beeinflussen kann, wird sie reden wie ein Wasserfall."
    Kantiran stand Flüssigkeit auf der Stirn. So genannter Schweiß. Seine Hände zitterten. „Ich frage mich", fuhr er fort, „warum du Kirmizz' Zugriff lediglich ganz leicht gespürt hast, während Cosmuel sofort darauf angesprochen hat. Immerhin besitzt du kein wie auch immer geartetes Psi-Potenzial, das dich vor ihm schützen könnte."
    Ejdu Melia trat näher heran. „Vielleicht hat es etwas mit unserem Status als Friedensfahrer zu tun?" Mit schorfigen Fingern kratzte sie sich über den Kopf, der von Stunde zu Stunde kantiger und ausgeprägter wirkte. „Das Siegel der Heißen Legion", murmelte Kantiran. „Es bewahrt uns vor mentaler Übernähme."
    „Und Cosmuel Kain hat die Initiation in der Basilika noch vor sich", sagte Polm Ombar. Er fühlte seltsame Niedergeschlagenheit. „Aber", so erwiderte Kantiran mit leuchtenden Augen, „sie besitzt eine Affinität zur Heißen Legion.
    Möglicherweise schützt sie diese ...
    Verwandtschaft in gewissem Ausmaß."
    „Das ist Wunschdenken, mein Lieber", brummte Ejdu Melia. „Wir müssen mit dem Schlimmsten rechnen. Ich schlage vor, dass wir Camp Sondyselene in Alarmbereitschaft versetzen. Wenn es drauf ankommt, müssen wir binnen kürzester Zeit von hier verschwinden können. Stellt euch nur vor, was es für ein Schaden für die Friedensfahrer wäre, wenn ein Wesen wie Kirmizz Zugriff auf unsere Daten und die Grundzüge unserer Technologie bekäme ..."
    Immer wieder wechselte ihre Stimmlage.
    Im Zuge ihrer körperlichen Veränderung machte sie derzeit eine Art Stimmbruch durch. „Ich sorge dafür", presste Kantiran hervor. „Vordringlich müssen wir allerdings die Suche nach Kirmizz verstärken."
    Polm Ombar merkte, wie schwer es dem Menschen fiel, mit der Situation umzugehen. Er konnte nur hoffen, dass der Junge nicht die Nerven verlor.
    Chyndor hatte recht gehabt. Die nahe biologische Verwandtschaft zwischen Cosmuel Kain und Kantiran übte auf beide einen verderblichen Einfluss aus. Ihre hormonelle Hexenküche blubberte vor sich hin, um irgendwann, völlig unerwartet, alles in die Luft gehen zu lassen. „Du bleibst im Lager und koordinierst die Suche!", ordnete der Revisor an. „Ich denke gar nicht daran!", protestierte Kantiran. „Sobald ich die Selbstschutzmaßnahmen in Gang gebracht habe, stoße ich zu euch."
    „Polin hat recht", piepste Ejdu Melia. „Du bist emotionell viel zu sehr in der Geschichte verfangen, um objektiv bleiben zu können."
    Der Revisor wusste nur zu gut, was seine Begleiterin meinte.
    Sie wollten einerseits Kirmizz in ihre Gewalt bekommen; andererseits mussten sie die Geheimnisse der Friedensfahrer unter allen Umständen bewahren. Von nun an würden sie mit gröberen Mitteln arbeiten. Es mochte die Situation eintreten, da sie sich zwischen dem Piloten und Cosmuel Kain zu entscheiden hatten. In diesen Momenten war es besser, Kantiran nicht an ihrer Seite zu wissen. „Ihr könnt mir befehlen, was ihr wollt", sagte der Terraner mit zusammengepressten Lippen. „Keine Macht kann mich, davon abhalten, in die Stadt zu kommen." Abrupt unterbrach er die Bildverbindung.
    Polm und Ejdu blickten sich an, und wie auf Kommando seufzten beide tief auf. „Alaska muss her", sagte der Revisor schließlich. „Wahrscheinlich ist er der Einzige, der den Jungen beruhigen kann."
    „Ich kümmere mich darum."
    Sie verließen die Gasse, in der sie Cosmuels Spur verloren

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