2364 - Unternehmen KombiTrans
darüber nachgedacht, Kontakt mit ihm aufzunehmen. Er vermisste den Austausch mit dem Leiter der Einsatztruppen, der vor allem seit Trims Unfall im Antigravschacht zum Freund geworden war. „Du kannst mir unterwegs berichten, was es auf der HALLEY Neues gibt."
„Neues? Lucinda klagt eben darüber, dass es nichts Neues gibt. Seine Männer harren auf einen Einsatz. Sie können es kaum erwarten, aktiv zu werden."
„Ist ihnen inzwischen Atlans Plan bekannt?"
„Sie brennen darauf, mehr zu erfahren, aber die Geheimhaltung funktioniert immer noch. Inzwischen sind zwar einige tausend terranische Techniker überall im Gebiet des Sonnentransmitters im Einsatz, die nachts in ihre Kabinen zurückkehren, aber sie wurden zu absolutem Stillschweigen verpflichtet, selbst den übrigen Schiffsbesatzungen gegenüber.
Natürlich kursieren Gerüchte, doch Lucinda versicherte mir, dass kaum jemand definitiv Bescheid weiß. Er gehört als Leiter der Einsatztruppe, zu den Auserwählten."
„Atlans Argument, dass die gestaltwandlerischen Koda Ariel überall lauern können, ist nicht zu widerlegen. Vor allem darf nichts über die Grenzen von Omega Centauri hinaus bekannt werden, ehe die Transmitter aktiv sind."
„Selbst dann nicht. Überleg doch, was sich abspielen wird. Schiffe fliegen in Omega Centauri ein und verlassen den Kugelsternhaufen scheinbar nicht mehr.
Bedauerliche Unfälle. Ich kann mir übrigens kaum vorstellen, dass der Plan vorsieht, eine ganze Legion nach Hangay zu schicken. Dazu sind wir momentan nicht in der Lage."
„Ich traue Atlan eine Menge zu. Fragen wir ihn doch einfach."
Sie erreichten die Schaltzentrale im Inneren der Zentralkugel ohne Zwischenfall.
Dort arbeiteten bereits Atlan, Icho Tolot und etliche terranische und halutische Wissenschaftler. Die Unterhaltungen vermischten sich zu einem Hintergrundmurmeln von beachtlicher Lautstärke, wobei die Stimmen der Haluter alles andere übertönten.
Atlan entdeckte die Monochrom-Mutanten. „Ihr kommt zur rechten Zeit. Wir leiten jetzt den Probebetrieb ein."
„Und was bedeutet das konkret?"
Der Arkonide winkte einen der terranischen Wissenschaftler heran. „Er kann euch die Frage beantworten. Ihr entschuldigt mich."
Der Terraner kaute auf seiner schmalen Unterlippe. Hellblaue Augen strahlten unter dichten, über der Nasenwurzel zusammengewachsenen Brauen. Das glatte schwarze Haar hing bis über die Ohren, im Nacken bis zum Halsansatz. „Ich bin Gerrain. Gg-gg-g..." Er presste die Augen zu und versuchte, sein Stottern zu überwinden. Er legte die Fingerspitzen zusammen und atmetet tief durch. „Gerrain Daminoc." Er streckte Trim die Hand entgegen.
Der Monochrom-Mutant ergriff sie beiläufig.
Daminoc drückte fest zu, ließ dann hastig los, als habe er sich verbrannt. Er spielte nervös mit seinen schlanken Fingern. „Ich hh-habe eure Frage gehört. Probebetrieb heißt, dass wir erstmals versuchen, die Transmitterzonen zu aktivieren. Noch ist es nn-nnicht unser Ziel, ein Raumschiff in eine Gegenstation zu schicken. Die Anlangen sollen getestet werden. Versteht ihr? Getestet." Wieder kaute er auf der Unterlippe.
Trim fragte sich unwillkürlich, was einen derart nervösen Terraner qualifizierte, in der Schaltzentrale zu arbeiten. Offenbar waren seine Fähigkeiten als Wissenschaftler enorm. Dass er stotterte, wirkte nur im ersten Moment befremdlich und ließ keine Rückschlüsse auf seine fachlichen Kompetenzen zu. „Wie genau geht es vor sich?"
„Eine gg-gg-gute Frage. Jede der zwölf Seitenflächen des Dodekaeders kann als Transmitterzone verwendet werden und natürlich das Zentrum." Der Wissenschaftler nickte übertrieben. „Wir werden von der Stahlwelt in Kürze die hyperenergetischen Aktivierungs- und Justierungsimpulse abstrahlen."
Trim deutete auf ein großes Holo, das schematisch die Sonnen des Kharag-Transmitters zeigte. „Das Ergebnis wird hier zu beobachten sein?"
„Genau hier!" Gerrain Daminocs Finger verschränkten sich ineinander. „Hat Atlan euch über die Details der geplanten Etappen informiert?" Er war so in seinem Element, dass die Worte flüssig kamen.
Startac verneinte.
Daminoc schien darüber erfreut, und je länger er Zahlenkolonnen herunterratterte, desto mehr Selbstsicherheit gewann er auch in seiner Körpersprache. „Vom Kharag-Sonnentransmitter bis zum Endpunkt der ersten Strecke sind es knapp 950.000 Lichtjahre Distanz. Das Ziel ist die Hohlwelt Horror. Horror, ja, ihr habt bestimmt davon gehört? Der dortige
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