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2364 - Unternehmen KombiTrans

Titel: 2364 - Unternehmen KombiTrans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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abwies; sie hat diese Entscheidung nicht aus eigenem Antrieb getroffen. Sie konnte nicht anders, war nur ein Werkzeug, ebenso willenlos wie später auf andere Weise Erryan.
    Alany hatte eine Funktion zu erfüllen, nicht mehr. Sie war eine Figur im großen Spiel, dafür zuständig, mich zum Scheitern zu bringen, eine Stolperfalle auf dem Weg zur Macht zu bilden.
    Ein Hindernis, das ich überwunden habe!
    Ich nehme Kontakt zur Hauptverwaltung in Lemur auf, forsche nach Alanys Verbleib.
    Die Antwort erfolgt zügig, obwohl zurzeit Millionen Anfragen gestellt werden, in denen nach dem Verbleib von Familienmitgliedern, Freunden und Bekannten gefragt wird.
    Alany ist eines der Opfer der halutischen Attacke.
    Für einen Augenblick verspüre ich ein seltsames Verlustgefühl, aber es vergeht.
    Es bedeutet keinen Unterschied, ob sie lebt oder stirbt. Sie ist unwichtig für den Verlauf der Geschichte. Ich muss ihren Tod nüchtern und mit der nötigen Distanz beurteilen. Alany war in ihrer Funktion gescheitert und hat den Preis dafür bezahlt.
    Ausgleichende Gerechtigkeit, nicht mehr.
    Das lemurische Imperium steht unter Schock, die Kriegsmaschinerie beginnt zu arbeiten. Wir müssen uns verteidigen. Mit weiteren Angriffen der Haluter ist zu rechnen.
    Die Haluter kommen!
    Entsetzen breitet sich aus, Millionen sind wie gelähmt.
    Ich nicht.
    Inzwischen kontrolliere ich alle meine direkten Vorgesetzten, und ich vergrößere meinen Drokarnam-Vorrat beinahe täglich um einige Gramm.
    Längst bin ich in eine leitende Position aufgestiegen, muss nicht mehr meine täglichen Schichten absolvieren, sondern treffe Entscheidungen.
    Die Siedlung Pon Afagum gehört mir, nur weiß es niemand. Kein Wort über meine heimliche Herrschaft dringt nach draußen.
    Meine Verbindungen reichen bis in die wichtigsten Stellen der Hauptstadt Mesyna und in alle Ansiedlungen des Kontinents Neberu. Im Pyramiden-Fünfeck der Hauptstadt geschieht nichts, ohne dass ich es erfahre. Noch ehe dieses Jahr endet, werde ich auch dort alles kontrollieren.
    Niemand kann mich aufhalten, niemand!
    Nur eins stört mich: die ständigen Kopfschmerzen.
    Zuerst ignorierte ich sie, doch sie wurden immer schlimmer. Inzwischen ist es, als bohrten sich unablässig glühende Nadeln in meinen Schädel.
    Die üblichen Medikamente versagen.
    Mediker stehen meinem Fall ratlos gegenüber, geben fadenscheinige Vermutungen von sich, die nur zeigen, dass sie überfordert sind.
    Nur starke Betäubungsmittel lindern die Schmerzen; Drogen, die als Nebenwirkung meine Psyche Zerstören werden, wenn ich sie dauerhaft anwende. Also ertrage ich es tagsüber, injiziere nur nachts eine Dosis, wenn ich Schlaf suche.
    So faszinierend alles ist, bedeutet es doch Anstrengung und Arbeit. Ich muss Verbindungen aufrechterhalten, Entscheidungen fällen, die Kontrolle über eine Vielzahl von Individuen verstärken.
    Die Wege der Macht sind unergründlich, und es gibt Widersacher auf dem Weg an die Spitze. Drei von ihnen suchten inzwischen den Tod. Für ihren gemeinsamen Selbstmord gab es ausreichend Zeugen, niemand wird je auf den Gedanken kommen, eine Verbindung zu mir zu ziehen. Und wenn doch ... was kümmert es mich? Man kann auf vielen Wegen sterben.
    Um den Überblick nicht zu verlieren und das Kontrollnetz enger zu ziehen, muss ich meine Gabe ausweiten. Das bedeutet nichts anderes, als dass ich mehr Drokarnam benötige.
    Noch mehr Viel mehr.
    Ich lege ein Lager an, an einem geheimen Ort. Schon immer liebte ich die freie Natur. Ich habe im Wald Endoi-Githon eine geradezu ideale Stelle gefunden. Ein Felsmassiv, unter dem sich ein Labyrinth von verzweigten Höhlen ausbreitet.
    Ein herrlicher Platz. Kühl, ruhig, erhaben.
    Dort habe ich bereits fast ein Kilogramm Drokarnam angesammelt. Ein unermesslicher finanzieller Wert, aber das interessiert mich nicht. Für mich bedeutet es ungleich mehr: Den Weg in eine strahlende Zukunft.
     
    *
     
    Der Krieg währt bereits zwölf Jahre.
    Etwas ist geschehen. Etwas, das mich minutenlang in namenlosem Schrecken und Entsetzen versinken ließ.
    Die Haluter vernichteten den Planeten Zeut, was nichts anderes bedeutet, als dass auch ZEUT ausgelöscht wurde. In all den Jahren orientierte ich mich an der metallischen Intelligenz, sah in ihr ein Vorbild, obwohl ich von Anfang an wusste, dass mein Schicksal anders verlaufen würde als ihres.
    Unsere Grundvoraussetzungen waren so verschieden, wie sie nur sein können; die große Gemeinsamkeit lag darin, dass Drokarnam sowohl

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