Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2366 - Unter dem Kristallgitter

Titel: 2366 - Unter dem Kristallgitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Geburt blieben, desto fröhlicher würde später auch das Kind sein.
    Unter anderen Umständen wäre dies alles eine sehr erstaunliche und seltene Erfahrung gewesen - wann erlebte man es schon, wie ein Haluter Elter wurde? In der augenblicklichen Lage schrumpfte diese Sensation allerdings unfairerweise schnell zur lästigen Begleiterscheinung.
    Meine Gedanken beschäftigten sich gleichzeitig wieder stärker mit Kharag und dem Sonnendodekaeder. Knapp acht Tage nach der Transmission hatte Cornor Lerz mit Sicherheit eine Entscheidung getroffen.
    Würde er gegen meinen ausdrücklichen Befehl ein zweites Kommando auf den Weg schicken? Ich hätte nach sieben Tagen längst so gehandelt, und ich kannte Lerz als ein Wesen, das sich nicht sklavisch an Befehle hielt.
    Ich musste damit rechnen, dass wir Verstärkung erhielten, dass Tellox 1 weitere Schiffe in eine „Ungültige Transmission" schickte, deren Insassen unversehens auf Anghur Al-Tare landeten.
    So gesehen war es gut, wenn ich möglichst viele Dörfer besuchte und meinen Namen dort hinterließ.
    Als ich von meinem ersten Besuch am Morgen des achten Tages zum Versteck des Haluters zurückkehrte, war Elfah Komo verschwunden. Ich entdeckte eine Spur im Gras, die in Richtung der Felsen führte, hinter denen wir nach Tagesanbruch kein Gras und keinen Boden ausgemacht hatten. Es handelte sich um eine Senke von mehreren Kilometern Durchmesser. Mittendrin entdeckte ich einen kleinen roten Fleck, der sich bewegte. Das musste der Haluter sein. Er hielt auf eine Formation zu, die annähernd Kugelgestalt besaß. „Ein Schiff!", sagte ich zu mir selbst, verbesserte mich dann hastig, um mir keine falschen Hoffnungen zu machen. „Ein Wrack!" Ich gab dem Legany die Fersen.
    Es sprang los, hüpfte in weiten Sprüngen den sanften Hang hinab in die Senke. Nach einer Viertelstunde hatte ich den Haluter eingeholt. „Unsere Ausrüstung hat einen minimalen Funkimpuls aus dieser Richtung aufgefangen", empfing er mich. „Wir hielten es für sinnvoll, uns auf den Weg zu machen."
    Ich aktivierte mein Funkgerät und lauschte.
    In der Senke pendelte sich das Rauschen im Empfänger auf ein Minimum ein. Ich machte die Probe aufs Exempel. „Atlan an Besatzung. Kann mich jemand hören?"
    Es blieb still. Komo überspielte mir den Impuls, den er empfangen hatte. Es handelte sich um eine Art Testsignal ohne Inhalt. Es erfüllte den Zweck, Außenstehende auf den Standort des Senders aufmerksam zu machen.
    Ich blieb mit dem Legany an Komos Seite.
    Nach einer Viertelstunde kehrte das Signal wieder. Es kam aus dem Schiff, aber es wurde mit minimaler Sendeleistung ausgestrahlt.
    Um die Mittagszeit erreichten wir das Wrack. Auf der Unterseite der Kugel war noch der Flansch eines großen Triebwerksblocks zu erkennen. Die Schleusen in Bodennähe standen offen.
    Der Wind hatte Sand in den Korridoren abgelagert.
    Ich stieg ab, band das Legany an eine offene Luke und kletterte in das Schiff.
    Mühsam bahnte ich mir einen Weg. Im Unterschied zum Wrack der Mograks war das Kugelschiff innen besser erhalten.
    Aber die Abtriebssysteme fehlten, und jemand hatte alle Energiespeicher ausgebaut und weggeschafft.
    Die Kommandozentrale im Zentrum des Schiffes enthielt keine Sessel mehr. Die Steuerpulte waren zerschmolzen, wobei ich auch hier Absicht unterstellte. Jemand wollte verhindern, dass eines dieser Schiffe den Weltraum erreichte und die Kunde über Anghur Al-Tare ins All hinaustrug.
    Nach einigem Suchen fand ich den Sender.
    Mit der Energie meines Anzugspeichers fragte ich das Log ab. Vor 247 Jahren hatte ein Lemurer namens Erkahan den Sender programmiert, um auf den Standort des Schiffes aufmerksam zu machen. In einer Notiz stand etwas von riesigen Insekten, die in das Schiff eindrangen und ihn zur Flucht zwangen. „Es können nur die Lehrer gewesen sein", sagte ich. „Der Konvergente Denker besitzt offenbar die Möglichkeit, überall auf seiner Welt solche Projektionen erscheinen zu lassen."
    Ich schaltete den Sender ab, dessen Energie noch für weitere hundert Jahre lemurischer Zeitrechnung gereicht hätte. „Können Sie mich hören?", erkundigte ich mich per Funk bei Komo. „Klar und deutlich, Atlan. Das Neutralisationsfeld scheint in der Senke nicht so stark zu wirken wie außerhalb."
    Für unseren Aufenthalt auf Anghur Al-Tare konnte das durchaus von Bedeutung sein. Vielleicht gelang es uns aus einer großen Vertiefung heraus, Kontakt mit den Fahrzeugen im Orbit aufzunehmen, Irgendwann ...
    Ich kehrte

Weitere Kostenlose Bücher