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237 - Die Welt in der Tiefe

237 - Die Welt in der Tiefe

Titel: 237 - Die Welt in der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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Minenfelder anlegen lassen.«
    Matt wusste inzwischen, dass Kenneth Clark der Sohn des jetzigen Clarks gewesen war. Vor rund zehn Jahren hatte ihn der Schneewolf ermordet, »in einer gigantischen Explosion in die Luft gesprengt«, wie es hieß. Kenneth musste ein wissenschaftliches Genie gewesen sein, vor dem die Georgshütter und die verbündeten Nischni-Nowgoroder mächtigen Respekt, wenn nicht sogar Furcht hatten. Denn erst nach seinem Tod hatten die beiden Nationen das Bündnis und den offenen Widerstand gegen die Vereinigten Staaten von Clarkland gewagt; in dem Bewusstsein, dass Kenneth Clark nun keine alles vernichtende Waffe mehr gegen sie entwickeln konnte.
    »Ein Minenfeld…« Matt spürte es eiskalt über seinen Rücken rieseln. »Und wie werden die Kinder und Tiere geschützt, die unwissentlich in diese Todeszone geraten?«
    »Vor den Minenfeldern verläuft ein hoher dünner Zaun aus Eisendraht, den man von hier noch nicht sehen kann«, erklärte Darnell. »Außerdem wird den Kindern schon von klein auf Respekt vor den Sprengfallen eingebläut.« Er klopfte Matt auf die Schulter. »Okay, aufsitzen! Wir fahren nach Clarktown hinein.«
    Eine halbe Stunde später befanden sie sich zwischen den Häusern. Darnell wurde von verschiedenen Seiten freundlich gegrüßt. Er geleitete Matt und Aruula zu sechs parallel stehenden Häusern, die ein hoher Zaun umschloss. Uniformen bestimmten hier das Bild. Wahrscheinlich handelte es sich um eine Art Kaserne. Schließlich landeten sie in einem kleinen Wachhaus, vor dem drei Soldaten aufmarschierten. Sie mussten ihre Waffen abgeben.
    »Warten Sie hier, Commander«, befahl Darnell. »Ich muss Sie und Miss Aruula erst ankündigen. So ohne weiteres bekommen Sie den Clark nicht zu Gesicht.«
    »Natürlich. Kann ich mir in der Zwischenzeit das Capitol ansehen?«
    »Nicht ohne meine Begleitung. Das Capitol ist Hochsicherheitszone.«
    Darnell verschwand, und Matt und Aruula nahmen auf den Holzbänken des Wachhäuschens Platz. Die Minuten verstrichen. Matt erhob sich und begab sich an eines der Fenster. Kurze Zeit später hörte er Aruulas Schritte und rechnete damit, dass sie neben ihn treten würde. Als dies nicht geschah, wandte er sich um – und registrierte verblüfft, dass sie gerade durch die Tür nach draußen trat.
    Einer der dort wartenden Soldaten schaute sie misstrauisch an, hob das Gewehr und schnarrte: »Halt! Bleiben Sie stehen und gehen Sie zurück – sofort!«
    Matt eilte zur Tür, um seine Gefährtin vor Dummheiten zu bewahren, als Aruula bereits kehrtmachte und zurückkam. Sie ging an ihm vorbei und setzte sich wieder.
    »Was sollte das?«, fragte er. »Warum hast du das gemacht?«
    Die Kriegerin sah ihn verständnislos an. »Was gemacht?«
    »Na, einfach nach draußen zu gehen. Was wolltest du damit erreichen?«
    »Was meinst du, Maddrax? Ich war nicht draußen. Ich habe die ganze Zeit hier gesessen.«
    »Was? Aber…« Matt kam nicht dazu, seine Verblüffung in Worte zu fassen, denn in diesem Moment kehrte Darnell zurück. Er steckte in einer neuen, frisch gewaschenen Uniform. »Alles klar, Commander Drax, Miss Aruula. Der Clark will Sie sehen. Aber erst heute Abend, zum Dinner; momentan hat er wichtige Dinge zu erledigen. Er ist allerdings sehr gespannt auf Ihre Geschichte.«
    »Wir…. freuen uns darauf«, erwiderte Matt zögerlich, noch immer irritiert von Aruulas Verhalten. »Ich nehme an, der Clark wohnt im Capitol?«
    »Falsch geraten, Commander – obwohl es tatsächlich unser erster Anlaufpunkt ist. Kommen Sie einfach mit. Und Ihnen, Miss Aruula, rate ich, Ihren Mantel anzubehalten. Wir Clarkisten mögen es nicht, wenn sich jemand allzu freizügig in der Öffentlichkeit präsentiert.« Er wusste inzwischen, dass Aruula unter dem Fellmantel, den sie im beheizten Luftkissenfahrzeug öfters abgelegt hatte, nur das Allernötigste an Bekleidung trug: ein Höschen und ein Oberteil aus gegerbtem Leder und ihre kniehohen Stiefel.
    Sie gingen zum Capitol hinauf. Hier herrschte ziemlicher Betrieb. Eine Hovercraft-Transportplattform fuhr rückwärts an das Gebäude heran, während sich zwei mächtige Flügeltüren öffneten. Als die Plattform fast heran war, stoppte sie. Ein Kranarm erschien und lud mächtige Eisenrohre auf ihr ab.
    Mehr bekam Matt nicht mit, denn sie traten durch das Eingangstor, stiegen eine Treppe hoch und erreichten den ersten Säulenaufsatz. Der rundum laufende Gang präsentierte sich völlig schmucklos, war rein auf Zweckmäßigkeit

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