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237 - Die Welt in der Tiefe

237 - Die Welt in der Tiefe

Titel: 237 - Die Welt in der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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Dschungeleinsätzen zugezogen haben.«
    Darnell ging. Matt legte sich zu Aruula aufs Bett, verschränkte die Hände hinter dem Kopf und starrte zur Decke.
    »An was denkst du, Maddrax?«, fragte seine Gefährtin.
    »An diese seltsame Welt hier«, entgegnete er. »Von so etwas habe ich noch niemals gehört, auch nicht zu meiner Zeit. Wie mag diese Hohlkugel entstanden sein?«
    »Du bist das Superhirn«, flachste Aruula. »Ich bin nur eine dumme kleine Barbarin.«
    Matt lachte kurz auf, wurde aber schnell wieder ernst. »Ich habe einen Verdacht«, sagte er dann. »Der Wächter in Gilam’esh’gad hat mir erzählt, dass der Flächenräumer das Magnetfeld der Erde nutzt, um sich aufzuladen. Wusstest du, dass auch Polarlichter durch das Magnetfeld entstehen? Die an den Wänden der Kugel sind physikalisch eigentlich unmöglich, darum frage ich mich, ob es da vielleicht einen Zusammenhang gibt. Auch die perfekte Krümmung der Decke ist so perfekt, dass sie eigentlich nicht auf natürliche Weise entstanden sein kann.«
    Aruula hatte wohl nicht alles verstanden, was er von sich gegeben hatte, trotzdem bewies sie, dass sie seiner Theorie durchaus folgen konnte: »Dazu die fremdartigen Tiere und Pflanzen, die hier aus dem Sanktuarium stammen müssen. Aber nicht, wie sie entstanden sind. Wie lange gibt es den Flächenräumer schon? Zehntausend Winter? Könnten sie sich in dieser Zeit entwickelt haben? Vielleicht wegen dieses Magnetfelds?«
    Matt zuckte mit den Schultern und gähnte. »Keine Ahnung. Was mich stutzig macht, ist die Tatsache, dass sie nur hier vorkommen und nirgendwo sonst auf der Welt.« Matts Stimme war immer leiser geworden. Mit dem letzten Wort fiel er, von den Strapazen der letzten Tage erschöpft, in einen tiefen Schlummer. Aruula folgte ihm nur wenige Sekunden später ins Land der Träume.
    Gegen Abend wurden sie von Darnell geweckt. Sie wuschen sich ausgiebig, und die Kriegerin benutzte sogar ein Duftwässerchen. Dann schlüpfte sie in ein bodenlanges rotes Kleid, das Darnell ihr gebracht hatte. Der dicke Fellmantel hätte ihr bei den hier herrschenden Temperaturen zu sehr eingeheizt. Matt hingegen bekam eine Clarkisten-Uniform, so lange, bis seine eigene gewaschen war.
    So wurden sie vom Clark in einem großen, gemütlich eingerichteten Speisesaal empfangen. Ein langer Tisch mit zahlreichen Stühlen beherrschte die Mitte, an den Wänden hingen Teppiche und Bilder, die Szenen aus der Geschichte der Clarkisten zeigten. Zum Teil gekonnt, zum Teil naiv gemalt. Überall standen vielarmige Kerzenleuchter und verbreiteten angenehmes Licht.
    Der Clark entpuppte sich als mittelgroßer, sehniger Mann von ungefähr siebzig Jahren. Wallendes weißes Haar fiel auf seine Schultern, sein Vollbart war kurz geschnitten. Er trug die Uniform seiner Soldaten, mit zwei Pistolen am Gürtel. Auf den Schulterklappen prangten fünf silberne, kreisförmig angeordnete Sterne, darüber der goldene Adler.
    General of the Army, dachte Matt verblüfft. Dieser Dienstgrad ist meines Wissens doch nur in Kriegszeiten verliehen worden.
    Die klugen blauen Augen musterten Aruula und dann Matt. Man begrüßte sich freundlich. Dann bat der Clark sie, Platz zu nehmen. »Ich hoffe, Sie und Ihre reizende Begleitung sind mit einem Barbecue einverstanden, Commander Drax? Ich habe ein paar wunderbare Hinterschinken vom Barschbeißer, und das gegrillte Biotief meines Kochs ist ein Traum. Auch die ersten Triebe der Spritzbäume schmecken hervorragend, wenn man sie nur richtig zuzubereiten versteht.«
    Matt war mit allem einverstanden. Der 37. Clark Manuel ließ goldgelben Whiskey einschenken, während Aruula Wasser bevorzugte. Bald schon wehten verlockende Düfte aus der Küche nebenan. Es roch tatsächlich nach Barbecue. So sehr hatte sich Matt schon lange nicht mehr an seine Vergangenheit erinnert gefühlt. Und auch Aruula, die sich in dem Kleid sichtlich unwohl fühlte, leckte sich die Lippen.
    »Wie gefällt Ihnen unsere neue Welt, Commander?«, begann der Clark die Konversation.
    »Absolut beeindruckend. So etwas habe ich auf meinen weiten Reisen noch nie gesehen. Sie müssen mir unbedingt verraten, wie Ihr Volk darauf gestoßen ist.«
    »Nun, damit verrate ich Ihnen das Geheimnis der Clarkisten. Aber da sich Darnell für Sie beide verbürgt…« Der Clark nippte genießerisch an seinem Whiskey. »Im Jahre des Herrn 2410, denn wir haben die alte Zeitrechnung beibehalten, fand der 31. Clark Arthur im Nachlass seines Erzeugers eine Karte, die noch

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