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2370 - Die Milliardenstadt

Titel: 2370 - Die Milliardenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht sonderlich gut. Meine sensorischen Messungen weisen darauf hin, dass du auf einen psychischen Zusammenbruch zusteuerst. Sollte ich nicht lieber Hilfe oder Unterstützung herbeiholen?"
    „Untersteh dich!", platzte es aus Aheun heraus.
    Drei Raphanen mit grünblauen Spitzhüten drehten sich erschrocken nach ihm um, marschierten aber augenblicklich weiter, nachdem sie den Talar als Zeichen der priesterlichen Würde erkannt hatten.
    Hier, so stellte der Ordin-Priester befriedigt fest, hatte man Respekt, vielleicht sogar Angst vor ihm.
    Andererseits musste er alle Zeichen der Priesterschaft so rasch wie möglich ablegen, wollte er in der Anonymität der Stadt endgültig untertauchen.
    Helferlein-Einsacht betrat ohne ein weiteres Widerwort das vorderste Abteil des Hochgeschwindigkeitszuges und steuerte eine breite Sitzgelegenheit an.
    Sanft setzte der Robtrix Aheun ab, band ihm bereitliegende Magnetstreifen um Leibesmitte und Brust. Dann aktivierte er die Halterung. Der Priester fühlte ein leichtes Ziehen. Er wurde in seinem Sitz fixiert. Wahrscheinlich regelte sich die Haftstärke je nach Geschwindigkeit des Zuges. „Wir verlassen Station-Eins in zwei Minuten", sagte der Robtrix. „Ich werde dich bis zur achten Station begleiten. Dann endet mein Zuständigkeitsbereich, und du musst sehen, wie du zurechtkommst."
    „Verstanden."
    Helferlein-Einsacht schmiegte sich an eine Haltestange, verschmolz nahezu mit ihr.
    Sieben Raphanen saßen im Abteil, als der Zug anruckelte. Sie mieden den Augenkontakt mit ihm. Eine der beiden Frauen stellte sich schlafend, die anderen Fahrgäste blickten aus den breiten Fenstern, betrachteten auf die Zuginnenflächen projizierte Werbebotschaften oder blätterten in dicken Folienbüchern.
    Ein Wärter kam und überprüfte ihre Fahrtberechtigungen. Aheun zeigte seine ID-Karte her. Der Mann mit dem offiziellen grünen Spitzhut zeigte sich ein wenig verwirrt, sagte aber kein Wort.
    Aheun atmete tief durch und entspannte sich.
    Dies war der erste ruhige Moment seit seiner Abreise aus dem Quartier Lemurica.
    Er konnte sich nun entspannen und musste sich nicht den Kopf darüber zerbrechen, was als Nächstes zu tun war. Sechs oder mehr Stunden lang würde er ruhen und ... und ... reflektieren.
    Oder?
    Seine Hände begannen plötzlich zu zittern.
    Da war doch etwas gewesen; der Grund für seinen überstürzten Abschied aus dem Quartier Lemurica... „Ich habe deine Mutter begleitet, als sie dich als Baby einem Priester übergab", sagte Helferlein-Einsacht völlig unvermittelt. „Wie bitte?" Aheun schreckte hoch. „Es war vor achtunddreißig Jahren", fuhr der Robtrix fort, während er sich von seiner Haltestange löste und ihm gegenüber Platz nahm. Flache, platte Füße verschmolzen mit dem Boden, der Körper hingegen zog sich in die Breite. Er bildete entfernt raphanenähnliche Konturen aus. „Ich hieß damals noch Helferlein-Dreidrei.
    Erst durch die Aufnahme der Körpersubstanzen und der Erinnerungsspeicher anderer, hinfällig gewordener Robtrix gewann ich an Leibesfülle und wurde zu Helferlein-Einsacht ..."
    „Was weißt du über meine Mutter?", unterbrach ihn Aheun. „Und wie bin ich ins Quartier Lemurica gelangt? Wieso kannst du dich an mich erinnern?"
    „Die biometrische Vermessung deines Gesichts und der Vergleich mit meinen Erinnerungsdateien zeigen eindeutige Ergebnisse. Deutlichste Identifizierungsmerkmale sind die drei winzigen Naevi an deiner Oberlippe. Um die Frage nach deiner Mutter zu beantworten: Sie war eine ... einfache Frau.
    Voll Angst und Ehrfurcht. Sie wollte dein Bestes, kam wohl mit ihrem eigenen Leben nicht zurecht ..."
    „Wie hat sie ausgesehen? Was weißt du sonst über sie?"
    Helferlein-Einsacht projizierte das winzige Bild einer armselig gekleideten Frau. Ihre markante Oberweite war unter schwarzem Tuch verborgen. Die schmalen und zusammengepressten Lippen gaben ihrem nicht unhübschen Gesicht einen verkniffenen Ausdruck. Weiße Strähnen zerteilten das sonst blauschwarze Haar, rings um die dunklen Augen zeigten sich feinste Fältchen...
    Sie erreichten die vierte Haltestation. Seltsam. Wie rasch die Zeit vergangen war, wie rasch sich der Zug füllte. „Ich habe das Bild in einem Unterspeicher deiner ID-Karte abgelegt, ebenso alle weiteren Daten; die ich von ihr vor achtunddreißig Jahren erfasst habe", sagte Helferlein-Einsacht. „Du kannst die Informationen über jedes öffentliche Datenterminal abrufen."
    Der Robtrix erhob sich. Neuerlich verschmolz

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