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2371 - Der Sternenfindling

Titel: 2371 - Der Sternenfindling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zweitens war sein Gehirn überfüllt mit seinen eigenen Problemen. „Willst du dich mit Gewalt umbringen?", begann der Kommandant, als er das Türschott hinter ihnen geschlossen und sie sich gesetzt hatten. Iana war bei ihnen. „Immentri, du weißt verdammt gut, dass wir dir dankbar sind für deine Arbeit. Wir könnten schon jetzt umkehren und würden mehr für unsere Ladung erlösen als jemals zuvor Aber nicht um den Preis."
    „Welchen Preis?", fragte Luz. „Deine Gesundheit, lieber Freund. Dein Leben, das du gerade systematisch ruinierst. Warum tust du das? Sag jetzt bitte nicht, dass es nur aus Dank ist. Du brauchst uns nicht zu danken. Sag mir den wirklichen Grund."
    Der Findling schwieg. „Telson hat recht", kam es von der Pilotin. „Wenn jemand dankbar sein muss, dann wir. Es war Glück für uns, dass wir dich in den Trümmern gefunden haben. Du bist Gold wert. Aber du bist nicht glücklich.
    Wovor hast du solche Angst, Immentri?
    Streite es nicht ab. Du läufst vor etwas davon - was ist es?" Sie seufzte und verdrehte die Augen. „Mann, wir sind Freunde geworden, oder? Freunde helfen einander!"
    Der Sternenfindling war überrascht vom Klang ihrer Stimme. Sie war sanfter als sonst, und was sie sagte, klang - war! - aufrichtig.
    Freunde, ja. Sie meinten es ehrlich. Er spürte, er konnte Vertrauen haben.
    Suggestiver Einfluss war bei ihnen längst nicht mehr nötig. Sie wussten, dass er ein Geheimnis mit sich herumschleppte, aber sie würden ihn nicht melden. Nicht mehr.
    Sie würden es schon aus Selbstzweck nicht tun, denn er war Hyperkristalle wert für sie. Er garantierte ihnen reiche Ausbeute.
    Ihn zu melden und seinen Verlust zu riskieren wäre das Dümmste, was sie hätten tun können. „Also?", fragte Krane. „Angst ..." Er holte tief Luft. „Was ist Angst? Hat die nicht jeder?"
    „Du weichst aus", stellte der Kommandant fest.
    Luz lachte trocken. Er wusste, sie meinten es gut. Aber er konnte ihnen nichts sagen.
    Er wollte ... Ja, es wäre leichter gewesen.
    Aber ...
    Blockade ... „Wovor habt ihr denn Angst?", fragte er. „Du, Telson. Wovor läufst du davon?"
    „Immentri, wir reden jetzt nicht von mir, sondern ..."
    „Doch! Es interessiert mich. Ich möchte ..."
    „Es interessiert dich eigentlich gar nicht", sagte Iana. „In Wahrheit versuchst du nur von dir abzulenken. Aber gut." Sie stand auf und stellte sich zum Kommandanten, legte ihm die Hände auf die Schultern. „Ein Deal, Immentri? Telsons Geschichte gegen deine?"
    „Lass es", knurrte der Kommandant.
    Sie schüttelte den Kopf. „Nein, du lässt mich jetzt mal." Sie nickte dem Findling zu. „Telson hat eine Familie auf Arkan-Raphan. Eine Frau und zwei Kinder, die er abgöttisch liebt. Er trifft sich mit ihnen auf Intaph-Derin, sooft es geht. Mit seiner Frau aber verbindet ihn nichts mehr. Genauer gesagt, sie hassen sich. Dennoch schafft er es nicht, sich von ihr zu lösen. Er ist ja so edel und glaubt, immer noch für sie verantwortlich zu sein. Dabei nützt sie ihn aus und ..."
    „Iana!", sagte Krane. „Das reicht!"
    „Nein, das reicht nicht! Du willst, dass Immentri dir sagt, was ihn kaputt macht, aber du zerstörst dich ebenso, wenn du nicht endlich erkennst, wer du bist und wohin du gehörst. Mara zerstört dein Leben. Ich versuche, dir das zu geben, was eine Frau ihrem Mann geben sollte, aber auch ich kann nicht ewig nur ..."
    Krane sprang auf und schüttelte ihre Hände ab. Luz wusste, dass er etwas sagen musste, ehe die Situation eskalierte. Hier brach etwas auf, was wahrscheinlich lange geschlummert hatte, und er war der Katalysator. Er musste helfen. Er musste...
    Der Sternenfindling hatte die Worte bereits auf der Zunge, als ihn der Schlag traf.
    Es kam über ihn wie ein Blitz. Etwas stach mitten in ihn hinein, und er kannte es. Er hatte es schon erlebt. Der Blitz, das Licht, der Schock.
    Für einen Sekundenbruchteil sah er sich wieder im Asteroidenfeld treiben und drehen, spürte den Schock des Erwachens.
    Dann wirbelte alles durcheinander. Der Stich in ihm blieb. Etwas wollte ihn auseinander reißen, brannte in seinem Gehirn, dem ganzen Körper.
    Er bäumte sich auf, drehte sich, hörte seine eigenen Schreie...
    Fiel, verlor jeden Halt...
    Dann war nichts mehr.
     
    *
     
    Als er wieder etwas wahrnahm, sah er Telson Kranes Gesicht vor sich, zudem Iana und Aalon Torreg, den Mediker.
    Torreg sagte gerade: „... hab dir etwas injiziert, was dir guttun wird, Freund. Du warst drei Minuten fort. Du hast uns einen

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