2371 - Der Sternenfindling
Aktivitäten festgestellt hat!"
Telson Krane war stehen geblieben und sah sie an.
Aktivitäten ... Ja, da war etwas gewesen, hatte ihr Bordarzt behauptet. Er konnte es nicht wissenschaftlich bestimmen. Es waren nicht einmal deutlich messbare Gehirnaktivitäten gewesen, aber... Etwas.
Nicht greifbar.
Eine Aura oder auch nur eine Einbildung.
Vielleicht purer Trotz, dachte Krane jetzt.
Sie hatten den Findling geborgen und ihm auf ihre Weise das Leben zurückgegeben.
Er war bereits einmal tot gewesen, also warum sollte er kein weiteres Mal zurückkommen?
Der Kommandant presste die Lippen zusammen. Die Pilotin senkte den Blick und schüttelte unmerklich den Kopf. Nein. Sie wussten es beide. Sie hatten einen Toten aus den Trümmern geborgen.
Es war verrückt gewesen, ihn hierher zu bringen. Und es war noch verrückter, an ein Wunder zu glauben. Es gab keine Wunder, nicht in der Medizin, und den Glauben hatten sie alle schon vor langer Zeit verloren.
Immentri Luz war tot. Ihr Findling und ihr Kapital.
Nein, dachte Krane verbittert. Er war auch ihr Freund gewesen.
Er wollte etwas sagen, als sich endlich das Schott zum OP-Raum der Bordklinik öffnete und ein Arzt heraustrat. Telson Krane wartete, bis er vor ihm stand. Er versuchte, in den Augen des etwa 1,70 Meter großen Raphanen zu lesen. Ein Zeichen zu finden, einen Hinweis. „Er lebt", sagte der Mediker.
Dem Kommandanten fiel fast der Unterkiefer herab. Er starrte den Arzt an und glaubte, nicht richtig gehört zu haben.
Hinter ihm waren seine Kameraden aufgesprungen. „Was?", fragte Iana. Sie lachte hilflos, schüttelte den Kopf. „Aber das ... Wir haben ihn doch alle gesehen. Er ..." Sie verstummte, als ihr bewusst wurde, dass sie gerade das Gegenteil von dem sagte, was sie bisher vorgegeben hatte. „Euer Freund lebt", wiederholte der Mediker. „Bitte fragt mich nicht, wie so etwas möglich ist. Es ist uns selbst ein Rätsel."
„Du bist verrückt, Mann", sagte Tellyhon. „Genauso verrückt wie wir alle. Du redest Unsinn, weil du Spaß daran hat, uns zu verarschen. Denn gleich wirst du uns erzählen, dass wir alle reif sind für die Klapse und ..."
„Euer seltsamer Freund", fuhr der Mediker fort, ohne ihn zu beachten, „kann unmöglich am Leben sein - und trotzdem atmet er bereits wieder. Wenn er so weitermacht, werdet ihr ihn in zwei oder drei Stunden wieder bei euch haben und mit ihm in die Wolke zurückfliegen können. Er ..."
„Weitermacht?", fragte Aalon Torreg, der ein Stück vorgetreten war. „Wie denn? Sag es uns endlich!"
Der Mediker wischte sich über die hohe Stirn. Er schwitzte stark. Seine Bewegungen waren fahrig. Und als er weitersprach, tat er dies wie ein Mann, der gesehen hatte, wie sich das Wasser teilte oder der Himmel ... was auch immer. „Euer Freund wurde ohne messbare Lebensfunktionen bei uns eingeliefert."
„Wissen wir, Mann!", keifte Tellyhon. „Kann es vielleicht sein, dass wir ihn gebracht haben?"
„Telly!", sagte Iana scharf. „Ach verdammt!" Er winkte wütend ab. „Das ist mir alles zu verrückt. Ich brauch was zu trinken. Ich will das nicht hören. Es ist krank. Ich seid alle krank! Gebt mir was zu trinken, anders halte ich's nicht. mehr aus. Diese ganze beschissene Welt, dieses beschissene Leben und ..."
Er biss sich auf die Lippen und starrte zu Boden. „Was sollte das eben heißen, wenn er so weitermacht?", fragte Krane, der sich einigermaßen gefangen zu haben schien. „Was ist mit ihm? Was ist passiert?"
„Dieser Mann", sagte der Mediker, „war so tot Wie jede perforierte Leiche, die ich je gesehen habe." Er holte tief Luft und strich wieder über seine Stirn. „Die Asteroiden hatten seinen Körper zerfetzt.
Die Wunden waren teils riesengroß und von erfrorenem Gewebe umgeben. Alle lebenswichtigen Organe waren völlig zerrissen. Die Gelenke ... zertrümmert.
Dieser Mann konnte nicht mehr am Leben sein."
„Aber er war es", erwiderte Torreg. „Er ... ist es?"
Der Mediker gab einen undefinierbaren Laut von sich. „Ja. Dieser Mann lebt und wird wieder gesund sein - ganz, heil!
Nennt es, wie ihr wollt. Seine zerfetzten Organe, die zertrümmerten Knochen, die zerrissenen Gelenke - alles das ist dabei, sich zu regenerieren. Fragt mich nicht, wie das möglich ist. Es ist es nicht. Es ist völlig unmöglich, und doch geschieht es, und zwar ohne unser Zutun."
„Wie meinst du das?", fragte Iana. Der. Mediker lachte rau. „Es wäre wahrscheinlich selbst dann passiert, wenn ihr ihn nicht hierher
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