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2371 - Der Sternenfindling

Titel: 2371 - Der Sternenfindling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einmal begonnen hatte. Wenn er schon anders war, wollte er auch wissen, warum und wozu.
    Trotz ... Ja, er spürte ihn wieder. Er konnte untergehen oder kämpfen. Um sich, um seine Freunde, um seine Erinnerung.
    Wer sagte ihm denn, dass er eine latente Gefahr für die Raphanen darstellte?
    Vielleicht war es genau umgekehrt, und sie brauchten ihn?
    Plötzlich war er ruhig.
    Immentri Luz lag auf der Liege seiner Kabine und gab der Positronik des Docks einen Befehl. Er sprach ihn einfach in den Raum. wie er es von der QUAELE her gewohnt war, und glaubte eigentlich nicht daran, eine Reaktion zu bekommen. Er besaß keine Berechtigung, aber nur eine Sekunde später entstand über ihm ein Holofeld, in dem er die neuesten Nachrichtenbilder sah.
    Dass es die Raumer der Haluter waren, auf die sich alle Aufmerksamkeit konzentrierte, überraschte ihn nicht sonderlich. In exakt jener Sekunde, als ihn der Schock im Asteroidenfeld getroffen hatte, waren genau tausend Haluterschiffe im Nagigal-System angekommen, ausgespien vom Sonnentransmitter. Es war eine so heftige Erschütterung des Hyperbereichs gewesen, dass allein sie ihn hätte umbringen können, wenn er...
    Nicht daran denken!
    Tausend neue Schiffe der Bestien-Nachfahren im System der Raphanen, und niemand schien zu wissen, wozu sie gekommen waren. Die Kommentatoren ergingen sich in teilweise wilden Spekulationen, aus denen die uralte Angst sprach. Selbst von Invasion war - schon wieder - die Rede. Das Misstrauen gegenüber den Galaktikern erwachte erneut.
    Weshalb waren sie hier? Was wollten sie wirklich? Stimmte es, was sie sagten, oder hatten sie ganz andere, schreckliche Pläne?
    Alles beobachtete die schwarzen Raumer; die sich im Orbit von Arkan-Raphan gesammelt hatten, vielleicht um neues Personal und Material zur Justierungsstation Nagigal zu bringen.
    Niemand wusste es. Die Galaktiker sagten es nicht - oder sie hatten es getan, und der Rat und die Priester schwiegen darüber.
    Alles schwieg, nichts war sicher, nie etwas klar. Die Welt, in die Immentri Luz zurückgeworfen worden war, war vage und dunkel. Sie blieb ihm fremd. Er kannte sie, musste sie kennen, aus einem anderen Leben, aber sie war nicht die seine. Er war fremd in ihr. Er war anders...
    Nicht denken!
    Der Sternenfindling verfolgte passiv die Kommentare, beobachtete die schwarzen Raumer über dem Planeten der Raphanen... ... und sah überrascht, wie sie Arkan-Raphan verließen. Sie lösten sich aus der Umlaufbahn und nahmen in geschlossener Formation Kurs zurück zum Mittelpunkt des Sonnendreiecks.
    Luz verstand es nicht. Er hörte die aufgeregten Stimmen der Kommentatoren und wünschte sich, sie würden schweigen.
    Die Bestien-Nachkommen flogen zum Zentrum - wozu? Was war ihr Plan?
    Zogen sie sich wieder zurück, dorthin, von wo sie gekommen waren? Kehrten sie heim nach Kharag?
    Aber weshalb waren sie überhaupt gekommen? Was bedeutete das alles?
    Die tausend Raumer ordneten sich in Form einer Kugelschale rings um die - nach wie vor desaktivierte - Transmitterzone.
    So blieben sie. Nichts geschah. Sie schienen auf etwas zu warten. Etwas, das geschehen würde. Sie würden wissen; was es war, aber er wusste es nicht.
    Dabei war er so sehr davon überzeugt, dass es wichtig war, wichtig für ihn. Alles war wichtig. Deshalb war er hier.
    Er musste irgendetwas tun – und hatte nicht den Hauch einer Ahnung, was.
    Er hatte versagt. Er war unnütz.
    Schalteten sich unnütz gewordene Androiden nicht ganz einfach ab? Warum tat er es dann nicht? Er wünschte, dass er es könnte. Er sehnte es sich herbei. Wie nie. Er wollte nichts mehr sehen und hören.
    Gar nichts.
    Aber er sah die tausend Haluterschiffe, wie sie warteten.
    Nicht denken!
    Er hörte es, seine innere Stimme, aber er fand den Schalter nicht, der ihn desaktivierte, bevor etwas in ihm durchbrannte und allem ein Ende machte.
    Er konnte nicht mehr. Wollte nicht mehr.
    Aber nicht er war der Herr seiner Entscheidungen. Er war es nie gewesen.
    Nur ... wer war es dann?
    Nicht denken!
     
    6.
     
    1. Januar 1346 NGZ Kharag-Sonnendodekaeder Wieder war ein neues Jahr angebrochen, ein weiteres im langen Leben des Arkoniden. Er zählte sie nicht mehr. Für einen Unsterblichen waren Jahre wie Tage, wurden Jahrzehnte, Jahrhunderte, Jahrtausende ... Irgendwann hörte man auf, solch banale Dinge überhaupt nur zur Kenntnis zu nehmen.
    Atlan saß neben Cornor Lerz in einem der großen Schalträume der Kharag-Stahlwelt und zählte dennoch. Statt Jahren und Jahrzehnten

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